Goettin der Legenden
er bereit, sein Leben für unser Land zu geben, und auch für euch. Hätte einer von euch seine Hilfe gebraucht, wäre er … wäre er …«
»… sofort zur Stelle gewesen«, beendete Isabel seinen Satz.
Diesmal stöhnte Arthur wirklich. »Danke, Komtess. Überlässt du den Rest bitte mir?«
»Selbstverständlich.«
Gwens leises Schluchzen ließ sie beide innehalten. »Keine Sorge, Gwen«, flüsterte Isabel, »alles wird gut. Arthur kriegt das schon gebacken.«
Fast hätte Arthur laut gelacht. Er hatte wieder einmal keine Ahnung, was seine Liebste meinte, und den verwirrten Blicken nach zu urteilen, die sowohl Mordred als auch James ihr zuwarfen, war er damit nicht der Einzige – zum Glück.
»Lancelot hat weder mich noch Camelot betrogen. Er ist nur seinem Herzen gefolgt, und das mit meinem vollen Einverständnis. Ihr werdet ihn nicht für etwas bestrafen, was ich nicht als Verbrechen ansehe. Habt ihr das verstanden?«
»Ja, Mylord«, murmelte Michael.
»Ja, Hoheit«, sagte auch David. »Wir wollten nur unsere Loyalität zu unserem König unter Beweis stellen.«
»Das weiß ich durchaus zu schätzen, aber in diesem Fall ist es nicht nötig. Bitte vergesst nie, dass mir das Wohl von Sir Lancelot sehr am Herzen liegt und dass ich alle, die ihm schaden, hart bestrafen werde. Ist das jedem klar?«, rief er so laut, dass die Menschen, die sich inzwischen um sie herum versammelt hatten, ihn hören konnten.
»Ja«, antworteten sie alle.
»Es wird neue Gesetze in Camelot geben. Ich verkünde später noch, worin genau sie bestehen, aber ich kann euch jetzt schon versichern, dass weder Lance noch Gwen noch Isabel oder ich des Verrats am Königreich schuldig sind. Wir haben nur …« Er wusste nicht recht, wie er sich ausdrücken sollte, und ausgerechnet jetzt beschloss Isabel natürlich, seiner Bitte zu folgen und sich auszuschweigen. »… andere Wege zum Glück eingeschlagen.
Ich glaube, jeder Mensch hat das Recht, seinen eigenen Weg zu gehen, nicht wahr?«
»Allerdings!«, stimmte Isabel inbrünstig zu.
»Und jetzt macht sie den Mund auf«, sagte Arthur zu Mordred.
Mordred grinste. »Du musst zugeben, Vater, dass sie ihre Momente ganz gut auswählt.«
Arthur zog seinen Sohn an sich und umarmte ihn herzlich. Ohne Isabels Gespür für den richtigen Zeitpunkt hätten sie die Kluft zwischen ihnen womöglich nie überbrücken können. »Ich fürchte, diese Frau lässt sich nicht zähmen.«
»Das hoffe ich sehr«, meinte Mordred. »Ohne ihre verrückten Ideen wäre das Leben in Camelot schrecklich langweilig.«
Die neue Beziehung zu seinem Sohn und die Verheißung eines Lebens mit Isabel erfüllte Arthur mit einer unbeschreiblichen Freude.
»Dann sind wir uns also alle einig?«, rief er. »Lance wird kein Leid zugefügt.«
»Ja, mein König«, antworteten die meisten.
»Gut. Dann ist dieses Drama also endlich vorbei. Bitte kehrt jetzt in den Festsaal zurück. Wie ich höre, wartet schon jede Menge eingelegter Aal auf uns«, verkündete er mit einem breiten Grinsen. Natürlich würde er später für seinen Scherz büßen müssen, und darauf freute er sich schon sehr.
Isabel hielt Gwen in den Armen, die immer noch leise weinte.
»Kümmere dich um Lance, Gwen«, sagte Arthur. »Er braucht bestimmt deine Zuwendung.«
Im gleichen Augenblick berührte jemand seine Schulter, und als er sich umdrehte, begegnete er Lancelots sorgenvollem Blick. »Es tut mir so leid, König Arthur.«
»Nichts von all dem ist deine Schuld, Lance. Ich wünschte nur, ich hätte dir diese Demütigung ersparen können. Aber es wäre besser, wenn du jetzt mit Gwen verschwindest. Geht in eure Hütte. Oder irgendwohin, wo es euch gefällt. Genieße das Glück, dass Gwen dich so sehr liebt, dass sie bereit war, ihr Leben zu riskieren, um zu ihren Gefühlen stehen zu können.«
»Ich wollte Euch nie …«
»Ich weiß. Glaub mir, das weiß ich. Und bitte glaub mir auch, dass ich nicht unglücklich bin. Ich trage euch beiden nichts nach – das schwöre ich bei allem, was mir lieb und teuer ist.«
Lance senkte den Kopf. »Ich glaube, Ihr seid wirklich sehr glücklich, Mylord.«
»Ja, das bin ich, Lance.«
»Ihr wisst, dass ich Euch stets treu …«
»Ja, ja, ich weiß, und dafür bin ich sehr dankbar. Jetzt nimm Gwen mit, bevor sie Isabel von oben bis unten nass heult.«
Nie im Leben hätte Isabel einen anderen Mann so sehr lieben können wie Arthur. Sie wusste nicht, was die Zukunft bringen würde, aber eines stand
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