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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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keiner von euch Idioten daran gedacht hat.«
    »Woran gedacht?«
    Pete erklärt es ihm. Jesus schlägt sich an die Stirn, und dann bahnt er sich durch das Gedränge der Gratulanten einen Weg zu Gott. »Hier, Dad, halt mal eben. Ich hab unten noch was zu erledigen. Bin in fünf, sechs Sekunden unserer Zeit wieder da.« Jesus wirft einen Blick auf sein Handgelenk, doch da ist keine Uhr. »Wie viel Zeit ist da unten vergangen, seit ich hier bin?«
    Gott klemmt sich den Joint in den Mund und eine Champagnerflasche unter den rechten Arm. Er blickt kurz auf Seine Timex. »Also, seit ein, zwei Minuten bist du wieder hier ... ich weiß nicht. Ein paar Wochen vielleicht?«

    »Scheiße. Okay. Bin gleich wieder da.«
    »Mach nicht so lange«, sagt Gott.
    Alle klopfen ihm auf die Schulter, als er sich durch die Menge schiebt, irgendeine Braut kneift ihm sogar in den Hintern. Er sieht zwei Beinpaare, die unter einem der Buffettische hervorschauen, und hebt das Tischtuch im Vorübergehen an: Gus und Dotty, besinnungslos, umgeben von einem Haufen Champagnerflaschen. Die haben wohl früh angefangen.

7
    E INE KLEINSTADT IN OHIO. SO FRÜH AM MORGEN SIND die Straßen noch leer, bis auf zwei Kids auf Fahrrädern, mit Angelruten unterm Arm. Ihr Geplapper verstummt, als sie verunsichert den Fremden mustern, der ihnen in diesem komischen Aufzug entgegenkommt.
    »Hey Jungs«, sagt Jesus. »Wohnen die Andersons in dieser Straße?«
    »Äh, wer?«, sagt einer der beiden.
    »Die Andersons? Ein älteres Paar, die zwei Jungs bei sich aufgenommen haben.« Einer der beiden mustert JC und überlegt irgendwas. »Miles und Danny?«, sagt Jesus. »Danny ist ungefähr in eurem Alter.«
    »Ach, Danny«, sagt einer der beiden. »Ja, Mister. Es ist von hier aus das dritte Haus auf der linken Seite. Wo der rote Pick-up vor der Tür steht.«
    »Danke«, sagt JC. »Bis später.«
    »Hey, Mister«, sagt der stillere Junge, woraufhin Jesus sich umdreht. »Waren Sie mal im Fernsehen?«
    »Ach, früher mal«, grinst Jesus.
    Auch die beiden Jungs werden in den kommenden Wochen viel Zeit damit verbringen, sich von den Medien ausfragen zu lassen.
    Danny reibt sich die Augen, als er aufwacht. Instinktiv sagt er »Mom?«, doch dann erkennt er Jesus, der am
Fußende seines Bettes sitzt. Sein Mund macht ein kleines »o«.
    »Hi, mein Freund«, flüstert Jesus. Er hat die Zeitungen unten auf dem Küchentisch schon gesehen: auf jeder Titelseite sein Bild.
    Danny kriegt kein Wort heraus.
    »Ist schon okay, Danny. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Ich hab keine Angst«, sagt Danny.
    Jesus lässt ihm einen Moment Zeit, sitzt nur da, schweigend, lächelnd. »Wie ist es dir ergangen, Großer?«
    »Ganz okay.«
    »Ja? Was macht die Schule?«
    »Wir haben eine strenge Lehrerin. Mrs. Douglas.«
    »Die nervt, hm?«
    Es bewegt sich was im Bett am anderen Ende des Kinderzimmers, dann steht plötzlich etwas Kleines, Warmes, Verschlafenes neben JC. »Onkel Jesus?«, sagt der kleine Miles. JC hebt ihn auf seinen Schoß. »Du hast ja ein Kleid an!«
    »Na ja, so ungefähr. Man nennt es Toga. Weil ich gerade auf einer Party bin. Ich wollte nur mal eben raus, um euch beiden Hallo zu sagen.«
    »Aber du bist doch tot«, sagt Miles sachlich.
    »Miles!«, sagt Danny.
    »’tschuldigung«, sagt Miles, der ahnt, dass er vielleicht jemandem auf den Schlips getreten sein könnte. »Ich ... ich meine, du ... du lebst nicht mehr.«
    Jesus lacht über diesen Euphemismus. »Das stimmt. Nun, ich lebe nicht mehr hier unten. Ich lebe oben im Himmel. Genauso wie ihr jetzt hier mit Mom bei Oma und Opa wohnt. Wie versteht ihr euch denn eigentlich?«
    »Opa nimmt uns mit zum Bowling!«, sagt Miles.
    »Und kauft uns immer Süßigkeiten«, fügt Danny hinzu. »Viel zu viel, sagt Mom.«
    »Wie geht es eurer Mom?«
    Die Jungs sehen sich an. »Sie weint oft«, sagt Danny.

    »Dauernd«, fügt Miles nickend hinzu.
    »Ist das so?«, sagt Jesus. »Na, dann wollen wir doch mal sehen, was wir dagegen tun können ...«
    Kinder akzeptieren das Unglaubliche eher als Erwachsene, und natürlich ist Beckys erster Impuls, loszuschreien. Er hält ihr sanft den Mund zu. »Schscht, Becks, alles okay. Alles okay. Ich bin’s.« Sie hyperventiliert und reißt die verschlafenen Augen weit auf, als sie sich in die Ecke ihres schmalen Bettes in dem Zimmer drückt, das - wie Jesus vermutet - ihr altes Kinderzimmer ist. Die Tapete hat helle Flecken mit vier Löchern in den Ecken, wo früher einmal Poster hingen. Ein Stapel

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