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Göttin der Rosen

Göttin der Rosen

Titel: Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Zweiter Teil
    8
    Weich … alles um sie herum war unglaublich weich. Sie lag zusammengerollt auf der Seite, und ihr Gesicht ruhte auf einem Kissen. Ohne die Augen aufzumachen, rieb sie ihre Wange an dem glatten, angenehm kühlen Material. Seide. So fühlte sich nur Seide an. Mit einem glücklichen Seufzer kuschelte sie sich tiefer in die dicke Decke und atmete den üppigen Duft von teurem Daunenbettzeug ein.
    Während sie so dalag, fuhr ihr jemand mit einer breiten, weichen Bürste durch die Haare, und ganz automatisch rollte Mikki sich auf den Bauch, um demjenigen das Bürsten zu erleichtern. Ein Traum … das war sicher ein Traum.
    Und ihre Träume waren in letzter Zeit immer wunderschön gewesen, erinnerte sie ihr schlafendes Selbst. Sie musste sich einfach entspannen und genießen.
    Die Frau summte vor sich hin, während sie Mikkis Haare bürstete, und ihre Stimme war wie ein leise plätschernder Wasserfall, der mit den sanften Bürstenstrichen verschmolz und Mikki in einen fast schon tranceartig entspannten Zustand versetzte.
    Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so geborgen gefühlt.
    Durch das Summen des Schlaflieds drangen die geflüsterten Worte Willkommen, Hohepriesterin in Mikkis schlafschwere Gedanken.
    Erneut stieß sie einen verträumten Seufzer aus; noch ein bisschen Schlaf würde ihr sicherlich guttun.
    In diesem Moment begann ein zweites Paar Hände ihre Füße zu massieren. Mit den erfahrenen Bewegungen einer geübten Masseurin zogen die Finger feste, beruhigende Kreise auf ihrer Sohle.
    Mikki fühlte sich, als würde sie dahinschmelzen. Wenn sie es sich recht überlegte, hatte sie aber auch wirklich einen schönen Traum verdient – nach dem Abend, den sie hinter sich hatte … Ihre Gedanken wanderten träge zurück. Das miese Blinddate mit Arnold Asher … das Medea-Fiasko … wie diese schreckliche imaginäre Bestie sie durch die Rosengärten gehetzt hatte … wie sie sich an ihrer Parfümflasche geschnitten hatte … das ohrenbetäubende Brüllen und das entsetzliche Gefühl zu ersticken …
    Die Erinnerungen kämpften sich durch den Schutzwall der Zufriedenheit, den ihr Traum errichtet hatte. Das hier musste ein Traum sein, aber wie war sie nach Hause gekommen? Was genau war vor dem seltsamen Schwindelanfall passiert, der sie im Woodward Park überwältigt hatte? Ein Anflug von Unbehagen kroch durch ihren Körper. Sie musste aufwachen.
    Mikki öffnete die Augen.
    Hinter ihr herrschte rege Aktivität, und als Mikki sich auf den Rücken drehte, sah sie zwei Frauen neben ihrem Bett stehen.
    Nein – es war nicht ihr Bett.
    Schnell machte sie die Augen wieder zu.
    O nein. Nein, nein, nein. Das ist unmöglich! Aber es war das Bett aus ihren Träumen. Das riesige Himmelbett in dem noch riesigeren Schlafzimmer, um genau zu sein. In dem verzweifelten Versuch, sich zur Besinnung zu bringen, presste Mikki die Hände auf ihre geschlossenen Lider und rieb sich heftig das Gesicht. Sie konnte ihren Körper viel zu deutlich spüren, und auch sonst fühlte sich alles ganz normal an, nicht wie der süße, erotische Nebel in ihren Träumen. Die Augen immer noch geschlossen, schlug sie sich hart auf die Wange.
    »Au, verdammt!« Das tat definitiv weh. Also war sie tatsächlich wach.
    Sie machte die Augen wieder auf.
    Klebrige Tentakel von Angst wanden sich durch ihren Magen. Das Bett war immer noch da, genau wie das Schlafzimmer und die beiden Frauen. Sie waren jung und ausgesprochen schön, besonders vor dem Hintergrund der hohen Stabkreuzfenster, und sie trugen lange, glänzende Gewänder, die bis auf den dicken Teppichboden reichten und die sie wie eine Toga um sich geschlungen hatten.
    »Heilige Scheiße auf Beinen!« Mikki stieß ganz automatisch ihren Lieblingsfluch aus, und ihr Herz begann wie wild zu hämmern. »Wer, zum Teufel, seid ihr?«, kreischte sie. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Hatte die Bestie im Park sie angegriffen und umgebracht? »Bin ich tot? Seid ihr Geister?«, platzte sie heraus.
    Die Augen der beiden Frauen weiteten sich, und die Brünette streckte ihr eine Hand entgegen, wahrscheinlich, um sie zu beruhigen, doch die Tatsache, dass sie überhaupt da war und auf ihre Fragen reagierte, war für Mikki alles andere als beruhigend. Blitzschnell schob sie sich nach hinten, bis sie mit dem Rücken gegen das Kopfende des Bettes stieß.
    »Herrin, wir gehören zu den Lebenden. Ihr habt nichts von uns zu befürchten.« Die Stimme der Brünetten war sanft und melodisch, und Mikki

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