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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sein. Aber er ist der Erste mit einem Nobelpreis. Seiner Meinung nach bildet die Barriere eine Art Schutzhülle über einer Sphäre aus Antimaterie. Er befürchtet, es könnte zu einer Explosion kommen, die stark genug wäre, um die westliche Hälfte der USA auszulöschen.«
    Connie schnaubte verächtlich. »Die wievielte Theorie wäre das? Nummer achttausendsiebenhundert?«
    Abana nickte zustimmend, wirkte aber besorgt.
    »Das wird nicht passieren«, sagte Connie entschieden. »Die Barriere wird fallen und mein Sam und deine Dahra werden auf dieser Straße da rauskommen …«
    Abana lächelte und führte ihren bereits überstrapazierten Witz zu Ende: »… und an uns vorbei zum Burgerladen laufen.«
    Connie griff nach ihrer Hand. »Genau. Im Stil von: ›Hey, Mom, ich hol mir rasch einen Burger. Bis gleich!‹«
    Eine Zeit lang schwiegen sie. Sie hatten die Augen geschlossen und reckten das Gesicht zur Sonne.
    »Wenn es wenigstens eine Warnung gegeben hätte …«, sagte Abana mit trauriger Miene.
    Das hatte sie schon oft gesagt. An dem Morgen, als es passierte, hatte sie sich mit ihrer Tochter gestritten.
    Und wie immer lag Connie die Antwort auf der Zunge: Ich war gewarnt. Aber wie immer schwieg sie auch diesmal.

Eins
    65 Stunden, 11 Minuten
    Sie trug eine Jeans, ein schwarzes T-Shirt und darüber ein buntes Flanellhemd, das ihr um ein paar Nummern zu groß war. In ihrem zweimal um die Hüften gebundenen Ledergürtel, der früher einem sehr dicken Mann gehört haben musste, steckten ihre .38er, die Machete und eine Wasserflasche.
    Ihr Rucksack war alt, an den Nähten ausgefranst und dreckig, saß jedoch bequem auf ihren schmalen Schultern. In ihm befanden sich drei kostbare Vakuumbeutel mit getrockneten Makkaroni, die sie auf einem entlegenen Campingplatz gefunden hatte und für deren Zubereitung sie nur etwas Wasser benötigte, eine Plastikdose mit einer gekochten, noch fast vollständigen Taube, ein Bund wilder Zwiebeln, ein Bleistift und Papier, drei Bücher, Schutzhandschuhe, ein Päckchen Gras und eine kleine Pfeife, Nähzeug, zwei Feuerzeuge und eine Reserveflasche. Zudem steckte in ihrem Rucksack noch ein Beutel mit Pflastern, einer nahezu leeren Tube Wundsalbe und einem Streifen Paracetamol sowie mehreren Tampons.
    Astrid Ellison hatte sich verändert.
    Ihre blonden Haare waren kurz, seit sie sie mit dem Messer und ohne Spiegel einfach abgesäbelt hatte. Ihr Gesicht war braun gebrannt. Sie hatte Schwielen an den Händen und unzählige dünne Narben von den Schnitten, die sie sich beim Aufbrechen der Muscheln zugezogen hatte. Ein Fingernagel fehlte. Er hatte daran glauben müssen, als sie auf einem Steilhang ausrutschte und abgestürzt wäre, wenn sie sich nicht verzweifelt an den Felsen festgekrallt hätte.
    Astrid nahm den Rucksack von den Schultern, lockerte die Zugschnur und holte ein Paar Schutzhandschuhe heraus.
    Sie stand vor einem Brombeerstrauch und suchte ihn nach Beeren ab. Sie wollte nur die prallen, ausgereiften Früchte pflücken. Das war ihr Brombeerstrauch, der einzige weit und breit, und sie war wild entschlossen, ihre Gier im Zaum zu halten.
    Als sie die dornigen Zweige vorsichtig auseinanderschob, fing ihr Magen an zu knurren. Dennoch sammelte sie nur eine Handvoll Beeren, ihre Nachspeise für später.
    Astrid hatte sich an den nördlichen Rand der FAYZ zurückgezogen, auf eine Anhöhe, die zum Stefano Rey Nationalpark gehörte und sich in der Nähe der Barriere befand. Hier wuchsen die Bäume – Mammutbäume, Schwarzeichen, Zitterpappeln und Eschen – besonders hoch. Durch manche von ihnen ging die Barriere glatt hindurch. Astrid fragte sich beim Anblick der Äste, die durch die Wand zu stechen schienen, ob sie auf der anderen Seite herausragten.
    Im Moment war sie auf dem Rückweg zur Küste und hatte noch einen halben Kilometer vor sich. Die Felsen am Ufer versorgten sie mit Austern, Venusmuscheln, Miesmuscheln und kleinen Krabben.
    Astrid war fast immer hungrig, aber nicht am Verhungern.
    Um ihre Wasservorräte machte sie sich viel mehr Sorgen. Beim Haus des Rangers gab es zwar einen Tank und sie hatte auch einen kleinen Bach mit sauberem Trinkwasser entdeckt, der sich aus einem unterirdischen Grundwasserreservoir speisen musste, doch beide lagen weit weg von ihrem Lagerplatz. Und da Wasser schwer war, musste sie auf jeden Tropfen achten …
    Ein Geräusch ließ Astrid zusammenfahren. Sie ging in die Hocke, schwang ihre Schrotflinte von der Schulter, legte sie an und nahm

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