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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Augenblick ging mir der raffinierte Plan Msalitis auf. Allerdings hatte er die Genialität seines Ubars unterschätzt.
    Er hatte mir gesagt, der Wächter sei beseitigt worden. In Wirklichkeit hatte er sich im Inneren des Raumes befunden, von Msaliti bestochen, und hatte auf das Lampensignal gewartet. Mir fiel ein, daß Msaliti mir am Morgen noch gesagt hatte, der Wiederbeschaffung des Ringes stehe eigentlich am meisten Bila Huruma im Wege und daß es leicht sein müßte, Shaba zu verhaften und an den Ring zu kommen, wäre der Herrscher erst einmal aus dem Weg. Davon ausgehend, hatte er einen simplen Plan geschmiedet. Jambia sollte Bila Huruma umbringen und sodann fliehen, vermutlich indem er sich durch eine Graswand entfernte. Ich sollte dann im Schlafraum des Ubars angetroffen werden. Vielleicht sollte Jambia selbst die Tat entdecken. Natürlich würde der Riß in der Graswand gegen mich ausgelegt werden – als Spur meines Eindringens und nicht als Überbleibsel einer Flucht aus dem Zimmer. Hätte der Plan geklappt, wäre Bila Huruma tot gewesen, und Shaba, seines Beschützers ledig, hätte gegen Msaliti nicht mehr viel ausrichten können, der als Großwesir natürlich die Zügel der Regierungsgeschäfte sofort übernehmen würde, wenn auch nur vorübergehend. Meine falsche Identität als Abgesandter von Teletus, die Msaliti für mich gestrickt hatte, konnte mich unter solchen Umständen nicht länger schützen. Wenn ich überhaupt diplomatische Immunität besessen hatte, dann war es spätestens jetzt damit vorbei. Msaliti hätte mit mir machen können, was ihm einfiel. Der erfolgreich in die Tat umgesetzte Plan hätte es ihm nicht nur ermöglicht, an den Ring heranzukommen, sondern mich gleichzeitig loszuwerden, mich, der ich das Geheimwissen um den Ring mit ihm teilte und der selbst daran interessiert sein mochte, den Ring zu Belisarius in Cos zurückzubringen, von wo er dann zu den Kurii zurückkehren sollte. Ich hatte Msaliti Schwierigkeiten bereitet. Und ich mochte ihm auch künftig Probleme machen. So hatte er eine nützliche Rolle für mich in seinen Plänen gefunden. Und wenn dann noch angenommen wurde, ich sei der Mörder, würde die Aufmerksamkeit der Ermittler noch zusätzlich vom Hof fortgelenkt und befaßte sich nicht mit Dingen, die im Palast abliefen.
    Msalitis Plan war aber nicht aufgegangen.
    »Tötet ihn!« sagte Msaliti und deutete auf mich.
    Zwei Askaris hoben ihre kurzen Speere, um sie mir in die Brust zu bohren.
    »Nein«, sagte Bila Huruma.
    Die Soldaten senkten ihre Speere.
    »Sprichst du Ushindi?« fragte mich der Ubar.
    »Nur ein wenig«, antwortete ich. Ayari, mit dem ich am Kanal an der Gaunerkette gehangen hatte, war mir beim Lernen sehr behilflich gewesen. Ich hatte mein Vokabular schnell erweitern können. Die Grammatik dagegen war viel schwieriger. Ich beherrschte die Sprache der Binnenländer sehr schlecht, doch immerhin bekam ich dank Ayari einiges von dem mit, was ringsum gesprochen wurde.
    »Wer hat dich angeworben?« fragte Bila Huruma.
    »Niemand«, antwortete ich. »Ich wußte nicht, daß dies dein Schlafgemach ist.«
    Beinahe zärtlich machte sich Bila Huruma daran, die winzigen Osts an ihren Fäden aus der Vertiefung zu ziehen und im Korb am Fußende der Schlafplattform zu verstauen.
    »Gehörst du der Kaste der Attentäter an?« fragte er.
    »Nein«, antwortete ich.
    Er hielt die letzte Ost empor, an der Schnur baumelnd, etwa fünf Fuß über der Grube unter seinem Bett.
    »Führt ihn näher heran!« befahl er.
    Ich wurde an den Rand der Grube gezerrt. Bila Huruma streckte den Arm aus. Ich sah die kleine Ost, rot, mit schwarzen Streifen, dicht vor meinem Gesicht. Die winzige gespaltene Zunge zuckte zwischen den schmalen Kiefern hin und her.
    »Gefällt dir mein kleiner Freund?« fragte er.
    »Nein.«
    Die Schlange wand sich an der Schnur.
    »Wer hat dich für deine Dienste bezahlt?«
    »Niemand«, antwortete ich. »Ich wußte nicht, daß dies dein Schlafgemach ist.«
    »Wahrscheinlich weißt du wirklich nicht, wer letztlich für deine Dienste bezahlt«, sagte er. »Solche Leute treten doch nie offen in Erscheinung.«
    »Er ist weiß«, sagte ein Mann hinter mir. »Nur die Leute in Schendi würden einen solchen Mörder beauftragen. Sie kennen die Sleen des Nordens.«
    »Mag sein«, sagte Bila Huruma.
    Die Schlange wurde angehoben, bis sie sich in Höhe meiner Augen befand.
    »Kennst du Jambia, der mein Wächter war?« fragte Bila Huruma.
    »Nein.«
    »Warum wolltest du mich

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