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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Alkohol trinken, wollen wir auf alle, die zu diesem Nachmittag etwas beigesteuert haben, mit einem Stück Torte anstoßen.“
    „Wie geht denn das?“ rief der kleine Kuno.
    „So geht das!“ Klaus hob ein ganzes Stück Torte hoch und wartete, bis die anderen seinem Beispiel gefolgt waren. Dann stieß er sein Stück gegen das von Doktor Schüler, sagte laut und vernehmlich „Ex“ und schob es auf einmal in den Mund, daß nur ein Rest von Buttercreme in der Hand zurückblieb. Die anderen folgten, je nach Vermögen, seinem Beispiel. Die Lehrer aßen mit den Löffeln weiter, Fräulein Doktor Horn nickte als Spenderin nach allen Seiten, obwohl sie die Spachtelei sicher unmöglich fand. Aber sie saß neben Mauersäge mit dem Rex, Känguruh, der Regie-Assistentin und dem Scriptgirl an dem Tisch vor dem Kachelofen.
    Während der Rex und der Hausherr sich an ihren Kaffeetassen festhielten, stand Känguruh mit einem Stück Torte in der Hand auf und verkündete: „Ich werde euch zeigen, daß ich auch einmal gewesen ein Junge. Ex!“ Und tatsächlich, unter dem Beifall aller, verschwand das Stück auf einen Sitz.
    „Schade, daß Linda nicht dabei ist“, sagte Renate in übertriebenem Klageton.
    Eugen reagierte todernst. „Wozu? Der haben wir den Mund längst gestopft. Ohne die schöne Torte.“
    „Warum ist überhaupt kein Schauspieler gekommen?“ wandte sich Elke an Wa.
    Der mußte erst schlucken, ehe er antworten konnte. „Linda dreht schon wieder in Rom, wa? Und Dracula, der Kinosaurier, wie ihr sagt, dürfte jetzt im Flugzeug nach Amerika sitzen. Ist ein Schauspieler gut im Geschäft, kriegt man ihn manchmal nur stundenweise. Andere kannst du das ganze Jahr haben. Für ‘n Appel und ‘n Ei, wa? So ist das beim Film.“
    Am Tisch vor dem Kachelofen hatte sich der Rex erhoben und klatschte kurz in die Hände, zum Zeichen, daß er etwas sagen wolle.
    „Bevor hier der erste platzt, möchte ich eine kleine Unterbrechung einschieben“, begann er. „Zuerst einmal danken wir der Filmproduktion und allen ihren Mitarbeitern für ihr Verständnis und für die Einblicke, die sie uns in ihre Arbeit gewährt haben. Filmen hat sich mancher bestimmt leichter vorgestellt. Am Anfang war es nicht ganz einfach. Wenn so grundverschiedene Gruppen aufeinandertreffen, gibt es Schwierigkeiten. Aber beide Seiten haben schnell gelernt, einander zu respektieren, und so sind wir doch besser miteinander ausgekommen, als ich gedacht hatte.“
    Im Beifall, den alle dem Rex zollten, erhob sich Mauersäge. „Was Direktor Meyer eben... ks... gesagt hat“, er schaltete, weil offenbar keine Luft durch seine Nase ging, „das hätte ich auch... ks... gesagt. Aber er kann das viel besser. Und so bleibt mir nur, unseren... ks... Gästen zu danken. Sie sind jederzeit wieder willkommen.“
    „Festreden als Kettenreaktion! Ist ja wie wenn der Bürgermeister von Neustadt Geburtstag hat!“ sagte Hans-Jürgen während des Beifalls. „Paßt auf, gleich spricht noch Känguruh.“ So geschah es. Der baumlange Regisseur hatte das Tortenstück in seinen tiefen Kugelbauch versenkt und sagte in seinem fließenden, aber nicht fehlerfreien Deutsch, mit dem typischen Satzbau einer anderen Sprache: „Ich bedanken für die freundliche Wörter, die Sie haben gesagt zu mir. Ich hoffe, Sie haben eine bißchen gelernt, wie man macht eine Film und wie wird gemacht, was Sie nachher sehen in die Kino. Wir haben gehabt große Freude mit Ihre viele Interesse und exzellente Ruhe bei Drehen. Wir dafür besonders danken. Thank you.“ Der Beifall kam allen von Herzen, nur Wa klatschte nicht, er zog an seiner Zigarette und sagte zum ersten Kameramann: „Jetzt quasselt er wieder ewig, wa?“
    „Immer die Miesmacherei, hintenrum!“ fauchte da Mücke über den Tisch. „Wir mögen das nicht!“
    „Halblang, Junge!“ beschwichtigte ihn der Flachsblonde und drückte seine Zigarette ordentlich im Aschenbecher aus. Aber er ärgerte sich, das war deutlich zu sehen.
    Fritz nickte Mücke zufrieden zu.
    „Wir auch haben gelernt“, fuhr Känguruh fort. „Wir nicht gewußt, daß wir haben die Unart zu werfen alles fort. Künstler müssen sein geordnet. Jetzt wir wissen. Danke schön.“
    Dieses Eingeständnis wurde mit tosendem Beifall belohnt. Doch Känguruh war noch nicht am Ende.
    „Und ich gelesen in Extrablatt, daß wir reden schlecht über andere, wenn nicht dabei. Das nicht gut. Wir jetzt passen auf. Und wenn ich wieder kommen zur Welt, ich ganz bestimmt werde

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