Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
erreicht wird. Und zwar vom ersten Kontakt bis zur eigentlichen Zielerfüllung. Dieser Bericht stellt die Anzahl der Conversions und den Conversion-Wert in Abhängigkeit des jeweiligen Zeitintervalls dar. Wie lange benötigen User demnach, um Ihre Ziele zu erfüllen? Und inwiefern unterscheiden sich die Conversions von den erzielten Conversion-Werten? Die grafische Darstellung der Balken dieser beiden Werte veranschaulicht mögliche Differenzen in diesem Bereich sehr gut. Oftmals sind die Conversion-Rates zu Beginn höher, während die Conversion-Werte erst später wachsen.
Wenn Sie dieses Bild auch bei sich haben sollten, empfehle ich Ihnen, die einzelnen Ziele ganz genau anzusehen. Vielleicht ist es ja so, dass das Ziel „Newsletter bestellen“ zu Beginn sehr gut angenommen wird (mit entsprechend niedrigem Zielwert) und dafür die Käufe dann erst nach einigen Tagen stattfinden – mit entsprechend niedrigerer Conversion-Rate, dafür aber einem höheren Conversion-Wert. Wenn dies der Fall ist, schließt sich direkt die nächste Analyse an – über welche Quellen kommen die User, die einen Newsletter bestellen, und ist es wirklich so, dass der Kanal „Newsletter“ dann auch für viele Conversions sorgt?
Hinweis:
Vergessen Sie nicht, im unteren Bereich der Tabelle weitere Zeilen auszuklappen. Per Default werden die ersten elf Tage einzeln dargestellt, die nachfolgenden Tage bis 30 (dies ist ja die Grenze des Multi-Channel-Trichters) werden erst mit einem Klick auf das kleine Pluszeichen links neben der 12+ sichtbar.
Bild 14.25 Zeitintervall
14.3.5 Pfadlänge
Die Darstellung des Berichts „Pfadlänge“ ähnelt der des Zeitintervalls. Pfadlänge bedeutet, wie viele Pfade werden benötigt, um eine Conversion zu generieren? Also über wie viele Quellen kommen die User, ehe sie ein Ziel erfüllen? Zum einen gibt es hier die zeitliche Komponente und zum anderen die Komponente der notwendigen Kontaktpunkte. Die Frage, die sich jeder Marketingverantwortliche stellt, ist, wie viele Kontaktpunkte ein Mensch benötigt, ehe er endlich so weit ist und ein Produkt kauft (oder ein anderes Ziel erfüllt). Je mehr Wissen Sie hierüber haben und dann auch noch wissen, welche Kontaktpunkte dies sind, desto besser können Sie die User ansprechen und entsprechend agieren.
Richtig interessant und spannend wird dieser Bericht, wenn Sie verschiedene Conversion-Segmente anwenden. Diese dann auf die unterschiedlichen Ziele angewendet, können Sie genau analysieren, an welcher Stelle innerhalb der Conversion-Pfade beispielsweise Brand-Keywords stehen und welche Ziele diese erfüllen, im Vergleich zu einem anderen Kanal oder anderen Suchbegriffen.
Wie sagen professionelle Fotografen bei den Shootings immer? „Spiel mit der Kamera!“ – ähnlich gilt dies auch für die Arbeit mit Google Analytics: „Spielen Sie mit den Berichten!“
Bild 14.26 Pfadlänge
Information:
Insgesamt beziehen sich die Daten der Multi-Channel-Trichter-Berichte immer auf sämtliche von Ihnen definierten Ziele und durchgeführten Transaktionen – immer auf Basis von ungesampelten Daten. Man kann sich vorstellen, dass es Unmengen von Daten sind, die hier bewegt werden müssen – sämtliche Berechnungen und Anzeigen beziehen sich ja auch immer auf historische Daten – angefangen zu Beginn des Jahres 2011. Aufgrund dieser vielen Daten kann es durchaus vorkommen, dass die Daten mit bis zu zwei Tagen Verzögerung angezeigt werden. Wenn Sie also für den aktuellen Tag und den Vortag keine Daten erhalten, ist dies kein Grund, nervös zu werden.
Wenn ein Kanal sowohl als Vorbereiter als auch als Abschließer gezählt wird, so wird dieser Kanal in der Betrachtung jedoch nur der Letzten-Interaktions-Conversion zugeordnet und nicht auch noch zusätzlich den vorbereiteten Conversions.
15 Benutzerdefinierte Berichte
Früher wurde Google Analytics vorgeworfen, nicht flexibel genug bei der Berichterstellung zu sein. In der Tat waren die Berichte abgesehen von der Dimensionierung einige Zeit lang nicht individualisierbar. Zwar konnte man durch die Erstellung von Filtern vielfältige neue Berichte kreieren und diese Daten in verschiedene Profile einlaufen lassen, doch war dies nicht nur mühselig, sondern mitunter auch technisch anspruchsvoll, da tiefergehende Kenntnisse der regulären Ausdrücke vorausgesetzt wurden.
Dieses Manko wurde im Herbst 2008 durch die Einführung der benutzerdefinierten Berichterstellung behoben, die es jedem User ermöglicht,
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