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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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angenommen. Er war der käsige, kurzsichtige Jack geblieben. Aber seine Kraft kam ihm jetzt nicht mehr belanglos vor.
    Er konnte Computer-Jack sein. Er konnte aber auch mehr als das sein. Selbst das, was Sam von ihm verlangte? Der Mörder des kleinen Pete?
    Er war in Richtung Stadt gelaufen, zumindest in die Richtung, in der er die Stadt vermutete.
    Von der Spitze eines Hügels war in der Ferne das Glitzern des Ozeans zu sehen gewesen, also musste die Stadt, äh, na irgendwo dort sein.
    Am Ende musste er sich aber eingestehen, dass er sich hoffnungslos verlaufen hatte. Er war in einem Wald gelandet, der zu den Hügeln gehören konnte, in denen Hunter gelebt hatte, aber genauso gut zum Stefano Rey Nationalpark.
    Dann hörte er einen Schrei. Es klang nach einem Mädchen.
    Jack blieb stehen. Sein Atem ging heftig. Er spitzte die Ohren. Es kam aber nichts mehr. Jedenfalls kein weiterer Schrei.
    Was jetzt? Sam hatte ihm gesagt, was er tun sollte. Er musste Edilio warnen. Und er musste … er schaffte es ja nicht einmal, daran zu denken, was Sam ihm aufgetragen hatte.
    Aber einen Schrei konnte er auch nicht einfach ignorieren.
    »Sieh nach!«, flüsterte er sich selbst zu. »Vielleicht braucht sie Hilfe. Und weiß, wo wir sind.«
    Und insgeheim, ohne es auszusprechen, dachte er: Vielleicht muss ich dann gar nicht mehr in die Stadt.
    Jack rannte wieder los, schlug die Richtung ein, aus der der Schrei gekommen war, überquerte eine tiefe Rinne und stieß auf eine schmale Straße, die durch den Wald schnitt.
    »Coates«, sagte er.
    Jetzt vernahm er dumpfe Hiebe wie von einem Faustkampf und fand die Heldenrolle auf einmal gar nicht mehr so toll.
    Er trottete weiter, gelangte durch das Eisentor auf das Schulgelände und fand eine Szene wie aus einem Horrorfilm vor: ein Monster aus Stein, das unter einem Schwarm Insekten begraben lag, die zu unvorstellbarer Größe herangewachsen waren.
    Von einem der oberen Fenster blickte Astrid auf die Szene herunter.
    Und dann, ein Tentakel, der gerade seine volle Länge erreichte: Drake.
    Ja, dachte Jack, ein Held zu sein, hat eindeutig Kehrseiten.
    Drake kehrte in eine Welt zurück, die kaum besser hätte sein können.
    Orc, von den Käfern bezwungen und so gut wie tot.
    Astrid, die entsetzt aus dem Fenster starrte.
    Und aus irgendeinem Grund, den Drake sich nicht erklären konnte, Computer-Jack, der bloß dastand und mit offenem Mund gaffte.
    Drake grinste zu Astrid hoch. »Bleib, wo du bist, meine Schöne. Bin gleich da. Und dann spielen wir. Muss nur schnell meinem Kumpel Jack Hallo sagen.«
    »Jack!«, schrie Astrid. »Hilf Orc!«
    Zwei der Kreaturen wandten Jack ihre gespenstisch blauen Augen zu.
    »Was sollen wir nur mit dir machen, Computer-Jack?«, fragte Drake.
    »Ich will keinen Ärger.«
    »Ach ja?« Drake schüttelte den Kopf. »Ich würde sagen, du bist von Ärger umzingelt.« Dann kam ihm ein Gedanke. Er musterte Jack. »Wo ist Sam? Hat er dich allein losgeschickt? Wie einen großen Jungen?«
    Unterdessen war Drake ihm immer näher gekommen. Er wartete noch ab, würde erst zuschlagen, sobald er Jack mit der Peitsche erwischen konnte.
    Jack wich langsam zurück.
    Orc brüllte vor Schmerz. Die Kreaturen stießen wie Autos bei einem Demolition Derby zusammen, versuchten, sich gegenseitig aus dem Weg zu rempeln und wollten alle einen Happen vom Monsterjungen.
    »Da oben am See warst du ja richtig gefährlich«, spottete Drake. Noch zwei Schritte und er wäre in Reichweite.
    »Ich hab bloß …« Jack erschrak und starrte an Drake vorbei.
    Drake wandte den Kopf – und genau in diesem Bruchteil einer Sekunde sprang Jack. Drake wirbelte herum, schnell wie eine Schlange, bekam aber im selben Moment eine so gewaltige Ohrfeige, als hätte ihn die Pranke eines Riesen getroffen.
    Als er sich wieder aufgerappelt hatte, sah er, dass er gut vier Meter weit durch die Luft geflogen war. Er rieb sich die Wange.
    »Hey, das war richtig gut. Wow. Das hätte mich glatt umbringen können. Du weißt schon, wenn ich umgebracht werden könnte.«
    Jack versuchte, an ihm vorbeizukommen und ins Gebäude zu gelangen, zweifellos, um Astrid zu retten.
    Drake lachte und schwang seine Peitsche. Sie wickelte sich um Jacks Bein und hätte ihn zu Fall bringen sollen, er hatte aber nicht mit Jacks Kraft gerechnet. Anstatt Jack ein Bein zu stellen, war es Drake, der hinter ihm herflog und mit dem Gesicht voran im Dreck landete.
    Drake ließ los, vollführte eine Rolle und stand sofort wieder auf den Beinen.

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