GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor
in der Hand erschreckt aufblickten, wurden in Sekundenschnelle niedergemacht. Da sahen wir, wie sich auf einem Hügel Tausende von Paravacikriegern formierten, die offensichtlich für eben diesen Augenblick im Hinterhalt gelauert hatten. Schon bestiegen die Krieger ihre frischen Kaiila. Wir hörten Boskhörner, die die Hundertschaften der Paravaci zusammenriefen, sahen ihre Waffen blitzen.
Ich hob den Arm, stieß einen Schrei aus und führte meine Tausendschaft auf die Paravaci zu, in der Hoffnung, sie zu erwischen, ehe sie sich formieren und angreifen konnten. Unsere Boskhörner ertönten, und meine kühne Tausendschaft, müde, auf erschöpften Kaiila, machte ohne Zögern Front und folgte mir in unseren Angriff auf den Kern der paravacischen Streitkräfte.
Sekunden später standen wir mitten im Kampf – wirbelten durch die halbformierten und verwirrten paravacischen Hundertschaften, hieben nach links und rechts, brüllten den Kriegsschrei der Tuchuks. Ich wollte nicht so lange auf dem Hügel bleiben, bis uns die linken und rechten Flanken der Paravaci einschließen konnten, und nach wenigen Ehn – als gerade die Mitte der Paravaci zurückwich – bliesen unsere Boskhörner schon wieder zum Rückzug – Sekunden, bevor die Flanken uns in die Zange nehmen konnten. Wir stießen zurück und die beiden Paravacihorden standen sich plötzlich ohne einen Gegner gegenüber, während wir uns langsam durch unsere Bosks zurückzogen, die wir als Schilde benutzten. Wir hielten uns allerdings so nahe, daß sich kleine Paravaciabteilungen den Tieren nicht mehr ungestraft nähern konnten.
Wir waren zwischen den Bosks einigermaßen in Sicherheit, und ich ordnete eine Ruhepause an.
Doch die Paravaci schlossen sich zu einem gewaltigen Block zusammen, näherten sich langsam der Herde und drängten hinein. Offensichtlich wollten sie dabei links und rechts Tiere töten, um auf diese Weise mit uns aufzuschließen.
Wieder dröhnten unsere Boskhörner, und meine Tausendschaft trieb die Tiere mit Lanzen an, wendete sie in Richtung Feind. Tausende von Tieren galoppierten bereits auf die näherrückenden Paravaci zu, die nun erst durchschauten, was geschah. Die Bosks bewegten sich immer schneller, begannen zu knurren und zu schnauben. Und während die Boskhörner der Paravaci verzweifelt klagten, begannen unsere Bosks loszustürmen, die mächtigen Köpfe mit den gefährlichen Hörnern nickten auf und nieder, und die Erde begann zu zittern, und meine Männer brüllten lauter und trieben die Tiere weiter an, ritten inmitten der unaufhaltsamen Flut, und die Paravaci schrien entsetzt auf und wollten ihre Kaiila wenden, doch die nachfolgenden Reihen drängten nach, und die Krieger ritten verwirrt durcheinander und versuchten die Signale ihrer Boskhörner auszumachen. Und im nächsten Augenblick stieß die Herde mit gesenkten Boskhörnern ins Ziel.
Es war die Rache der Bosks. Die erschreckten, orientierungslosen Tiere donnerten in die Linien der Paravaci und vernichteten wahllos Kaiila und ihre Reiter, und wer sein Tier noch wenden konnte, ritt um sein Leben.
Einige Augenblicke später, inmitten der dahinrasenden Bosks reitend, gab ich den Befehl, die Herde abzudrängen und sie zu den Wagen zurückzutreiben. Die fliehenden Paravaci hatten auf ihren schnellen Kaiila keine Mühe, der Herde zu entkommen, und ich wollte die Tiere nicht auf der ganzen Prärie verstreuen, wo die Paravaci leichtes Spiel mit ihnen hatten, wenn sie den Kampf wieder aufnahmen.
Als die Paravaci sich neu gruppiert hatten, war die Herde vor den Tuchuks herumgeschwenkt und im Kreis geführt worden, wobei sich die Tiere allmählich beruhigten. Nun trieben wir die Bosks langsam in die Nähe des Lagers zurück.
Die Abenddämmerung brach herein, und ich war sicher, daß die Paravaci, die uns zahlenmäßig etwa zwanzig zu eins überlegen waren, mit ihrem nächsten Angriff bis zum Morgen warten würden. Wenn die Vorteile dieses Kampfes auf lange Sicht so eindeutig bei ihnen lagen, hatte es wenig Sinn, das Risiko eines Kampfes in der Dunkelheit auf sich zu nehmen.
Am Morgen würden sie dann wahrscheinlich der Herde auszuweichen versuchen und eine klare Angriffsrichtung anstreben, um vielleicht durch unser Lager vorzustoßen und uns gegen unsere Herde zu treiben.
Ich hielt mit Harold Kriegsrat. Seine Tausendschaft hatte zwischen den Wagen gekämpft und auch mehrere Gebiete von Paravaci gesäubert – aber sie waren noch immer überall. Zunächst schickten wir einen Reiter
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