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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Mary in große Aufregung.
    »Mary«, sagte er dann und sah ihr fest in die Augen, »Mary, ich bitte dich nicht, zu spionieren, ich bitte dich nur, mich sofort zu informieren, wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt.«
    »Was denn, zum Beispiel?«, fragte sie und spürte, wie ihre Knie schon wieder weich wurden.
    »Zum Beispiel, dass von der einen Person eine Gefahr für die andere ausgeht.«
    »Die Komtess würde nie jemandem etwas zuleide tun …« Sie hielt inne. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die eine der anderen etwas antut.«
    »Ich werde hier auf dem Gang bleiben, und ich bitte dich, mir zu berichten, was du da drin siehst und fühlst. Ich brauche keine Einzelheiten, ich erwarte auch nicht, dass etwas Schlimmes geschieht, aber ich muss Bescheid wissen, bevor ich mir selbst Zutritt verschaffe.«
    »So etwas würdet Ihr tun?
    »Wenn Gwen vorhat, Isabel etwas anzutun, würde ich das tun, ja.«
    Erst als Mary zur Tür ging, fiel ihr auf, dass der König die Möglichkeit, die Komtess könnte der Königin etwas antun, nicht erwähnt hatte. Und auch Mary war das nicht in den Sinn gekommen. Wirklich seltsam, dass sie beide sich mehr um das Wohlergehen der Komtess sorgten als um das der Königin.

16
    Arthur wusste, dass es albern war, vor Isabels Schlafzimmer zu warten, und dass seine Angst, Gwen könnte Isabel etwas antun, völlig unbegründet war.
    Und trotzdem spürte er den überwältigenden Drang, sie zu beschützen. Was ihn jedoch stutzig machte, war die Tatsache, dass seine Besorgnis nicht seiner Frau galt.
    Endlich kam Mary aus dem Zimmer, eilte direkt zu ihm und knickste. »Mein König«, stieß sie atemlos hervor.
    »Was ist passiert, Mary?«, wollte Arthur wissen.
    »Die Komtess hat mich gebeten, Euch diese Nachricht zu überbringen, Sir. Der Königin geht es nicht gut.«
    »Besten Dank.« So ruhig, wie es seine angespannten Nerven zuließen, nahm Arthur die Nachricht entgegen und öffnete sie.
Arthur, Gwen braucht dringend medizinische Hilfe. Bitte lasse sie in eure Gemächer bringen und schicke nach Tom.
    Arthur zerknüllte die Nachricht und warf sie weg. »Bitte suche Tom und sage ihm, er soll so schnell wie möglich herkommen«, trug er der jungen Dienerin auf, dann stürmte er, ohne anzuklopfen, in Isabels Schlafzimmer.
    Der Anblick, der sich ihm dort bot, verschlug ihm für einen Moment den Atem. Isabel drückte rhythmisch auf Gwens Brust, beugte sich dann über sie und gab ihr eine Art Kuss.
    »Was tust du da?«
    »Ich glaube, sie hat eine Art Schock«, stieß Isabel keuchend hervor und wiederholte die ganze Prozedur noch einmal. Sie hielt Gwen die Nase zu, dann pustete sie ihr Luft in den Mund. Es war erschütternd. »Hör auf!«, forderte Arthur.
    Isabel hörte auf zu pusten und fing stattdessen wieder an, auf Gwens Brust zu drücken. »Willst du, dass Gwen lebt, oder nicht?«
    »Natürlich will ich, dass sie lebt.«
    »Dann halte dich zurück!«, fuhr sie ihn an. »Ich hätte die Anzeichen sehen müssen. Ihre Wahnvorstellungen, ihre Stimmungsschwankungen … Verdammt, ich dachte, sie hätte nur ihre Tage.«
    »Ich möchte helfen.«
    »Dann bring mir Wasser.«
    Während Arthur einen Kelch füllte, sah er voller Schrecken zu, wie Isabel seine Frau wiederzubeleben versuchte. Plötzlich öffnete Gwen die Augen und hustete.
    Isabel lehnte sich zurück und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, dann half sie Gwen dabei, sich aufzusetzen, und nahm den Kelch mit frischem Wasser von Arthur entgegen. »Schön, dass Ihr wieder bei uns seid, Gwen. Das war ein bisschen besorgniserregend. Hier, trinkt das.«
    Gwen nahm den Kelch und wollte ihn in einem Zug leeren, aber Isabel hielt sie zurück. »Nein, erst mal nur einen Schluck oder zwei. Wir werden dich rehydrieren, aber schön langsam.«
    Noch nie in seinem Leben hatte Arthur sich so hilflos gefühlt. Er verstand weder, was mit seiner Frau passiert war, noch, was Isabel getan hatte, um ihr zu helfen. Alles, was er wusste, war, dass er zu nichts anderem imstande gewesen war, als ein Glas Wasser einzuschenken. Zutiefst erschüttert ließ er sich auf einen Stuhl sinken.
    Allem Anschein nach hatte seine Gattin gerade irgendeine Art von Anfall gehabt, und die Frau, nach der er sich verzehrte, hatte ihr das Leben gerettet, während er selbst nur tatenlos zusehen konnte.
    »Arthur.«
    Er hörte seinen Namen, aber alles andere wurde vom Rauschen in seinen Ohren übertönt.
    »Arthur!«
    Er öffnete die Augen.
    Isabel saß

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