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Göttin der Rosen

Göttin der Rosen

Titel: Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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geworden war. Auch sie hatten für seinen Fehler bezahlt. Natürlich waren sie nicht wie er in Stein verwandelt und verstoßen worden. Sie mussten nur warten … ohne zu altern … ohne sich zu verändern … unfähig, etwas anderes zu tun als zuzuschauen, wie die Zeit um sie herum verstrich, all die Jahrhunderte, die er in seinem Bann verharrte. Er konnte sich ausmalen, wie beunruhigend es für sie war, ihn neben ihrer neuen Empousa zu sehen, vor allem, wo diese keinen Zweifel daran ließ, dass sie seine Meinung schätzte und ihn behandelte wie …
    Ja, Mikado behandelte ihn, als wäre er ein Mann .
    Sie war ein echtes Wunder. Und sie blieb in seiner Nähe – oder vielmehr er in ihrer. Sie begann mit der Begutachtung der Rosen im Osten. Nachdem alle Beete gründlich überprüft waren und Aeras versprochen hatte, die Anweisungen genauestens zu befolgen, wandte Mikki sich dem Süden zu.
    Nie würde er vergessen, wie er dort gestanden und so getan hatte, als wäre er damit beschäftigt, die leeren Körbe so aufzustapeln, dass die Frauen leicht auf sie zugreifen konnten, während Mikado dem kleinen Luft-Elementar zum Abschied fröhlich zuwinkte. Er dachte, dass er hier im Osten bleiben, einfach weiterarbeiten und vielleicht später noch einen Blick auf sie erhaschen würde, wenn sie zwischen den Pflanzen umherwanderte, aber sie hatte sich die Sache offensichtlich anders vorgestellt. Als sie merkte, dass er ihr nicht folgte, marschierte sie sofort zu ihm zurück und sagte: »Ich brauche dich bei mir. Ich wäre sehr dankbar, wenn du mir heute hilfst.«
    »Selbstverständlich, Empousa«, erwiderte er förmlich, aber die Freude, die ihn durchfuhr, war alles andere als förmlich, und er hoffte, dass Mikado sie in seinen Augen wahrnahm. Als sie sich eilig von Aeras und ihren Frauen entfernten, rutschte Mikados Palla von ihren Schultern und blieb an einem Rosenbusch hängen. Energisch riss Asterius den Stoff los und legte ihn wieder um sie, wobei er die Hände auf ihren Schultern ruhen ließ, bis er erneut den stechenden Schmerz fühlte.
    Aber als sie lächelnd in seine Augen schaute, vergaß er allen Schmerz und dachte nur noch an die Wärme ihrer Haut unter seinen Händen. Es war also kein Wunder, dass ihnen die Blicke der Dienerinnen überallhin folgten. Er konnte die Hände nicht von ihr lassen, und sie … sie lächelte ihn an und genoss ganz offensichtlich seine Gesellschaft.
    Für den südlichen Teil des Gartens brauchte Mikado länger, denn hier waren die Rosen kränker. Asterius brauchte die Pflanzen nicht anzusehen, um das zu wissen – zu beobachten, wie Mikados Gesicht grimmig und blass wurde, sagte ihm mehr als die Begutachtung der Büsche.
    Rasch wurde es Mittag. Asterius bereitete gerade ein Beet welkender, mehrfarbiger Rosen namens Masquerade für die Düngung mit Fischeingeweiden vor, als ihm Essensduft in die Nase stieg. Aber er blickte nicht auf, als die Frauen mit dem Mittagessen aus dem Palast eintrafen, sondern arbeitete unbeirrt weiter. Genau dieser Moment war tags zuvor der unangenehmste gewesen. Die Frauen verteilten sich in kleine Grüppchen, um zu plaudern, zu lachen und gemeinsam zu speisen – dies alles stand ihm nicht zu. Er konnte sie bewachen, aber er wurde nicht akzeptiert, nicht einmal so weit, dass er eine einfache Mahlzeit mit ihnen teilen konnte. Als Mikado ihn gestern Abend eingeladen hatte, war das ein großes Geschenk für ihn gewesen, und er verfluchte sich im Stillen dafür, dass er den Abend verdorben hatte.
    Er hörte, wie die Frauen sich zum Essen bereitmachten. Sie versammelten sich um die Brunnen und wuschen sich die Hände. Dabei wurde viel gelacht, und der Klang vermischte sich harmonisch mit dem Plätschern des klaren Wassers. Wo war wohl Mikado? Sicher im Mittelpunkt des Frohsinns. Auch sie lachte gern, und die Frauen des Reichs reagierten positiv auf sie. Hoffentlich war sie beschäftigt und so abgelenkt, dass sie ihn nicht bemerkte. Sie sollte nicht sehen, wie die Frauen ihm aus dem Weg gingen, er legte keinen Wert auf ihr Mitleid.
    Ihm war klar, dass eine der Palastdienerinnen ihm bald Essen und Trinken anbieten würde – nicht weil sie es wollte, sondern weil es ihre Pflicht war. Ohne sich umzuschauen, entfernte er sich von dem Rosenbeet, in dem er arbeitete, und machte sich auf den Weg zum Tor. Direkt daneben stand ein großer Baum, unter dem er den Schatten zu sich rufen und versuchen konnte, sich vor neugierigen Blicken zu verbergen. Dort konnte er sich ausruhen und

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