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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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veröffentlicht (siehe Tabelle 11.1).
Tab. 11.1  
Offizielle staatliche Zahlen für die Gesamtbevölkerung in den verschiedenen Jahren (in 10000), Geburten- und Sterberaten (in ‰):
 
Jahr 
 
Gesamtbevölkerung Jahresende 
 
Geburtenrate 
 
Sterberate 
 
natürliche Zuwachsrate 
 
 1953
 
 58796
 
 37,00
 
 14,00
 
 23,00
 
 1954
 
 60266
 
 37,97
 
 13,18
 
 24,79
 
 1955
 
 61645
 
 32,60
 
 12,28
 
 20,32
 
 1956
 
 62828
 
 31,90
 
 11,40
 
 20,50
 
 1957
 
 64653
 
 34,03
 
 10,08
 
 23,23
 
 1958
 
 65994
 
 29,22
 
 11,98
 
 17,24
 
 1959
 
 67207
 
 24,78
 
 14,59
 
 10,19
 
 1960
 
 66207
 
 20,68
 
 25,43
 
 -4.57
 
 1961
 
 65859
 
 18,02
 
 14,24
 
 3,78
 
 1962
 
 67295
 
 37,01
 
 10,02
 
 26,99
 
 1963
 
 69172
 
 43,37
 
 10,04
 
 33,33
 
 1964
 
 70499
 
 39,14
 
 11,50
 
 27,64
 
 1965
 
 72538
 
 37,88
 
 9,50
 
 28,38
 
 1966
 
 74542
 
 35,05
 
 8,83
 
 26,22
Quelle: Staatliches Amt für Statistik (Hrsg.), Statistisches Jahrbuch – China 1984, Chinesischer Verlag für Statistik, 1984, S. 83.
    Wenn man die Gesamtbevölkerung, die Geburten- und Sterberaten für jedes Jahr kennt, kann man errechnen, wie viele Menschen pro Jahr gestorben sind und geboren wurden. Wenn man die Gesamtzahl der Toten während der drei Jahre der Hungersnot kennt und die Zahl der »normalen« Todesfälle davon abzieht, erhält man die Zahl derer, die infolge des Hungers gestorben sind. Also:
    Die eines unnatürlichen Todes gestorbene Bevölkerung = (die Sterberate aus dem jeweiligen Jahr minus die Rate der eines natürlichen Todes gestorbenen Personen) mal die Durchschnittsbevölkerung eines Jahres.
    Wenn man davon spricht, wie viele Menschen in einem Jahr verhungert sind, spielt neben der Sterberate und der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Jahres (da die Zahlen zu Beginn und am Ende eines Jahres nicht gleich sind, nimmt man Durchschnittswerte) auch die Zahl der eines natürlichen Todes gestorbenen Personen eine sehr wichtige Rolle. Liegt die Zahl dieser Personen hoch, dann ist die Zahl derer, die eines nicht natürlichen Todes gestorben sind, niedrig; und umgekehrt. Als man zwischen 1958 und 1961 die Zahl der eines nicht natürlichen Todes gestorbenen Menschen berechnete, haben einige Mathematiker die Sterberate mit der Rate der natürlichen Todesfälle gleichgesetzt.
    Bei meinen Berechnungen bin ich auf das Problem aufmerksam geworden, dass in den Friedensjahren nach 1949 die Geburtenraten stiegen und die Sterberaten fielen. Diese Tendenz hat sich bis 1972 fortgesetzt, als man begann, die Politik der Geburtenplanung umzusetzen. Deshalb müsste unter normalen Bedingungen die Bevölkerungstendenz zwischen 1957 und 1964 stetig sein.
    Ich ging von den Durchschnittszahlen der drei Jahre vor 1958 (1955 – 1957) aus und schloss mit den Durchschnittszahlen der drei Jahre nach 1962 (1964 – 1967) meinen Bezugsrahmen. Dafür wählte ich 1964 und nicht 1962, weil es nach dem Abklingen der Hungersnot zwei Jahre lang zu unnormalen Faktoren bei ausgleichendem Bevölkerungswachstum kam. Aber die Volkszählung von 1964 hat in einmaliger Weise die in den beiden Vorjahren gemeldeten über 820 Millionen Einwohner revidiert [714]   , was dazu führte, dass die Sterberate für 1964 ungewöhnlich hoch lag. Aus diesem Grund habe ich bei der Berechnung der Rate der natürlichen Todesfälle als letzte drei Jahre 1963, 1965 und 1966 gewählt.
    Aus den oben genannten Zahlen lässt sich folgende Rechnung aufmachen:
    Normale Sterberate = (12,28‰ + 11,40‰ + 10,08‰) : 3‰ + (10,04‰ + 9,50‰ + 8,83‰) : 3 mal 2‰ = 10,35‰
    Normale Geburtenrate = (32,60‰ + 31,90‰ + 34,03‰) : 3‰ + (39,14‰ + 37,88‰ + 35,05‰) : 3 mal 2‰ = 35,10 ‰
    Auf diese Weise kann man errechnen, dass die Zahl der eines nicht natürlichen Todes gestorbenen Bevölkerung für 1958 bei 986400, für 1959 bei 2,744 Millionen, für 1960 bei 9,99794 und für 1961 bei 2,8494 Millionen Personen gelegen hat. Das ergibt für die Zeit der großen Hungersnot eine Gesamtzahl von 16,1992 Millionen Menschen.
    Während der Hungersnot hat aufgrund der schweren Mangelernährung bei Frauen die Menstruation ausgesetzt und bei Männern hat die Zahl der Spermien abgenommen, was zu einer Verminderung der ehelichen Aktivitäten geführt hat und zu einem allgemeinen Rückgang der Geburtenrate.

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