GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
Erhebungen aus den feuchten Zonen. An anderen Orten reichte uns das Wasser bis an die Brust.
Ich schaute in die Richtung, in die Ayari mit einer Kopfbewegung gedeutet hatte.
Verblüfft umklammerte ich meine Schaufel.
»Ich habe gestern von einem Askari erfahren«, erklärte er, »daß sie heute hier vorbeikommen würden. Es handelt sich um Geschenke Bila Hurumas an Tende, die Tochter des hohen Häuptlings Aibu, Führer der Ukungu-Dörfer, zwei persönliche Sklavinnen. Er hat die Absicht, Tende zu seiner Gefährtin zu erheben.«
»Diese Gefährtenschaft«, sagte einer der Männer, »wird die Verbindung der Ukungu-Dörfer zum Ubarat festigen.«
»Ich hätte nichts dagegen, solche hübschen Geschenke zu erhalten«, meinte ein anderer.
»Schade, daß Tende eine Frau ist!« meinte jemand.
Die beiden Sklavinnen befanden sich auf einem Floß, das von fünf angeketteten Sklaven durch den Sumpf gezogen wurde. Vier Askaris wateten neben dem Floß her. Die Mädchen standen; sie waren an einer Stange angekettet, die über ihren Köpfen verlief und an den Enden des Floßes von überkreuz verlaufenden Streben gehalten wurde. Beide waren barfuß.
»Ho!« rief ich und ging auf das Floß zu, soweit es die Kette um meinen Hals zuließ.
»Herr!« rief die blonde Barbarin.
Beide Mädchen waren blond, blauäugig, hellhäutig und bis zur Hüfte unbekleidet. Es war ein passendes Sklavinnenpaar, dazu bestimmt, einen hübschen Kontrast zur dunkelhäutigen Schönheit Tendes zu bilden, der Tochter Aibus, des hohen Häuptlings der Ukungu-Dörfer.
»Sasi und ich wurden schon nach kurzer Zeit gefangen!« rief die blonde Barbarin mir zu. »Wir wurden verkauft!«
»Wo ist Sasi?« fragte ich.
»Ruhe!« rief einer der Askaris in meiner Nähe und richtete den kurzen Speer auf mich.
»Sie wurde in Schendi an einen Tavernenwirt verkauft!« rief das Mädchen. »Es heißt Filimbi!«
Einer der Askaris, die das Floß begleiteten, stieg ärgerlich auf die kleine Plattform. Sofort richtete sich das Mädchen erschrocken auf und blickte geradeaus. Trotzdem versetzte er ihr zwei heftige Ohrfeigen. Blut erschien an ihrem Mundwinkel. Sie hatte ohne Erlaubnis gesprochen. Der Askari in meiner Nähe, der Aufseher über unsere Kette, schob mich mit seinem Schild zurück, und ich stürzte ins Wasser. Viermal hieb er mit dem Griff seines Stoßspeers zu, ehe ich zornig wieder auf die Beine kam. Er drohte mir mit dem scharfen Ende des Speers. Ich wandte zornig den Kopf hin und her. Andere Askaris hatten sich genähert. Ich bewegte mich nicht mehr.
Das Floß wurde langsam weitergezogen. Die blonde Barbarin wagte es nicht mehr, sich umzusehen. Sie blickte starr geradeaus und rührte sich nicht. Die andere blonde Sklavin warf mir einen kurzen Blick zu. Vermutlich war sie verwirrt, an der Gaunerkette einen Mann auszumachen, der eine Goldkette trug. Vermutlich war sie ebenfalls eine Barbarin.
»Grab weiter!« befahl der Askari, der mich geschlagen hatte.
Eigentlich war ich davon ausgegangen, daß sich Sasi der Gefangenschaft länger entziehen konnte – aber da hatte ich mich geirrt. Anscheinend waren beide beinahe sofort wieder als Sklavinnen aufgegriffen worden. Offenbar hatte man sie schon kurze Zeit später aufgegriffen, und es sah so aus, als hätte jemand gute Geschäfte mit ihnen gemacht. Beide waren sofort wieder verkauft worden – Sasi an Filimbi, einen Paga-Wirt, von dem ich schon gehört hatte, und die blonde Barbarin direkt oder indirekt an einen Agenten Bila Hurumas.
»Nun mach schon!« sagte der Askari drohend.
Natürlich hatte sich auf dem Floß außer den Mädchen eine Truhe mit weiteren Schätzen für Tende befunden, Dinge, zu denen nach Angaben des Askaris, mit dem Ayari eine gute Beziehung pflegte, auch Stoffballen, Geschmeide, Kosmetika, Münzen und Parfums gehörten. So etwas war logisch und unterstrich die Großzügigkeit des Ubars Bila Huruma. Er wäre sicher als geizig angesehen worden, hätten sich seine Geschenke auf die Übersendung zweier weißhäutiger Sklavinnen beschränkt.
Wieder traf mich der Griff des kurzen Speers schmerzhaft an der Schulter.
»Grab weiter!« forderte der Askari.
»Na schön«, erwiderte ich und stieß die Schaufel in den Schlamm zu meinen Füßen.
»Du auch!« rief der Aufseher einem Mann weiter unten an der Kette zu. »Grab! Grab!«
Der Mann an der Kette, eine große majestätische Erscheinung, musterte ihn verächtlich. Dann wandte er sich noch einmal zu dem Floß um, das die Geschenke für Tende
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