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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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schon jahrelang befreundet.
    Sie hielt ihren kleinen Finger hoch. »Lass uns einen Schwur ablegen, dass wir unser Leben lang Freundinnen bleiben werden.«
    Einen Augenblick starrte Mary sie verständnislos an. Dann dämmerte ihr allmählich, was Isabel von ihr wollte, und die beiden Frauen verschränkten ihre kleinen Finger miteinander.
    »Damit sind wir Freundinnen fürs Leben«, verkündete Isabel. »Dieses Band lässt sich niemals lösen.«
    »Freundinnen fürs Leben«, stimmte Mary begeistert zu, und Isabel musste die Tränen zurückhalten.
    Nach einem Moment des Schweigens stand sie auf und zog Mary mit sich hoch. »Mein liebes Fräulein, könntest du jetzt bitte gehen und die anderen bitten, mir Unmengen warmes Wasser zu bringen?«
    Mary starrte in die Badewanne. »Isabel, was, wenn …?«
    »Die Königin hat etwas Giftiges gegessen, nicht darin gebadet.«
    »Seid Ihr Euch da sicher?«
    »Jenny hat mir berichtet, dass Tom sich absolut sicher ist. Er hat Gwen geholfen, sich zu übergeben, um ihren Körper von den schädlichen Stoffen zu reinigen.«
    »Das war bestimmt unangenehm.«
    »Wem sagst du das!«
    »In Ordnung, ich werde Euch so schnell wie möglich warmes Wasser bringen lassen.«
    »Danke, Mary.« Die beiden Freundinnen lächelten sich herzlich zu, dann wandte Mary sich zum Gehen. Zu Isabels Überraschung drehte sie sich aber noch einmal zu ihr um und sagte: »Ich war heute sehr stolz auf Euch, Isabel.«
    Obwohl Isabel so erschöpft war, dass sie das Gefühl hatte, sie könnte eine ganze Woche durchschlafen, berührte Marys Kompliment sie tief. »Danke, Mary. Ich habe nur das getan, was ich als junge Frau gelernt habe.«
    Wenn sie ihre Fähigkeiten doch nur hätte einsetzen können, um Curtis zu retten … Aber die Blutung war einfach zu stark gewesen.
    »Und – Isabel?«
    »Ja, Mary?«
    »Der König war sehr besorgt um Euch.«
    »Um mich?«
    »Es ist nicht so, als hätte er sich überhaupt keine Sorgen um seine Frau gemacht. Aber als er vor Eurem Zimmer auf Neuigkeiten gewartet hat, galt seine Sorge in erster Linie Euch. Er hat nach Euch gefragt.«
    »Danke für die Information, Mary. Ich werde ihn wissen lassen, dass es mir gutgeht.«
     
     
    Nach einem langen, luxuriösen Bad fühlte Isabel sich besser, aber immer noch erschöpft. Der Tag hatte so gut angefangen, aber eine so schreckliche Wendung genommen.
    Mary, die immer genau zu wissen schien, wann Isabel sie brauchte, kam zurück, um ihr beim Anziehen und Frisieren zu helfen. Heute flocht sie Isabels Haare zu einem langen Zopf, der bis auf ihre Brust fiel.
    »Ich habe heute früh ein paar Blumen gepflückt, die ich Euch eigentlich in die Haare flechten wollte, aber jetzt …« Mary schauderte.
    »Mary, wir wissen nicht einmal, ob es wirklich eine Blume war, die die Königin krank gemacht hat. Und wie schon gesagt, sie hat das Gift mit dem Essen oder Trinken zu sich genommen.«
    »Es ist besser, vorsichtig zu sein.«
    Marys Vorsicht grenzte vermutlich an Aberglauben, aber Isabel widersprach ihr nicht.
    »Ich habe eine Nachricht von Eurem Heiler Tom für Euch, Madam«, fügte Mary noch hinzu, als sie aufstand, um ihr Werk zu begutachten. »Er bittet darum, dass Ihr ihn im Zimmer der Königin trefft.«
    Auch Isabel erhob sich. »Na dann los, lass uns gehen.«

17
    Wie sich herausstellte, war das königliche Gemach nicht weit von ihrem eigenen entfernt. Auf dem Weg erklärte Mary ihr, dass ihre Unterbringung als große Ehre galt. Je wichtiger der Gast, desto näher lag sein Zimmer bei der Unterkunft von König und Königin.
    Das königliche Schlafgemach war genau das: königlich. Prachtvolle Gobelins bedeckten die Wände, und über dem Kopfende des Bettes hing, wenn Isabel richtig vermutete, das Wappen von Camelot.
    Das Himmelbett selbst war mit einem grünen Seidenlaken bezogen, das an den Seiten fast bis zum Boden reichte. Im Moment war die Decke zurückgeschlagen und mit goldenen Schärpen festgebunden, so dass Gwen auf der riesigen Matratze noch kleiner und fast gebrechlich wirkte.
    Tom döste in einem übergroßen Sessel am Kaminfeuer, das den Raum in einen sanften, rötlichen Schein tauchte. Da niemand sonst da war, den sie um Erlaubnis hätte fragen können, trat Isabel ungebeten ein, ging zu Tom und rüttelte ihn sanft an der Schulter.
    Er erwachte mit einem Ruck und blinzelte schläfrig zu ihr hoch. »Oh, Isabel. Gut, dass du hier bist.«
    Er stand auf und zupfte seine zerknitterte Hose zurecht. »Ein Königreich für Khakihosen und

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