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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nur einmal geschlagen, beim Kommandanten einer Hundertschaft zweimal, nur beim Befehlshaber über eine Tausendschaft erfolgt der dreifache Gruß.
    »Passiert, Kommandanten«, sagte der Offizier der Wache, und die Männer gaben uns den Weg frei.
    Natürlich wollte ich von Harold wissen, was das bedeutete. Ich hatte damit gerechnet, daß man uns verhören und uns allenfalls nach vielen Beteuerungen in den Palast lassen würde.
    »Es bedeutet«, sagte Harold und sah sich im Hof um, »daß du den Rang des Kommandanten einer Tausendschaft bekleidest.«
    »Das begreife ich nicht«, sagte ich.
    »Ein Geschenk Kamchaks«, sagte Harold. »Ich selbst habe das vorgeschlagen angesichts deines mutigen, wenn auch etwas ungeschickten Eingreifens am Tor.«
    »Vielen Dank«, sagte ich.
    »Natürlich habe ich für mich denselben Rang vorgeschlagen«, sagte Harold, »da immerhin ich es war, der das Ganze eingefädelt hat.«
    »Natürlich«, versicherte ich.
    »Du hast natürlich nicht wirklich eine Tausendschaft unter dir«, sagte Harold.
    »Trotzdem ist der Rang nicht zu verachten«, sagte ich. »Warum hast du mir nicht eher davon berichtet?«
    »Ich hielt es nicht für wichtig«, sagte der junge Mann, und ich überlegte, ob ich ihm einen kräftigen Tritt in den Hintern versetzen sollte. »Ko-ro-baner mögen so etwas natürlich wichtig nehmen«, bemerkte Harold.
    Wir erreichten eine Ecke des Außenhofs, in der ein riesiger Haufen Teller und Schalen aus kostbarem Metall lag; dazu Kästen voll Juwelen, Halsbänder und Armreifen, Kisten mit Münzen und zahlreiche Silber- und Goldbarren, die jeweils ihr Gewicht eingraviert trugen. Der Palast des Ubar ist zugleich die Münzanstalt der Stadt, wo die Münzen von Hand geprägt werden.
    Weiter hinten entdeckte ich riesige Stoffballen – hauptsächlich Seide. Ein weiterer Haufen bestand aus Waffen, Sätteln und kostbaren Geschirren.
    »Als Kommandant«, sagte Harold, »kannst du dir nehmen, was dir gefällt.«
    Ich nickte.
    Wir betraten einen zweiten Hof, einen Innenhof zwischen Palast und Außenmauer.
    Hier entdeckten wir eine lange Kette turianischer Frauen, die aneinandergefesselt waren. Von hier mußten die Schreie gekommen sein, die ich auf der Straße gehört hatte. Einige Frauen klagten leise vor sich hin, andere waren wie erstarrt von den Schrecken, die sie durchgemacht hatten.
    »Du bist Kommandant einer Tausendschaft«, sagte Harold. »Wenn dir eines der Mädchen gefällt, sag dem Wächter Bescheid, und er reserviert es für dich.«
    »Nein«, sagte ich, »gehen wir zu Kamchak.«
    In diesem Augenblick gab es Aufregung am Tor, und zwei Tuchuks schleppten ein Mädchen herein, das sich verzweifelt wehrte.
    Es war Dina!
    Ein lachender Tuchuk zerrte das Mädchen vorbei.
    »Eine Schönheit, Kommandant«, sagte er.
    Plötzlich gab Dina ihre Gegenwehr auf, warf den Kopf in den Nacken und sah mich erstaunt an. Sie hatte nicht erwartet, mich hier zu sehen.
    »Sie kommt nicht an die Kette«, befahl ich. »Sie ist als freie Frau und mit Respekt zu behandeln. Bringt sie nach Hause zurück und bewacht sie, solange wir in der Stadt sind.«
    Die beiden Männer waren verblüfft, aber die Disziplin bei den Tuchuks ist vorzüglich.
    »Jawohl, Kommandant«, erwiderten sie und ließen das Mädchen frei.
    Dina sah mich dankbar an.
    »Du bist in Sicherheit«, sagte ich.
    »Aber meine Stadt brennt«, sagte sie.
    »Das tut mir leid«, erwiderte ich, wandte mich schnell ab und betrat den Palast des Phanius Turmus.
    Ich wußte, daß während der Besatzung der Tuchuks keine Frau in ihrem Heim sicherer sein würde als die schöne Dina, Angehörige der Kaste der Bäcker.
    Ich eilte die Stufen hinauf, gefolgt von Harold, und erreichte die marmorne Vorhalle des Palastes. Hier waren die Kaiila untergebracht.
    Tuchuks wiesen uns den Weg und wir erreichten schließlich den Thronsaal Phanius Turmus', wo zu meiner Überraschung ein Bankett im Gange war.
    An einem Ende des Saals saß Kamchak auf dem Thron des turianischen Administrators. Er trug eine purpurne Robe über seinem schwarzen Lederwams, und Schild und Lanze lehnten in Reichweite neben ihm. Er starrte düster vor sich hin. An den niedrigen Tischen, wahrscheinlich aus den verschiedenen Stadtteilen zusammengeholt, saßen zahlreiche Tuchukoffiziere und auch einige Männer ohne Rang. Ihnen leisteten befreite Tuchuksklavinnen Gesellschaft. Alle lachten und tranken. Nur Kamchak wirkte bedrückt. In seiner Nähe saßen an den Ehrenplätzen Würdenträger der Stadt in

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