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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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sich aber in Zukunft darauf verlassen würden, wäre das Erwachen vielleicht mehr als böse. Hoffnung war in einer Welt, die von Gott verlassen war, eine gefährliche und trügerische Sache.
    Nach einem letzten, zweifelnden Blick wandte er sich ab und lief los.
     
     
     

Kapitel VI
    Der gute Hirte
     
    Frank lief weiter, der Siegburger Straße entgegen, der Rheinpromenade der schäl Sick von Köln. Sie schien seltsam frei von verwaisten Autos und Müll. Dabei war dies doch eine der Hauptverkehrsstraßen Kölns gewesen! Die Deutzer Brücke sah auch verdächtig leer aus, soweit er sie schon sehen konnte. Er bog um die Ecke. Sandra stand starr vor einem Kiosk. Neben dem Bordstein parkte ein langer Golfcaddy mit Solarzellen auf dem Dach. Frank erkannte das Fahrzeug. Es hatte hinten Platz für maximal vier Fahrgäste und wurde früher oft für Stadtrundfahrten genutzt. Ein Knirschen und Fluchen drang aus dem Kiosk. Frank erreichte Sandra, blickte auf alles gewappnet in den kleinen Laden hinein … und hob überrascht die Augenbrauen.  
    In dem kleinen Laden stand ein weißhaariger Hüne, der in eine Stadtkampfausrüstung der Einsatzkräfte gekleidet war und die Regale mit dem Schnaps durchwühlte. Der kugelsichere Schutzpanzer der Ausrüstung hing wie eine Schürze über den Schultern des Riesen, und reichte vorne bis zu seinen Knien. In der linken Hand hielt er einen fast mannshohen Plexiglasschild, an seinem Gürtel baumelte ein … Morgenstern? Frank sah genauer hin.
    Tatsächlich.
    Der Hüne hatte einen Schlagstock mit einer Kette, an der eine kleine Eisenkugel hing, aufgerüstet. Er ging hinter die Theke und grummelte mit sonorer Stimme vor sich hin.
    »Herr im Himmel! Wo haben die denn das wirklich gute Zeug versteckt?«
    Frank sah Sandra verständnislos an.
    »Ich habe seinen Wagen gesehen. Deswegen bin ich nach links abgebogen. Ich dachte, du hättest es auch bemerkt.«
    »Nein. Habe ich nicht.«
    »Wo sind die Zombies?«
    »Sie haben aufgegeben. Hoffe ich zumindest. Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden!«
    »HA!«, drang es aus dem Kiosk. Der Gepanzerte drehte sich um, stieg über das Chaos am Boden hinweg und hielt dabei eine Flasche teuren, irischen Whiskey triumphierend in der freien Hand. Erst jetzt schien er seine beiden Beobachter zu bemerken.
    »Ah, zwei verlorene Schafe?« Er wedelte mit der Hand ein flüchtiges Kreuzzeichen in die Luft. »Gott segne und beschütze euch auf all euren Wegen. Amen.«
    Dann drängelte er sich zwischen Frank und Sandra hindurch und ging zu seinem Wagen. Sie sahen ihm verblüfft nach.
    Als der Mann das Schild auf die Passagiersitze gelegt und sich in dem engen Sitz sortiert hatte, öffnete er die Flasche. Er nahm einen tiefen Zug. Schmatzend genoss er seinen Drink.
    »So liebe ich es. Nicht zu hart im ersten Eindruck, mit einem weichen Abgang. Lässt das Feuer draußen, aber die Wärme drin.« Der Mann drehte den Kopf und sah die beiden an.
    »Ist noch was?«
    »Es ist möglich, dass hier gleich eine ganze Horde von Zombies ankommt. Und sie sind verdammt schnell!«, sagte Frank. Der Mann drehte sich um und versuchte über den Nackenschutz seiner Rüstung hinweg hinter sich zu blicken.
    »Ich sehe aber keine von diesen armen Kreaturen.«
    Frank griff nach Sandras Hand.
    »Komm. Wir gehen besser.«
    Sandra holte Luft, wollte etwas sagen, doch der Hüne kam ihr zuvor.
     
    *
     
    »Wartet!«, sagte er. Ächzend stieg der Mann aus dem Caddy. »Wo wollt ihr hin? Vielleicht kann ich euch in meinem Gefährt ja ein Stück mitnehmen?«
    Sandra sah sich nervös um. Das alles dauerte schon viel zu lange. Wenn diese Dinger weiterhin so schnell waren wie eben, standen sie hier wie auf dem Präsentierteller. Frank bemerkte Sandras Unruhe.
    »Andere Rheinseite. Groß Sankt Martin.«
    »Hm … schwer zu schaffen.«
    »Dann danke der Nachfra…«
    »SIE KOMMEN!«, rief Sandra und deutete die Siegburger Straße hinunter. Der Riese sah hin und nahm einen weiteren Schluck aus der Pulle. Frank folgte mit seinem Blick ihrem ausgestreckten Finger. Tatsächlich, da wankte eine Horde der Bestien auf sie zu. Frank sah genauer hin, konnte aber seinen speziellen Freund im Hausmeisterkittel nirgends entdecken.  
    »Steigt ein. Hinten wird’s zwar eng werden, weil ich noch ein paar andere Vorräte erbeutet habe. Ich glaube aber kaum, dass euch das angesichts der Umstände etwas ausmacht.«
    Frank und Sandra kamen der Aufforderung nach. Sie stiegen auf die hintere Passagierbank und

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