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Grant County 05 - Gottlos

Grant County 05 - Gottlos

Titel: Grant County 05 - Gottlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Daddy», sagte sie und küsste ihn auf den Scheitel.
    «Deine Mutter war draußen auf dieser Farm «, grummelte Eddie und tauchte die Zahnbürste in Seifenlauge. Offensichtlich passte es ihm nicht, dass Cathy ihrem Exfreund einen Besuch abgestattet hatte, doch er ließ den Groll lieber an ihrem Wagen aus. «Ich habe ihr gesagt, sie soll meinen Pritschenwagen nehmen, aber sie hört ja nicht auf mich.»
    Sara war sehr wohl bewusst, dass ihr Vater Jeffreys Anwesenheit wie gewöhnlich ignorierte. «Daddy?»
    «Was?», knurrte er.
    «Ich wollte dir sagen …» Sie wartete, bis er zu ihr aufsah. «Jeffrey und ich sind zusammengezogen.»
    «Was du nicht sagst», murmelte Eddie und konzentrierte sich wieder auf die Felge.
    «Wir überlegen, ob wir uns noch einen Hund anschaffen.»
    «Na, herzlichen Glückwunsch», antwortete Eddie, alles andere als begeistert.
    «Und wir wollen heiraten.»
    Er hielt mit der Zahnbürste inne, und neben Sara schnappte Jeffrey nach Luft.
    Eddie begann mit der Bürste an einem Teerfleck herumzurubbeln. Schließlich hob er den Kopf, blickte erst Sara an, dann Jeffrey. «Hier», sagte er und hielt Jeffrey die Zahnbürste hin. «Wenn du wieder Mitglied der Familie sein willst, kannst du auch gleich ein paar Pflichten übernehmen.»
    Sara nahm Billys Leine, damit Jeffrey seine Jacke ausziehen konnte. Er reichte sie ihr und sagte: «Danke.»
    Sie schenkte ihm ihr süßestes Lächeln. «Gern geschehen.»
    Jeffrey nahm die Zahnbürste, kniete sich neben Saras Vater und machte sich emsig über die Flecken her.
    «Mehr Knochenschmalz», meckerte Eddie, «meine Mädchen machen das besser als du.»
    Sara hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr Grinsen zu verbergen.
    Dann ließ sie die beiden allein, damit sie sich umbringen oder versöhnen konnten, und band die Hundeleinen am Verandageländer fest. Aus der Küche drang Gelächter, und als Sara durch den Flur nach hinten ging, hatte sie das Gefühl, es wären Jahre vergangen, seit sie das letzte Mal hier war, nicht sechs Tage.
    Sara fand Cathy und Bella fast in der gleichen Position wie beim letzten Mal. Bella saß mit der Zeitung am Küchentisch, und Cathy stand am Herd.
    «Was ist denn hier los?», fragte Sara und nahm sich einen Streifen Speck, während sie ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange gab.
    «Ich reise ab», erklärte Bella. «Das ist mein Abschiedsfrühstück.»
    «Wie schade», sagte Sara. «Ich habe das Gefühl, wir haben überhaupt nichts voneinander gehabt.»
    «Das haben wir auch nicht», gab Bella zurück. Sie winkte ab, als Sara sich entschuldigen wollte. «Du hattest viel zu tun.»
    «Wo gehst du hin?»
    «Nach Atlanta.» Sie zwinkerte Sara zu. «Schlaf dich richtig aus, bevor du mich besuchen kommst.»
    Sara verdrehte die Augen.
    «Ich meine es ernst, meine Süße», wiederholte Bella, «besuch mich mal.»
    «In nächster Zeit habe ich vielleicht etwas viel um die Ohren», begann Sara, ohne genau zu wissen, wie sie die Neuigkeit am besten vorbringen sollte. Sie hatte ein albernes Grinsen auf den Lippen, als sie wartete, bis die Schwestern ihr ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkten.
    «Ich habe beschlossen, Jeffrey zu heiraten.»
    Cathy drehte sich wieder zum Herd. «Na, das hat ja auch lange genug gedauert. Ich staune nur, dass er dich noch will.»
    «Vielen Dank auch», antwortete Sara und fragte sich, warum sie sich überhaupt die Mühe gemacht hatte.
    «Hör nicht auf deine Mama, Darling», zwitscherte Bella und stand auf. Sie nahm Sara fest in die Arme und sagte: «Herzlichen Glückwunsch.»
    «Danke dir», erklärte Sara mit Nachdruck, hauptsächlich ihrer Mutter wegen, doch Cathy schien es zu überhören.
    Bella faltete die Zeitung zusammen und klemmte sie sich unter den Arm. «Ich lass euch dann mal», erklärte sie. «Und redet nicht schlecht über mich, wenn ich nicht mitreden kann.»
    Sara starrte auf den Rücken ihrer Mutter und fragte sich, was hier eigentlich los war. Schließlich hielt sie das Schweigen nicht mehr aus. «Ich dachte, du würdest dich für mich freuen.»
    «Ich freue mich für Jeffrey», gab Cathy zurück. «Du hast dir verdammt viel Zeit gelassen.»
    Sara hängte Jeffreys Jacke über die Stuhllehne und setzte sich. Sie rechnete mit einem Vortrag über ihre gesammelten Verfehlungen. Cathys nächster Satz überraschte sie vollkommen.
    «Bella hat mir erzählt, dass du mit deiner Schwester in der Kirche warst.»
    Sara überlegte, was ihre Tante ihrer Mutter wohl noch gesagt hatte. «Ja, Ma’am.»
    «Hast

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