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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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sind, müssen sie eben auch anständig bezahlt werden. Wenn ich meine Kunden umbringen würde, wäre ich schon längst verhungert.«
    »Ich glaube aber nicht, dass sie einer Änderung der Abmachung zugestimmt hat.«
    »Hat sie aber, da täuschst du dich wohl! In Anbetracht der besonderen Umstände war sie einverstanden. Deshalb wollte sie zum Ptah-Tempel, dort meinen Lohn holen und ihn mir heute Abend bringen. Das hat mich sehr beruhigt, muss ich zugeben. Anständige Leute verstehen sich eben.«
    »Ja, so ist es.«
    Der schwammige Kerl lächelte ihn an.
    »Bezahlung heute Abend, Abfahrt morgen. Abgemacht?«
    »Abgemacht«, antwortete Bebon.
    Kel hielt es nicht länger aus. Nachdem er die ganze Zeit am Ufer auf und ab gelaufen war, wollte er gerade an Bord der Ibis gehen, als sein Freund wieder auftauchte.
    Der Schreiber packte ihn an den Schultern.
    »Wo ist sie?«
    »Wenn man diesem Obergauner glauben soll, wollte sie zum Ptah-Tempel.«

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    J etzt siehst du wirklich wie ein richtiger Schreiber aus«, fand Bebon. »Wenn du dich auch noch gewählt ausdrückst, merkt man sofort, was du kannst, und alle Türen öffnen sich dir.«
    Kel hätte die schwerste Säule aus dem Boden gerissen, um Nitis zu finden. Aber wenn der Schiffsführer nicht gelogen hatte, konnte er sie ja bald wieder in die Arme nehmen.
    Der junge Mann meldete sich am Eingang zu dem heiligen Reich des Ptah.
    »Ich möchte meinen Dienst antreten«, erklärte er dem Torposten.
    »Welches Amt?«
    »Reiner Priester, zuständig für den Opferwein.«
    »Schreib deinen Namen in dieses Verzeichnis.«
    Kel schrieb mit geschickter Hand bak, das Wort für Diener, mit schönen Hieroglyphen in die Liste.
    Der Wächter war sehr beeindruckt und ließ ihn ein. Jetzt wandte sich Kel an einen Schreiber.
    »Ich habe eine Nachricht für Nitis, die Oberpriesterin der Sängerinnen und Weberinnen aus dem Tempel von Sais.«
    »Geh zum Ersten Ritualisten, der kann dir weiterhelfen.«
    Dann zeigte ihm der Schreiber den Weg zur Wohnung des Würdenträgers.
    Dort warteten bereits mehrere Priester darauf, vorgelassen zu werden. Kel bezwang seine Ungeduld und wartete, bis er an die Reihe kam.
    Endlich forderte ihn ein Diener auf einzutreten.
    Der Oberritualist des Ptah-Tempels war ein alter und strenger Mann, der den jungen Schreiber misstrauisch ansah.
    »Ich kenne dich nicht. Wer bist du, und was willst du?«
    »Ich komme aus Sais und habe eine Botschaft für Nitis, die …«
    »Diese Priesterin ist mir bekannt. Sie hat sich einige Zeit bei uns aufgehalten und den Tempel vor drei Tagen verlassen.«
    »Wo kann ich sie finden?«
    »Vermutlich ist sie nach Sais zurückgekehrt. Dort erwartete sie eine neue Aufgabe.«
    Der Schiffsführer der Ibis hatte also doch gelogen! Kel musste sofort zum Hafen und den Mann zum Reden bringen. Wahrscheinlich hielt er Nitis an Bord gefangen.
    Kel berichtete Bebon, was er in Erfahrung gebracht hatte. Nordwind lief ihnen voraus und wählte den kürzesten Weg.
    Im Hafen herrschte geschäftiges Treiben. Waren wurden auf- und abgeladen, und auf dem Markt machten die zahlreichen Käufer mit den Händlern den besten Preis aus.
    An der Anlegestelle der Ibis lag jetzt ein anderes Schiff.
    Bebon fragte einen Hafenarbeiter nach dem Schiff.
    Die Ibis hatte am frühen Morgen Richtung Süden abgelegt.
    »Hast du vielleicht eine junge Frau an Bord gesehen?«
    »Nein, ich hab nur die Mannschaft gesehen«, antwortete der Hafenarbeiter.
    Kel war außer sich vor Sorge, und Bebon versuchte, ihn zum Gehen zu bewegen.
    »Komm jetzt, wir müssen zurück in unser Versteck.«
    Sofort schlug der Esel den besten Weg ein, wobei er Begegnungen mit den Wachen vermied, die zu dritt oder zu viert durch die Stadt streiften.
    »Wenn sie tot ist, will ich auch sterben«, sagte Kel leise.
    »Na, na, so weit sind wir zum Glück noch nicht«, versuchte ihn Bebon zu beruhigen. »Es sieht so aus, als wäre Nitis entführt worden. Und natürlich kommt der Schiffsführer der Ibis als Täter in Frage.«
    »Worauf warten wir dann noch? Wir müssen nach Süden und sie finden.«
    »Und wenn es nur ein Hinterhalt wäre? Vielleicht hat der Schiffsführer Nitis den wahren Entführern übergeben, die sie nach Sais zurückbringen wollen. Richter Gem, die Ordnungshüter oder Henats Leute könnten durchaus mit der Sache zu tun haben. Und das sind noch nicht alle Möglichkeiten!«
    »Meinetwegen können wir hier tausend Leute befragen, wenn es sein muss, Hauptsache, wir finden eine Spur von

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