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Göttin der Rosen

Göttin der Rosen

Titel: Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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heftig.
    »Ihr habt mich nicht gekränkt. Das Problem ist mein eigener Verstand … oder eher mein fehlender Verstand.« Die Frauen blinzelten sie an wie Babypuppen. »Ach, lasst mich einfach eine Weile in Ruhe. Ich muss nachdenken.«
    »Ihr könnt uns jederzeit rufen, wenn Ihr etwas benötigt«, versicherte die Brünette. »Und natürlich werden wir nach Sonnenuntergang zurückkommen, um Euch auf das Abendritual der Göttin vorzubereiten. Wir hoffen alle sehr, dass …«
    Mikki hob die Hand, um sie in ihrem Wortschwall zu unterbrechen. »Nein! Das reicht jetzt. Wie ein blöder Buchhalter, mit dem ich leider mal ausgegangen bin, zu sagen pflegte: ›Mein Eimer ist viel zu voll, um mich auch noch um etwas anderes kümmern zu können.‹ Verschwindet einfach.« Als sie die betroffenen Blicke der beiden Frauen sah, fügte sie schnell hinzu: »Bitte.« Sie waren Produkte ihrer Phantasie, aber das war kein Grund, unhöflich zu sein und ihre Gefühle zu verletzen. Sie konnten ja nichts dafür, dass Mikki wahnsinnig geworden war.
    Widerwillig zogen sie sich zurück. Mikki erwartete fast, dass sie durch die Wände verschwinden würden wie richtige Hirngespinste, aber stattdessen traten sie durch die große, kunstvoll geschnitzte Tür am anderen Ende ihres Zimmers, die sich mit einem leisen Klicken hinter ihnen schloss. Selbst ihre Halluzinationen benahmen sich nicht so, wie sie sollten.
    »Okay, das ist der Beweis: Du bist völlig verrückt«, stellte Mikki entschieden fest.
    Ihre Beine fühlten sich so zittrig an, dass sie sich aufs Bett zurückfallen ließ, und dabei bauschten sich die Decken um sie herum auf wie Wolken aus handgesponnenem Gold. Sie musste einfach mit den Fingerspitzen über die wundervoll weiche Seide streichen.
    »Unglaublich«, murmelte sie. Die Bettwäsche war wirklich wunderschön und noch luxuriöser als die im The Blue Dolphin , der teuren Boutique am Utica Square, in der sie so gern herumstöberte. Und herumstöberte war das Schlüsselwort – sie hätte es sich nie leisten können, ihre Bettwäsche dort zu kaufen. Jetzt war sie jedoch von Stoffen umgeben, die den Blue Dolphin aussehen ließen wie einen Discounter.
    Wenigstens hatte sie kostspielige Halluzinationen.
    Allerdings wurde kostspielig dem Zimmer nicht einmal ansatzweise gerecht. Es war eher absolut SCHWEINETEUER – in Großbuchstaben.
    Der Stoff, aus dem Märchen gemacht sind , flüsterte ihr Verstand.
    Mikki ignorierte ihren Verstand, der sich bereits als sehr unzuverlässig erwiesen hatte, und sah sich um. Sie kannte diesen Raum. Ihre phantastischen Träume fingen immer in genau diesem Zimmer an, aber sie konnte sich nicht erinnern, was hier passierte. Wenn sie aufwachte, wusste sie normalerweise nur noch, dass sie wieder in »dem Zimmer« gewesen war, dass es ihr ein Gefühl von Geborgenheit gegeben und ihre Träume optimal eingeleitet hatte.
    Was hatte die Brünette gesagt? Ihr seid zu Hause, Hohepriesterin?
    Unmöglich. Ihr Zuhause war ein süßes kleines Apartment in einer tollen Lage, nicht dieses Zimmer, das für eine Prinzessin bestimmt schien. Mikki warf erneut einen bewundernden Blick durch den Raum. Von wegen Prinzessin – er war für eine Göttin gemacht. Durch die Fensterfront fiel nur mattes Licht, aber dafür hingen drei gigantische Kristallkronleuchter an goldenen Ketten von der Decke. Das Licht ihrer zahlreichen Kerzen verschmolz mit dem Schein des freistehenden Leuchters, der die Ecken des Zimmers perfekt betonte, und mit dem des fröhlich knisternden Feuers im Kamin, so dass der ganze Raum in den warmen Lichtschein lebendiger Flammen getaucht war. Das Gold und Scharlachrot der Bettwäsche fand sich auch im Rest des Zimmers wieder. Während der flauschige Teppichboden so reinweiß war wie unberührter Schnee, zogen sich zarte Goldadern durch die wolkenfarbigen Marmorwände, die mit edlen Gobelins behangen waren. Mikki grinste vor freudiger Überraschung, als sie sah, dass sie alle dasselbe Motiv hatten: Rosen! Jeder einzelne Wandteppich war ein gewebtes Wunder. Wie von selbst trugen ihre Füße sie zu dem ihr am nächsten hängenden Kunstwerk hinüber, und als sie die darauf abgebildete Rose genauer ansah, sog sie scharf die Luft ein.
    Es war eine Mikado.
    Ihr Blick glitt von Wand zu Wand. Die Rosen auf den Gobelins sahen so lebensecht aus, dass Mikki fast erwartete, ihren süßen Duft riechen zu können – und es waren allesamt Mikados.
    »Wenigstens sind meine Halluzinationen konsequent«, stellte sie

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