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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Produktion gegeben oder hatte er sie in der Tüte von Saks unbeachtet liegen lassen?
    »Geht’s besser?«, hatte Ace gefragt, nachdem er sie minutenlang festgehalten hatte. Dabei hatte er sie angesehen, als wäre sie eine Irre, die jede Sekunde wieder ausrasten konnte. Aber was hätte sie anders erwarten können? Immerhin hatte er allen Grund zu der Annahme, dass sie eine Mörderin war.
    Als er die Dusche letztlich abgestellt, die Tür geöffnet und das Bad verlassen hatte, hatte er ihr eine Decke gereicht und war dann irgendwohin verschwunden, um kurz darauf trocken und gefasst wieder aufzutauchen -und er hatte Fiona mit derselben kalten Verachtung angesehen, mit der er sie eigentlich immer ansah. Niemand hätte vermutet, dass sich noch vor wenigen Minuten eine so intime Szene zwischen ihnen abgespielt hatte.
    Aber Fiona erinnerte sich nur zu gut an die Szene. »Florida bekommt mir irgendwie nicht«, sagte sie in einem schwachen Versuch zu scherzen - und einen menschlichen Kontakt herzustellen -, als er ihr vom Boot half.
    Aber er lächelte nicht und reagierte auch sonst nicht auf ihre Bemerkung. Auf seinem Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck.
    Wenn er die Szene vergessen kann, kann ich das auch, sagte sie sich. An Land blickte sie sich um. Sie hatte keine Ahnung, wo sie waren, aber es wartete ein Jeep auf sie, also musste einer der Männer vom Boot aus telefoniert haben. Ace legte ihr eine Hand um den Ellenbogen, um ihr beim Einsteigen zu helfen, aber sie schüttelte sie ab.
    »Ich bin keine Invalide«, sagte sie schnippisch und stieg ein. Er warf seinen Seesack und ihren Rucksack auf den Rücksitz, knallte die Tür zu und setzte sich ans Steuer. Es dauerte nicht lange und sie waren auf dem Highway.
    »Dürfte ich vielleicht erfahren, wo du mich hinbringst?«
    »Zur Polizei«, entgegnete er gereizt.
    »Ach ja. Ich bin ja eine Kriminelle, richtig?«
    Er antwortete nicht, sondern fuhr schweigend weiter.
    »Würde es vielleicht etwas nützen, wenn ich dir versichere, dass ich diesen Mann, der doppelt so schwer war wie ich und vermutlich auch doppelt so stark, nicht getötet habe?«
    »Ich habe selbst erlebt, was für Kräfte du hast«, erwiderte er. »Wenn ich nur daran denke, mit welcher Wucht du die Tasche mit der Bowlingkugel geworfen hast...« Sein Tonfall verriet deutlich, dass das »du« das Einzige war, was von dem Augenblick menschlicher Annäherung unter der Dusche übrig war.
    »Ich dachte, du würdest bei lebendigem Leib aufgefressen!«, schrie sie ihn an. »Warum kannst du das denn nicht begreifen? Ich habe nicht lange darüber nachgedacht, ob dieses Monstrum echt war oder nicht; ich habe einfach reagiert!«
    Ace war sehr ruhig, übertrieben ruhig, so als wüsste er, dass er es mit einer Geistesgestörten zu tun hatte. »Ich weiß. Und als Roy sich an dir vergriffen hat, hast du auch nicht überlegt, sondern gehandelt. Du hast sein Messer aus der Scheide gezogen und ihn erstochen.«
    »Ich habe geschlafen. Vorher habe ich 48 Stunden ohne Schlaf verbracht, schon vergessen? Und das Messer, das ich in der Hand hielt, lag neben mir auf der Matratze. Es steckte nicht in einer Scheide.«
    »Das Messer war immer in der Scheide, die er am Gürtel trug. Du musst es auch gesehen haben.«
    »Nein, es ist mir nicht aufgefallen«, entgegnete sie zähneknirschend. »Wie hätte man überhaupt etwas sehen sollen unter dieser Wampe? Und ich habe ihn mir nicht näher angesehen.«
    Ace riss das Steuer herum und bog nach rechts ab. »Warum trinkst du nicht einen Schluck Kaffee? Eric hat ihn frisch für uns gebrüht.«
    »Wie aufmerksam von ihm. Hat er ihn gekocht, bevor oder nachdem er Roy getötet hat?«
    Ace warf ihr einen durchdringenden Blick zu, ehe er den Blick wieder nach vorn auf die Straße richtete, sagte aber nichts.
    »Warum sollte ich davon ausgehen, dass du unschuldig bist?«, fuhr Fiona in etwas sachlicherem Ton fort. »Oder dieser andere Kerl. Wenn ich Roy nicht getötet habe, dann muss es einer von euch gewesen sein.«
    Ace schien das, was sie sagte, nicht im Mindesten zu beunruhigen. »Es ist eine Frage des Motivs. Mit Roys Tod kann ich die Hoffnung begraben, von ihm eine finanzielle Unterstützung für den Park zu bekommen. Und Eric verliert seinen Job.«
    Als er verstummte, dachte Fiona über seine Worte nach. »Glaubst du wirklich, ich hätte den Mann nur ermordet, um diesem Ausflug ein Ende zu machen?«, fragte sie fassungslos.
    »Das Ganze war dir zuwider und vielleicht hattest du ja noch

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