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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auch das Trommeln der Kaiilahufe, das immer schneller und lauter wurde, das Kreischen der Tiere und das Klirren von Sattelzeug und Waffen.
    »Hört doch!« rief Harold plötzlich.
    Ich lauschte, vernahm aber nur das unglaubliche Dröhnen der paravacischen Armee – aber dann hörte ich doch von links und rechts das schrille Tönen von Boskhörnern.
    »Boskhörner!« rief Harold.
    »Was bedeutet das?«
    Ich fragte mich, wie viele Paravaci es geben mochte.
    »Schau!« brüllte Harold plötzlich.
    Ich wollte meinen Augen nicht trauen. Auf den Hügelkämmen kamen plötzlich weitere Truppen in Sicht, unzählige Kaiilareiter, die von links und rechts herbeigaloppierten.
    Ich zog mein Schwert.
    »Sieh doch!« rief Harold und sprang auf und nieder.
    Und ich schaute hinüber, und plötzlich wollte mir das Herz stehenbleiben, und dann brüllte auch ich so laut ich konnte. Von links sah ich die Standarte des Gelben Bogens herbeikommen und von rechts die Fahne der dreigewichtigen Bola.
    »Die Kataii!« brüllte Harold und umarmte mich. »Und die Kassars!«
    Ich stand wie betäubt auf unserer Plattform und sah, wie die gewaltigen Streitkräfte der Kataii und der Kassars die Paravaci in die Mitte nahmen und den Angriff auf uns bremsten. Der Himmel schien sich zu verdunkeln, als von links und rechts Tausende von Pfeilen auf die Paravaci niedergingen, die sich bereits zur Flucht wandten.
    »Wir sollten eingreifen«, bemerkte Harold.
    »Ja!« sagte ich.
    Ich wandte mich an unsere Männer. »Öffnet die Wagenburg! Auf die Tiere!«
    Sekunden später saßen die wenigen hundert Krieger, die von unseren zwei Tausendschaften noch am Leben waren, auf ihren Tieren und stürzten sich in den Kampf, als seien sie ausgeruht.
    Erst am späten Nachmittag traf ich mit Hakimba von den Kataii und mit Conrad von den Kassars zusammen. Wir gingen uns auf dem Schlachtfeld entgegen und umarmten uns wie Brüder.
    »Wir haben unsere eigenen Wagen«, sagte Hakimba, »doch wir gehören alle zu den Wagenvölkern.«
    »Es ist nur schade«, sagte ich, »daß ich Kamchak Nachricht geben ließ. Er hat sich inzwischen bestimmt aus Turia zurückgezogen, um uns zu Hilfe zu eilen.«
    »Nein«, sagte Hakimba. »Wir haben Reiter nach Turia geschickt, als wir ausrückten. Kamchak weiß längst von unserem Eingreifen.«
    »Für einen Kataii und einen Kassar seid ihr gar nicht so übel«, sagte Harold. »Wir müssen nur darauf achten, daß ihr uns nicht doch unsere Bosks und unsere Frauen wegnehmt.«
    »Nicht nötig. Die Paravaci hatten ihr Lager ziemlich unbewacht gelassen«, sagte Hakimba.
    Ich lachte.
    »Ja«, sagte Conrad, »der größte Teil der Paravaci-Bosks befindet sich jetzt bei den Herden der Kataii und der Kassars.«
    »Wenn die letzten Paravaci in ihr Lager zurückkehren, werden sie eine Überraschung erleben«, bemerkte Conrad.
    »Wir haben die meisten Wagen angesteckt – soweit das in der Eile möglich war.«
    »Und ihre Besitztümer und Frauen?« fragte Harold.
    »Was uns gefiel – an Gütern und Frauen –, haben wir mitgenommen.«
    »Das bedeutet Krieg«, sagte ich, »jahrelangen Krieg zwischen den Wagenvölkern.«
    »Nein«, sagte Conrad. »Die Paravaci wollen bestimmt ihre Bosks und ihre Frauen zurückhaben, und das läßt sich vielleicht einrichten – gegen einen gewissen Preis.«
    »Du bist klug«, sagte Harold.
    »Ich glaube nicht, daß sie sich je wieder mit Turia einlassen oder die Boskherden anderer Wagenvölker überfallen.«
    Damit hatte er wahrscheinlich recht. Einige Stunden später waren die letzten Paravaci aus dem Tuchuklager vertrieben. Harold und ich schickten einen Reiter in die Stadt, die Kamchak von unserem Sieg berichten sollte. In langsamerem Tempo folgte ihm je eine Tausendschaft der Kataii und der Kassars nach, um bei den Vorhaben in der Stadt zu helfen.
    Am Morgen sollten die restlichen Krieger unserer Tausendschaften zusammen mit den Resten der Lagerbesatzung die Wagen fortfahren und die Bosks weitertreiben. Schon wurden die Tiere unruhig durch den Geruch der Verwesung ringsum, und es wimmelte im Gras von den winzigen braunen Prärieurts, die sich an den Kadavern gütlich tun wollten. Wir wollten in einigen Pasang Entfernung ein neues Lager aufschlagen. Ob die Wagen von dort nach Turia zurückkehren oder weiter in Richtung Ta-Thassa-Gebirge fahren sollten, war noch nicht entschieden. Harold und mir war klar, daß diese Entscheidung einzig und allein bei Kamchak lag. Die Hauptstreitkräfte der Kataii und der Kassars lagerten

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