Göttin der Rosen
dass du den Wind rufst, damit er sie in unser Reich trägt und sie hier eine neue Heimat finden.« Sie lächelte und fügte hinzu: »Genau wie ich.«
Gemeinsam antworteten Gii und Aeras: »Dies erbittet Ihr von mir, so soll es sein.«
Nun kehrte Mikki zur Position des Geistes zurück und sagte: »Ich danke euch, Luft, Wasser, Feuer und Erde – den Mächten der Elemente, den göttlichen Naturgeistern. Mit Hekates Segen bitte ich euch, dass ihr immer zugegen seid in diesem Reich der Träume, der Magie und der Schönheit. Dies erbitte ich von euch, so soll es sein.«
Als sie den Zauber vollendete, überkam sie ein Gefühl großer Freude, so, als hätte sie gerade ein Rosenbeet von einem besonders gemeinen Unkraut befreit. Ein Zauber ist erledigt, einer kommt noch …
Wie bei der Kreisbeschwörung begann sie mit dem Luft-Element. Sie hatte schon darüber nachgedacht, was sie von den Elementen erbitten würde, hatte heute Morgen den Text entworfen und in Gedanken eingeübt, und als sie ihn jetzt aufsagte, begannen ihre Gedanken zu wandern …
»Aeras, ich befehle, dass im Reich wieder Männer zugelassen sind, aber nur auf Einladung einer Frau. Wenn sie die Einladung laut ausspricht, dann trage sie auf dem Wind zu ihrem Geliebten und lass ihn zu ihr kommen.«
Asterius … das ist der Name, den ich rufen würde, und der Geliebte, den ich vom Wind zu mir bringen ließe …
Nun wandte Mikki sich dem Feuer-Element zu. »Floga, du hast die Affinität zum Feuer. Benutze die Hitze deines Elements, um die Leidenschaft eines jeden Mannes anzufachen, der von einer Frau im Reich der Rose begehrt wird. Lass ihre Leidenschaft so hell und heiß brennen wie Feuer.«
Ich weiß, dass er mich will. Das hat er gestern Abend bewiesen. Ich wünsche mir, dass Asterius so sehr für mich brennt, dass er nicht fern von mir bleiben kann und dass er sich durch die Unterschiede zwischen uns nicht von mir trennen lässt.
Dann stand Mikki vor Nera, dem Wasser-Element. »Sorge du mit deinem Element dafür, dass unser Körper sich bereitmacht, das süße Eindringen eines Geliebten anzunehmen. Heiß und feucht und bereit – das wünsche ich jeder Frau, die sich einen Mann in ihr Bett holt, so dass jede die körperliche Erfüllung im Vollzug ihrer Liebe erfährt.«
Ich will ihn in meinem Bett. Ich will, dass sein Körper sich mit meinem vereinigt, und ich möchte mich nicht mehr vor meinem Verlangen fürchten.
Fast ohne zu wissen, wie sie dorthin gelangt war, stand sie plötzlich vor Gii. »Die Erde ist reich und wild, fruchtbar und üppig. Lass dein Element die Sinne der Liebenden erfüllen. Sorge dafür, dass sie die Fülle der Liebe erkennen, die so tief ist wie ein uralter Wald und so reif wie die süßeste Frucht.«
Hilf mir, dass ich mich nicht davor fürchte, ihn zu lieben, damit Asterius endlich eine solche Liebe mit mir kennenlernt.
Als Mikki wieder bei der Geist-Flamme stand, fühlte sich ihr ganzer Körper erhitzt an. Ihre Brustwarzen rieben sich prickelnd an dem weichen Stoff des Chitons, erregt und bereit für die Liebe.
»Hekate, ich bitte Euch durch Eure Macht und die Macht der Elemente, dass dieses Reich ein Ort von Leidenschaft und Liebe sein möge, und auch ein Ort von Frieden und Entzücken. Dies erbitte ich von Euch, und so soll es sein.«
Mikki schloss die Augen, während Verlangen ihren Körper erfüllte, und sie musste sich auf die Lippen beißen, um nicht laut seinen Namen zu stöhnen.
Asterius …
Eigentlich hätte es sie nicht überraschen sollen, wie rasch die Dienerinnen sich entschuldigten und in ihr jeweiliges Zimmer zurückzogen. Inzwischen wusste Mikki, dass die Frauen des Reichs im Westflügel des riesigen Palasts wohnten, so weit von ihrem eigenen Zimmer entfernt, dass sie ewig nichts von ihrer Anwesenheit gewusst hätte, wenn Gii es ihr nicht verraten hätte. Mikki lächelte vor sich hin, als sie ihre Balkontreppe emporstieg. Was im Frauenflügel heute Nacht vor sich ging, konnte sie sich sehr gut vorstellen. Ich wollte, das Gleiche würde auch in meinem Zimmer passieren – nur mit mehr Knurren und Beißen . Sie lachte leise, immer noch erhitzt und – ein bisschen leichtfertig. Nein, das war nicht richtig. Sie fühlte sich erhitzt und – voller Verlangen. Gespannt sah sie sich auf dem Balkon um, aber er war leer. Eigentlich hatte sie gehofft, er würde da sein. Er war ein Mann. Er musste den Zauber gefühlt haben, und er musste wissen, dass sie die Einzige war, die ihn wirken konnte.
Was, wenn er
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