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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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schüttelte angstvoll den Kopf. »Aber wir werden von der Polizei gesucht! Nach uns wird gefahndet!«
    »Besser auf der Flucht als in einer Gefängniszelle«, entgegnete Ace, machte dann auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.
    Einen Moment lang blieb Fiona auf dem Barhocker sitzen und starrte blicklos vor sich hin. Sie wollte nicht hier sein. Und sie wollte nicht weglaufen. Sie wollte nicht... Aber Selbstmitleid würde sie auch nicht weiterbringen.
    »Es gibt Lämmer und es gibt Bullen«, hatte ihr Vater immer gesagt. »Und die Bullen haben den ganzen Spaß.«
    Vielleicht hatte sie ja doch etwas von ihrem Vater geerbt. Er war es gewesen, der sie gedrängt hatte, sich Kimberlys anzunehmen. Und er war es auch gewesen, der ... Fiona stieg vom Barhocker und holte tief Luft. Vor ihrem geistigen Auge liefen Szenen aus den verschiedensten Filmen ab, die sie gesehen hatte, Szenen aus dem Gefängnis, über Gefängnisausbrüche, Szenen, die ihren Höhepunkt fanden in dem blutigen Ende, das wohl alle Film-und Fernsehbösewichte erwartete.
    Mit hoch erhobenem Kopf und gestrafften Schultern ging sie hinüber ins Schlafzimmer, wo Ace gerade dabei war, ein paar Sachen zu packen.
    »Glaubst du, dein Freund hat etwas dagegen, wenn ich mir noch ein paar von seinen Sachen borge?«, fragte sie und vermochte das Zittern in ihrer Stimme nicht völlig zu unterdrücken.

KAPITEL 8
    Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht!«, rief Fiona verzweifelt und hielt sich die Ohren zu. »Ich habe dir alles erzählt, was es zu erzählen gibt. Mehr weiß ich nicht.«
    »Aber wir haben die Verbindung noch nicht hergestellt«, entgegnete Ace. »Es muss irgendjemanden oder irgendetwas geben, das uns verbindet.«
    »Vielleicht hat Roy mich aus einem Grund ausgewählt und dich aus einem völlig anderen. Vielleicht...«
    »Was verbindet dann dich und mich mit ihm?«
    »Ich weiß es nicht!«, stöhnte Fiona, kehrte ihm den Rücken zu und ging hinaus auf die Veranda. Sie waren den ganzen Tag in der Hütte gewesen und Ace hatte in dieser Zeit nichts anderes getan, als Fragen zu stellen, um einen Grand dafür zu finden, dass Hudson ihnen beiden seinen gesamten Besitz hatte hinterlassen wollen.
    »Schuldgefühle«, hatte Ace anfangs gesagt. »Ich glaube, er hatte Gewissensbisse wegen irgendetwas, das er uns oder einer uns nahe stehenden Person angetan hat. Wir müssen nur herausfinden, was es war und wem er es angetan hat.« Aber wie sehr sie sich auch den Kopf zermarterten, ihnen fiel einfach kein tragisches Ereignis in ihrem Leben ein, für das ein anderer hätte verantwortlich sein können.
    Dabei hatten sie es weiß Gott versucht.
    Am Morgen hatte Ace erklärt, dass sie das Haus verlassen müssten, um irgendwo unterzukriechen, wo man sie nicht finden würde. Anfangs war Fiona noch froh gewesen, weil das Haus so steril war, dass es sie deprimiert hatte. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass dieses Haus sich im Vergleich zu dem Versteck, das Ace vorschwebte, wie ein Palast ausnahm.
    Ace brachte sie zu dem »Zuhause seiner Kindheit«. An den Ort, an dem er aufgewachsen war.
    Während sie packte und Kleider eines Mannes, der ihr völlig fremd war, in einen Koffer warf, hatte sie nicht den leisesten Schimmer, was sie beide erwartete.
    Eins hatte sie inzwischen jedoch gelernt: Sie konnten nicht einfach ein Delikatessengeschäft anrufen und sich etwas zu essen bringen lassen.
    »Und was essen wir?«, hatte sie gefragt, als sie gerade drei Baumwollhemden in den Koffer legte.
    »Das, was das Land uns zu bieten hat, denke ich«, entgegnete Ace achselzuckend.
    Fiona kämpfte gegen eine aufsteigende Hysterie an. Sie hatte »The Yearling« gelesen und den Film »Cross Creek« gesehen. »Heißt das ...« Sie schluckte. »... Fischen?«
    Ace unterbrach seine Plackerei gerade lange genug, um ihr einen zornigen Blick zuzuwerfen. »Bist du vielleicht der Ansicht, die zwei meistgesuchten Personen in ganz Amerika könnten einfach so in den nächsten Supermarkt spazieren und einkaufen?« Er musterte ihre 180 Zentimeter abschätzig. »Vor allem du bist leicht wiederzuerkennen.«
    Fiona wusste, dass er Recht hatte, auch wenn er ihr das Gefühl vermittelte, als sei ihre Größe ein physischer Makel. Sie biss sich auf die Zunge und verkniff sich die Bemerkung, dass nicht alle Frauen von der Gattung vollbusiger Zwerg sein konnten, die er offenbar vorzog. Die Situation gebot, dass sie ihren Verstand einsetzte und sich nicht von ihren Emotionen leiten ließ.
    »Packst du endlich

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