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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Silber zu testen, falls das nötig ist. In der Zwischenzeit erzählen Sie ihm, was er hören will. Und Sie könnten auch Ihre Vorgesetzten isolieren und jeden Einzelnen überprüfen. Das sollte nicht allzu schwierig sein. Der eigentliche Knackpunkt kommt dann, wenn Sie den Gestaltwandler gefunden haben.«
    Rammler schüttelte den Kopf. Er wollte nichts davon wissen.
    »Es gibt noch einen da draußen, Eddel. Es muss noch einen geben. Ansonsten würde Tollie noch hinter den Schäfchen hertollen. Und Hakula hätte zumindest noch einen Arm.«
    Rammler stand auf. Er bedankte sich in wohlgesetzten Worten für die Einladung und das ausgezeichnete Essen. Er verbeugte sich vor Neersa, um ihr zu verdeutlichen, dass er wusste, woher Letzteres gekommen war. Dann fragte er: »Kann ich Tama Montezuma mitnehmen?«
    »Nein«, sagte Weider. Seine Miene war grimmig. Im Herzen hatte er Adolph schon als Wandler abgeschrieben. Und der verletzte Max suchte jetzt jemanden, den er an seinem Schmerz teilhaben lassen konnte.
    Rammler widersprach nicht. »Der Boss wird enttäuscht sein«, sagte er nur.
    »Mr. Rammler«, erwiderte Max. »Sollten Sie herausfinden, dass Ihre Beschäftigung bei Adolph zu ehrenhaft für Ihr Gewissen ist, dann zögern Sie bitte nicht, sich mit Manvil in Verbindung zu setzen. Wir werden sicher einen Platz für einen Mann Ihres Formats finden. Glauben Sie nicht, Garrett?«
    »Dem steht meiner Meinung nach nichts im Weg.« Na ja, bis auf die Funken in Alyx' Augen und das leichte Lächeln der lustvollen Lippen von Nicks, das sie nicht ganz verbergen konnte. Oder wollte. Und dann war da noch der spitzige Zeigefinger in meinen Rippen, und zwar an derselben Stelle wie immer, den ich dafür zu spüren bekam, dass ich diese Reaktion überhaupt bemerkte und vielleicht mit einer leicht säuerlichen Miene kommentierte.
    Rammler ging zur Tür.
    Schrauber folgte ihm. Ich hörte zwar nicht, was er sagte, aber ich vermute, dass er sich dem Leutnant irgendwie andiente, solange Rammler von all diesen schrecklichen Möglichkeiten noch verwirrt war.
    »Zufrieden?«, fragte ich Weider.
    »Zufrieden. Ich ziehe mich zurück.«
    Als Gilbey aufstand, um Max zu helfen, sagte er: »Wir machen mit diesen Einstellungsgesprächen morgen weiter, Garrett. Ty und Sie sollten direkt nach Sonnenaufgang bereit sein.« Er schnitt eine Grimasse. Er wusste sehr gut, wie ich zu diesem gottverbotenen Tagesanbruch stehe, der sich einem aufdrängt, bevor die Sonne im Zenit steht.
    Der Gottverdammte Papagei lachte sich die Federn aus.
    Ich seufzte nur. Niemand hatte mir versprochen, dass die Welt fair sein würde. Oder vielleicht auch nur ein bisschen bei Verstand.

 
114. Kapitel
     
    Ich dachte, dass dies jetzt das Ende wäre, ganz gleich, wie wenig zufrieden stellend es auch sein mochte. Ich hielt Rammler für den Typ Soldaten, der mir den Ärger ersparte, nach dem ich förmlich geschrien hatte, weil er lieber alles innerhalb der durchgedrehten Sippe Des RUFs halten wollte. Aber das Leben, vor allem meins, hält stets einen zusätzlichen Klacks Dramatik bereit. Ich widmete mich der langweiligen Aufgabe, raffinierte Fragen an Männer zu richten, die ihr Interesse bekundeten, diejenigen Männer zu ersetzen, die ihres Jobs bei der Weider-Brauerei entbunden waren. Jedermann in der Stadt wollte für Max Weider arbeiten. Aber am Nachmittag des dritten Tages nach diesem denkwürdigen Abendessen verschwand die Schwermut, als Giorgi Nicholas auf die Bühne trat. Und zwar nur deshalb, weil sie mich sehen wollte.
    Vielleicht will sie ja auch nur mein dekoratives Schulterstück besuchen, ermahnte ich mich, weil ihr mörderisches Lächeln und ihre funkelnden Augen nicht auf den gerichtet waren, den ich eigentlich für das angebrachte Ziel hielt. Sie streckte ihre Hand aus. Ich wollte sie schütteln.
    »Das war in einem Brief versteckt, den ich gerade von Eddel Rammler bekommen habe. Es ist an dich adressiert. Vielleicht ist es ja wichtig.«
    Der Gottverdammte Papagei begann sofort, sie zu hofieren, als sie seinen Kopf streichelte. Ich knurrte. Sie bekam schon Briefe von Rammler? Bruder Eddel verschwendete anscheinend keine Zeit.
    Leutnant Rammler wollte mich sehen. Er machte einige Vorschläge, wie wir das bewerkstelligen könnten, ohne Oberst Dajahn zu betrüben, dessen Einfluss im RUF in letzter Zeit mächtig angeschwollen war. Dajahn hatte einige klasse Ideen entwickelt, wie die Freicorps geführt werden sollten. Das schloss jeden Kontakt mit so fragwürdigen

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