Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
nichts von dem leiden können, wofür der andere steht. Du kannst Männer wie mich nicht ausstehen und ich bin der Ansicht, dass Frauen an den Herd gehören. Sind wir uns in diesem Punkt einig?«
    »Weißt du, in den vergangenen Tagen wollte ich mehr über dich erfahren, aber je näher ich dich kennen lerne, desto unsympathischer finde ich dich.«
    »Genau das meine ich.« Er holte tief Luft. »So, nachdem wir uns in einigen grundsätzlichen Punkten einig geworden sind, schlage ich vor, dass wir unsere Aufgabe möglichst kurzfristig lösen und auseinander gehen. Du kehrst zu deinem Leben zurück und ich ...«
    »Und du in deine Höhle. Oder vielleicht in deinen Horst hoch oben über der wirklichen Welt?«
    »Wo immer es ist, ich fühle mich dort wohl. Also, was ist, sind wir uns einig? Damit...«, er zeigte auf das Bett, «... ist Schluss. Ich möchte Lisa in die Augen sehen können, wenn das alles vorbei ist.«
    »Soll mir recht sein«, entgegnete sie. »Aber was ist mit heute Nacht? Es gibt nur ein Bett.«
    »Ich lasse noch ein Bett im Salon aufstellen. Und jetzt, denke ich, sollten wir etwas schlafen. Ich möchte, dass du morgen früh mit klarem Kopf entscheidest, was du tun willst. Vielleicht solltest du es als eine geschäftliche Angelegenheit betrachten und nicht als etwas Persönliches.«
    »Einverstanden«, stimmte sie zu. »Fangen wir also damit an, dass wir uns etwas Schlaf gönnen. Würdest du dann bitte mein Schlafzimmer verlassen?«
    »Selbstverständlich«, sagte er, verließ das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
    Dann lehnte er sich von außen dagegen und schloss einen Moment die Augen. Sie hat es mir abgekauft, dachte er. Es ist unfassbar, aber sie hat es geschluckt.

Kapitel 12
    Ace entfernte sich von der Tür und trat vor den Barschrank. Er öffnete die Tür und ließ den Blick über die Flaschen schweifen. Schließlich schenkte er sich einen dreifachen Bourbon ein, trat mit dem Glas ans Fenster und blickte hinaus. Sie hat es mir geglaubt, dachte er. Und die Wut hat ihr Rückgrat wieder gestärkt. Ace hatte sie zwar die Zeitungen lesen lassen, aber er hatte ihr nicht die Berichte gezeigt, die Michael ihm heraufgeschickt hatte, während sie unter der Dusche stand. Die Darstellung der Situation durch sarkastische Presseleute war etwas völlig anderes als die Einschätzung erfahrener Rechtsanwälte.
    Bislang hatte man keinen Hinweis darauf gefunden, weshalb Roy Hudson Fiona und Ace seine weltlichen Güter hinterlassen hatte. Die Detektive waren nicht schlauer als am ersten Tag. Ace’ Verwandte hatten Profis engagiert, die rund um die Uhr im Einsatz waren. Berichte wurden geprüft, Personen befragt, aber bislang hatte sich nichts, aber auch gar nichts ergeben.
    Und Ace wusste, dass, wenn er und Fiona sich stellten, ihre Chancen schlecht standen. Alle Indizien sprachen gegen sie und man nahm offensichtlich an, dass sie Roys Ermordung lange im Voraus geplant hatten. Hinzu kam, dass der Tote ihnen ein Vermögen von möglicherweise mehreren Millionen Dollar hinterlassen hatte.
    Sie konnten dem Gefängnis nur dann entgehen, wenn Fiona bereit war, noch tiefer in ihren Erinnerungen zu graben. Denn Ace war der festen Überzeugung, dass ihr Vater der Schlüssel zu allem war.
    Aber wie sollte er von ihr verlangen, ein solches Risiko einzugehen? Wie sollte er verhindern, dass sie noch einmal zusammenbrach, so wie heute, als sie gehört hatte, dass dieser Mistkerl von Garrett sie ohne genauere Kenntnis der Fakten vorverurteilt hatte?
    Die einzige Lösung, die Ace eingefallen war, war Wut. Solange er Fiona zornig halten konnte, würde sie sich nicht unterkriegen lassen. Hatte er nicht selbst erlebt, dass sie, wenn sie wütend war, die Willenskraft eines halben Dutzends Männer aufbrachte? Nur ihre Wut hatte ihr die Kraft verliehen, durch eine dichte Vegetation mit rasiermesserscharfen Blättern zu flüchten, um dem Schützen zu entkommen. Angst lähmte sie. Schlechte Nachrichten machten ihr Angst und dann verkroch sie sich in ihrem Schneckenhaus. Aber Wut machte sie stark. Zorn machte ihr Mut.
    Und darum hatte er sie wütend gemacht. Er trank einen großzügigen Schluck seines Whiskys.
    Zu schade, dass die Wut sich gegen ihn selbst richten musste, denn tatsächlich fing sie an, ihm unter die Haut zu gehen.
    Bei diesem Gedanken senkte er den Blick auf sein Glas und lächelte. Langsam gefiel sie ihm besser, als er es sich eingestehen wollte. Sie besaß die Fähigkeit, ihn zum Lachen zu bringen, und das

Weitere Kostenlose Bücher