Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
kosten. So werden häufig externe Partner gebucht, die die Implementierung vorbereiten und dafür sorgen, dass die Funktionen von Analytics optimal ausgereizt werden. Diese Partner kosten Geld. Genauso wie auch die IT-Abteilung Geld kostet, die ein wenig Zeit damit verbringen wird, den Tracking Code auf den Seiten zu integrieren. Auch wenn die Nutzung des eigentlichen Tools kostenlos ist, muss also dennoch ein wenig Geld in die Hand genommen werden – vor allem dann, wenn das Tool optimal genutzt werden soll.
Doch auch kostenlose Tools haben ihre Limitationen – welche dies bei Google Analytics sind, werde ich in Abschnitt 1.4 aufzeigen. Wenn diese Limits überschritten werden und die Anforderungen dennoch höher sind, kann die Anschaffung einer kostenpflichtigen Alternative die einzige Lösung sein – einfach, um die Datenmengen verarbeiten zu können. Ob dies notwendig ist, muss jedoch der Einzelfall entscheiden.
1.2
Google Analytics und Google
Google Analytics ist seit November 2005 ein wichtiges Produkt in der Google-Produktfamilie. Zwar stehen Google AdWords und Google AdSense, aber auch Google+, Google Maps und Googlemail mehr im Vordergrund – dennoch ist Google Analytics von immenser Wichtigkeit für das Unternehmen. Ex-Google-CEO Eric Schmidt (mittlerweile im Aufsichtsrat mit gewichtigem Wort) sagte bereits im Jahr 2006, dass Google Analytics innerhalb der Google-Welt zu den zwanzig wichtigsten Produkten zähle (mittlerweile gibt es insgesamt deutlich über 80 Google-Produkte). Und gerade in den letzten Jahren hat sich diese Ankündigung bewahrheitet – es wurde deutlich, dass Google Analytics ein essentielles Tool für Google ist, welches stetig weiterentwickelt und mit anderen Tools verknüpft wird.
Insbesondere durch die enge Verknüpfung des Google-Hauptumsatzbringers Google AdWords mit Google Analytics ist Google Analytics „allgegenwärtig“.
1.3
Google Analytics und seine Geschichte
Google Analytics entstand aus der Übernahme der Firma Urchin durch Google im März 2005. Urchin wurde bereits 1995 in San Diego, Kalifornien, gegründet und ist somit ironischerweise einige Jahre älter als Google. Urchin brachte 1997 seine erste Web-Analytics-Software auf den Markt. Damals war dies ein Logfile Analyzer für Webserver (mehr zum Thema Logfiles in Kapitel 3). Ziel war bereits, eine einfach zu handhabende, skalierbare und effiziente Lösung zu finden, die webbasiert in allen gängigen Browsern darstellbar sein sollte.
2001 stellte Urchin dann eine Page-Tagging-Lösung vor (Urchin v.3), die auf einem JavaScript-Code basierte. Hierdurch konnten viele Nachteile der bisherigen Logfile-Analyse behoben und weitere Daten für eine wirkungsvolle Web-Analyse generiert werden.
Urchin v.5 wurde im Jahre 2003 veröffentlicht und beinhaltete Features, die auch heute noch zum Teil aktuell sind. So wurden mit dieser Version beispielsweise das E-Commerce-Modul und das Kampagnen-Tracking-Modul eingeführt und es gab die Möglichkeit, ein (!) Ziel festzulegen. Urchin v.5 wurde ausschließlich als Softwarelösung vertrieben, d. h., sämtliche entstehenden Daten wurden auf den Servern des Website-Betreibers gespeichert. Dies änderte sich erst mit der nächsten Version v.6 im Jahr 2004.
V.6. war der Weg eines Web-Analytics-Tools der ersten Generation zur ausgereiften Software der zweiten. Urchin war mittlerweile auf über 40 Mitarbeiter angewachsen und veröffentlichte die Urchin-on-Demand-(UOD-)Lösung. Diese Version stellte neben der beim Kunden gelagerten Softwarelösung eine rein internetbasierte Variante dar. Als Application-Service-Provider-(ASP-)Lösung (auch „Software as a Service“ (SaaS)) wurden sämtliche anfallenden Daten auf Urchin-eigenen Servern gespeichert. Dies reduzierte die IT-Kosten der Urchin-Kunden dramatisch, da
keine Kapazitäten mehr bereitgehalten,
keine Daten mehr verwaltet und
keine Daten aufbereitet werden mussten.
IT-Overhead- und IT-Support-Kosten konnten hierdurch eingespart werden. Mittlerweile hat sich Web Analytics mittels ASP-Lösung weltweit durchgesetzt.
Die sechste Version brachte viele weitere Neuerungen mit sich. So wurde im Vergleich zur Logfile-Analyse nun nicht mehr jeder Hit pro Seite gezählt, sondern jeder Seitenaufruf. Das Zählen eines Seitenaufrufs entspricht mehr den Anforderungen von Unternehmen und Webanalytikern als das Messen jedes einzelnen Elements einer Seite bei der Hit-Zählung. Zudem sind Seitenaufrufe besser vergleichbar mit anderen
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