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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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die Mündung der Waffe höher, traf aber nur Fassaden und Fenster. Dann erklang auch in seinen Händen nur noch ein trockenes Klicken. Er hatte keine Munition mehr. Und jetzt wurde ihm bewusst, was er die ganze Zeit übersehen hatte.
    Seine Reservemagazine!
    Die lagen gut verstaut auf dem Beifahrersitz seines Wagens und der Hausmeisterzombie kam unaufhaltsam näher, rannte beinahe schon, wobei diese Dinger doch im Hellen gar nicht rennen konnten! Oder etwa doch?
    »Lauf!«, keuchte Frank.
    »Ab...«
    »LAAAAUF!«
     
    *
     
    Die Gier war gut.
    Die Gier nach mehr, mehr und nochmal mehr von allem sorgte dafür, dass er an Kraft gewann, die Gier war der Motor des Lebens, was immer das auch bedeuten mochte, war die Waffe, die ihn auf der Jagd nach dem warmen Roten allen anderen überlegen machen würde. Und wenn er sich ihr ergab, würde sie ihm helfen, das warme Rote ganz für sich alleine zu haben, es mit niemandem teilen zu müssen, es ganz alleine verschlingen zu können … Ja, die Gier war gut.
    Es war kein richtiges Verstehen, das Papas Bewusstsein durchflutete. Es war eher ein animalischer Instinkt, der ihn antrieb. Immer und immer wieder biss er in den Leib des anderen, der nicht verstand, was da geschah, schlang große Bissen seines dunklen und kalten Fleisches herunter. Als andere Hände und Gesichter hinzukamen, schlug und biss Papa um sich, verteidigte seine Quelle der Kraft, die um so vieles schwächer war, als es das warme Rote versprach, und ihm doch zumindest etwas von der dringend benötigten Kraft gab, die ihn am Leben erhielt. Das Getümmel aus verzerrten Gesichtern, Armen, Beinen und Leibern wurde immer dichter. Schließlich lagen von dem anderen nur noch Fetzen seines Leibes auf dem Boden. Sein Kopf, aus dem die Augen immer noch verständnislos in das helle Leuchten blickten, kullerte über den Boden.  
    Papa spürte etwas.  
    Etwas war hinter ihm.
    Er erhob sich, sah sich um … war sein Blick schärfer? Er konnte trotz des hellen Leuchtens klarer sehen. Das war gut, das war … das warme Rote! Da hinten! Ganz weit weg von dem Auto. Und es war nicht alleine! Es hatte ein anderes warmes Rotes dabei!
    Langsam wandte Papa sich vollends um.  
    Sein Hunger war gestillt, aber die Gier und das dunkle Heiße brannten heller in ihm, als das Leuchten, das ihm so in den Augen und auf dem Körper brannte. Er ging auf das warme Rote zu. Oh, das war gut! Er spürte, dass seine Beine an Kraft gewonnen hatten, wie er immer schneller wurde, beinahe zu fliegen schien. Fliegen ? Was war Fliegen ? Egal! Was immer es auch war, es brachte ihn schneller zum warmen Roten. Die Gier trieb ihn an, die Gier ließ ihn fliegen …  
    Die Gier war gut!
     
    *
     
    Frank und Sandra bogen bei der ersten Möglichkeit nach links in Richtung Rheinufer ab. Sie waren etwa die Hälfte des Weges bis zur nächsten Einmündung gekommen, als Sandras Rucksack riss. Rutschend kam sie zum Stehen. Frank bremste ebenfalls seinen Lauf. Er sah die Straße hinunter … und da kam er schon. Dieser hartnäckige Zombie, den er in seinen panikerfüllten Gedanken Hausmeister Krause getauft hatte, um seine Angst daran zu hindern, ihn erstarren zu lassen wie ein Reh, das auf einer nächtlichen Straße in das Scheinwerferlicht eines Autos blickte.  
    Der Zombie war schnell.
    Schneller als er eigentlich sein durfte.
    Sandra zögerte. Frank lief die wenigen Schritte zu ihr zurück, riss sie an der Schulter.
    »Komm! Lass liegen!«
    Der Zombie war noch knapp siebzig Meter entfernt. Kurz darauf kamen weitere aus der Seitenstraße. Ebenfalls viel schneller, als Frank oder Sandra die Reanimierten je erlebt hatten.
    »Haken schlagen!«, rief Frank und rannte nach rechts eine Seitenstraße rein. Nach knapp sechzig Metern hielt er sich links. Jeder Atemzug brannte ihm in der Lunge, in seinen Beinen breitete sich der heiße Schmerz der ungewohnten Anstrengung aus. Wann war er zuletzt gerannt oder zumindest mal etwas länger zu Fuß gegangen, anstatt sein Auto zu benutzen? Sandra blieb mit ihm auf einer Höhe, obwohl sie ihn mit Leichtigkeit hätte überholen können. Immerhin trug sie jetzt keinen provisorischen Rucksack mehr. Frank verdrängte den bösartigen Gedanken. Sie atmete viel gleichmäßiger als er, so als wäre sie es gewohnt, um ihr Leben zu laufen. Da hätte auch der Rucksack keinen Unterschied mehr gemacht. Die beiden warfen im Laufen einen Blick zurück. Der Hausmeisterzombie rannte gerade um die Ecke. Von seinen Gefährten war noch nichts zu

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