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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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der Sandale hoch: ein Mädchen aus der Nachbarschaft. Er hatte es schon ein paar Mal gesehen, es aber noch nie angesprochen. Die Kleine ging nicht auf seine Schule. Er sah an ihrem langen Haar und ihrem Kleid, dass sie auf die Nearhaven ging. Man konnte die Kinder von der Nearhaven fast immer daran erkennen. So wie sie die Pubbies erkannten. Neben ihr auf der Schaukel saß ein kleiner Junge. Sie bückte sich, hob das Blatt Papier auf und reichte es Paul.
    »Danke.«
    »Du bist so groß wie er. Warum lässt du dir das von ihm gefallen?«
    Paul zuckte mit den Schultern. »Er ist eben älter als ich.«
    »Ich bin Rebecca, und das hier ist mein Cousin Brian.«
    »Paul.«
    Rebecca drehte sich um und warf einen Blick auf die Tribünen. »Wir sollten jetzt besser gehen«, sagte sie. Josh redete jetzt mit den älteren Kindern und warf drohende Blicke in ihre Richtung.
    Paul folgte Rebecca und ihrem Cousin aus dem Park, fuhr langsam mit seinem Fahrrad neben ihnen her. Der Cousin war, wie sich herausstellte, ein stiller Junge von sieben Jahren mit einer großen Zahnlücke. Er verbrachte seine Sommerferien bei Rebeccas Familie. Paul hatte keine Cousins und war einen Moment lang eifersüchtig. Seine Familie bestand nur aus seinen Eltern und ihm.
    Als sie ihr Haus erreichten, stellte er überrascht fest, wie nah sie wohnte. Nur auf der anderen Straßenseite, einen Block weiter.
    »Wir sind ja praktisch Nachbarn«, sagte er zu ihr.
    Paul begleitete sie die Auffahrt hinauf. Die Fliegentür knarrte, als sie sie aufzog, aber sie ging nicht sofort ins Haus.
    »Diese Papiere«, sagte sie. »Was hast du da eigentlich gezeichnet?«
    Einen Moment wusste Paul nicht, was er antworten sollte. Sie schien sein Zögern zu spüren. »Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst«, fügte sie hinzu.
    Ihre Worte lösten seine Zunge, und er verriet es ihr.
    »Was meinst du mit ›Käfigen‹?«, wollte sie wissen. Sie ließ die Fliegentür wieder zufallen und setzte sich auf die Stufe.
    Er zog den Block aus seiner Zeitungstasche. »Hier, sieh selbst.«
    Rebecca nahm die Blätter, und ihr Cousin beugte sich neugierig zu ihr hinüber.
    »Man könnte das wohl als so etwas wie Baupläne bezeichnen«, erklärte Paul.
    Sie blätterte langsam um. Das nächste Blatt zeigte seinen größten Käfig, der bis ins letzte Detail gezeichnet war.
    »Das hast du gebaut?«
    »Ja. So schwer war das nicht.«
    »Kommt mir aber schwer vor. Wo steht er denn?«
    »Auf dem Dachboden über der Garage bei mir zuhause.«
    »Dürfen wir das mal sehen?«
    Paul blickte kurz zu seinem Elternhaus hinüber. »Nein, besser nicht.«
    Rebecca schlug die nächste Seite auf und betrachtete die letzte Zeichnung sehr sorgfältig. »Es muss dich viel Zeit gekostet haben, all das zusammenzubekommen.«
    »Monate.«
    »Wofür sind sie? Ich meine, wenn das Käfige sind, was soll da rein?«
    »Mäuse.«
    Sie nickte. »Mäuse«, wiederholte sie leise, als wäre das vollkommen logisch. »Und wo hast du das ganze Material her? Ich meine das Holz und die Nägel.«
    Paul zuckte mit den Schultern. »Von überall her. Das meiste sind Reste. Die anderen Sachen musste ich kaufen.«
    Schließlich meldete sich der kleine Cousin zu Wort. »Meine Eltern erlauben mir keine Haustiere.«
    »Meine auch nicht«, antwortete Paul. »Aber Mäuse sind auch keine Haustiere.«
    »Was sind sie dann?«, wollte der Junge wissen. Er betrachtete über die Schulter seiner Cousine hinweg die Zeichnungen.
    »Ein Projekt«, sagte Paul.
    »Was für ein Projekt?«
    Paul starrte auf das Millimeterpapier. »Daran arbeite ich noch.«
    Die Klingel ertönte um vierzehn Uhr fünfunddreißig.
    Um vierzehn Uhr neunundvierzig hatte der Schulbus Nummer 32 seine lärmende Fracht aufgenommen und verließ den Parkplatz. Er fuhr zum Highway, Richtung Südosten.
    Paul saß ziemlich weit hinten und starrte aus dem Fenster. Er beobachtete, wie die Grand Kankakee Marsh vorüberzog. Die Kinder um ihn herum plauderten und lachten, und nur Paul saß schweigend da, spielte mit dem großen, blauen Lehrbuch auf seinem Schoß und wartete darauf, dass die Straße besser und die Fahrt ruhiger wurde, damit er lesen konnte. Nachdem sie über die Brücke gefahren waren, öffnete er endlich das Biologiebuch.
    Heute hatte Mr. Slocam den Stoff für den Test durchgenommen.
    Diagramm 73 zeigte zwei Ellipsen, die wie ein schiefes Grinsen auf einer x- und einer y-Achse eingetragen waren. Darunter stand, dass die erste Ellipse die Zahl der Tochteratome

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