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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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verwundet«, sagte Hci und legte einen Pfeil auf seinen Bogen.
    »Hat er dich bestimmt gesehen?« fragte ich.
    »Unser gefesselter Tarn wurde gesichtet«, sagte Cuwignaka. »Davon bin ich überzeugt. Der Vogel wechselte die Flugrichtung. Inzwischen dürfte er uns auch gesehen haben.«
    »Der Tarn kreist«, sagte Hci.
    »Den gefangenen Tarn können wir nicht verstecken«, sagte Cuwignaka.
    »Unser Plan ist mißlungen. Unsere Hoffnung dahin!« rief Hci.
    »Ein Kinyanpi würde aber bestimmt sofort in sein Lager zurückkehren, sobald er unsere Anwesenheit im Tarn-Gebiet entdeckt hat«, sagte ich. »Sein Ziel wäre es, so schnell wie möglich Meldung zu machen und mit anderen zurückzukehren.«
    »Warum kreist er noch?« wollte Cuwignaka wissen.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich.
    »Was ist, Herr?« fragte Mira, die verschüchtert aus der Grube gekrochen war. Sie stand ein Stück links hinter mir.
    »Wir wissen es nicht genau«, antwortete ich.
    »Ich glaube, der Vogel will landen«, sagte Cuwignaka.
    »Das ist unglaublich!« rief ich. »Gewiß wird sich kein Kinyanpi gegen drei bewaffnete Krieger stellen!«
    »Er will landen«, sagte Cuwignaka.
    »Du hast recht«, bestätigte ich.
    »Warum zeigt sich der Krieger nicht?« fragte Hci.
    »Ich sehe Beine«, sagte Mira.
    »Ich beziehe Position, damit ich mich ein wenig hinter dem Vogel befinde, wenn er auf diesem Kurs bleibt«, sagte Hci und justierte seinen Bogen. »Wenn der Krieger dann absteigt, können wir ihn in die Zange nehmen.«
    Ich nickte. Der Schild eines Kämpfers schützt nur in eine Richtung.
    »Warum sollte er landen wollen?« rätselte Cuwignaka.
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    Der Vogel raste auf uns zu, hob mehrere Meter entfernt bremsend die Flügel und verharrte einen Augenblick lang in der Luft, ehe er die Krallen senkte und landete.
    Vor dem Wind und den aufwirbelnden Staubpartikeln schlossen wir kurz die Augen.
    Mira hob die Hand vor den Mund und schrie auf.
    »Zurück!« befahl ich.
    Ich trat vor und packte die Zügel des Tarn. Das Wesen schüttelte den Kopf. Die Lenkzügel des Tarn scheinen bei den Kinyanpi ähnlich gestaltet zu sein wie das Kaiilageschirr bei den roten Wilden. Dies scheint mir darauf hinzudeuten, daß die Kinyanpi vor den Tarns Kaiila geritten hatten und daß die Zähmung des Vogels unabhängig von der Entwicklung in den Ländern der Weißen erfolgt war und beispielsweise nichts mit den Tarnkämpfern aus Thentis zu tun hatte. In den meisten Städten werden die Tarns mit zwei großen Ringen und sechs Zügeln gelenkt. So leitet der erste Zügel den Aufstieg ein, während der Tarn an Höhe verliert, wenn man den vierten Zügel zieht.
    »Was könnte so etwas anrichten?« fragte Cuwignaka staunend.
    Ein Stück hinter uns erbrach sich Mira ins Gras.
    »Ich weiß nicht genau«, sagte ich.
    Hci verließ seine Deckung und trat näher. »Aii«, sagte er leise.
    »Was meinst du?« fragte Cuwignaka.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, bemerkte der junge Krieger. Und er hatte recht – die Kräfte, die eine solche. Wirkung ausüben konnten, überstiegen das Vorstellungsvermögen.
    Der gelandete Tarn hatte einen breiten Sattelgurt.
    Ich schaute zu Mira zurück, die auf allen vieren im Gras kniete. Ihre Beobachtung war richtig: Sie hatte Beine gesehen. Die Knie steckten unter dem Bauchgurt. Es gab auch Oberschenkel und einen Unterleib. Der Oberkörper fehlte allerdings.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Cuwignaka flüsternd.
    »Dies kann nur etwas aus der Medizinwelt getan haben«, meinte Hci.
    Ich blickte prüfend zum Himmel auf. Die unbekannte Kraft, die hier am Werk gewesen war, mußte sich noch immer irgendwo befinden.
    »Warum ist der Vogel gelandet?« fragte Cuwignaka.
    »Er ist ein gezähmter Tarn«, sagte ich. »Wahrscheinlich möchte er von den Überresten des Reiters befreit werden. Er sah Menschen unter sich.«
    »Mir ist unwohl«, sagte Cuwignaka.
    »Mir auch«, bemerkte Hci.
    »Dies ist ein großer Glücksumstand für uns«, sagte ich. »Zieht die Beine unter dem Gurt hervor.«
    »Wie meinst du das?« fragte Cuwignaka, zog mit Hcis Hilfe die Überreste unter dem Gurt hervor und legte sie ins Gras.
    Ich tätschelte dem Tarn den Hals. »Dies ist ein gezähmter Tarn«, sagte ich. »Voll ausgebildet. Wir brauchen ihn nicht nur nicht einzuarbeiten, sondern er wird uns auch mit einem entsprechenden Geschirr dabei helfen, die beiden schon gefangenen wilden Tarns auszubilden.« Ich wandte mich um und rief: »Mira!«
    Das Mädchen eilte

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