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Grant County 05 - Gottlos

Grant County 05 - Gottlos

Titel: Grant County 05 - Gottlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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ermordet worden war, hatte er darauf bestanden, dass Nan die Waffe nahm. Nan hatte sie Lena gegeben, und Lena bewahrte sie für alle Fälle in der Schublade auf. Nachts lag ihre Dienstwaffe auf dem Nachttisch, und der Gedanke, dass außerdem die zweite Glock in der unverschlossenen Box in der Schublade lag, ließ sie ruhig schlafen.
    Jetzt könnte sie die Waffe herausholen. Sie könnte sie herausholen und sie benutzen und Ethan ein für alle Mal loswerden.
    «Was machst du da?», fragte er.
    Lena griff nach der Zigarrenkiste und schloss die Schublade wieder. Sie stellte die Kiste auf die Kommode und öffnete sie. Ethans große Hand griff von hinten an ihr vorbei und klappte die Kiste zu.
    Er stand hinter ihr, berührte sie aber nicht. Sie spürte seinen Atem im Nacken, als er flüsterte: «Ich will dein Geld nicht.»
    Sie räusperte sich. «Was willst du dann?»
    Er kam einen Schritt näher. «Du weißt genau, was ich will.»
    Sie fühlte, dass sein Schwanz hart wurde, als er sich gegen ihren Hintern drückte. Er legte die Hände rechts und links neben sie auf die Kommode. Sie saß in der Falle.
    «Nan wollte mir nicht sagen, wer der Typ mit der CD ist.»
    Lena biss sich auf die Lippe, spürte das Brennen, dann das Blut. Sie dachte an Terri Stanley, wie steif sie den Kopf gehalten hatte – heute Morgen an der Tür –, damit ihre Lippe beim Sprechen nicht wieder aufplatzte. Terri würde nie wieder in dieserSituation sein. Sie würde nachts nicht mehr wach liegen und sich davor fürchten, was Dale als Nächstes tun würde. Sie musste keine Angst mehr haben.
    Ethan begann sich an ihr zu reiben. Lena wurde schlecht. «Nan und ich haben uns gut unterhalten.»
    «Lass Nan in Ruhe.»
    «Ich soll sie in Ruhe lassen?» Ethan griff ihr an die Brust, so fest, dass sie sich auf die Lippe biss, um nicht laut aufzuschreien. «Das hier gehört mir», erinnerte er sie. «Kapierst du das?»
    «Ja.»
    «Niemand außer mir fasst dich an.»
    Lena schloss die Augen und zwang sich, nicht zu schreien, als seine Lippen in ihrem Nacken brannten.
    «Wenn dich einer anfasst, bringe ich ihn um.» Sein Griff wurde noch fester, als wollte er ihr die Brust abreißen. «Ein Toter mehr oder weniger ist mir scheißegal», zischte er. «Kapiert?»
    «Ja.» Sie spürte, wie ihr Herz noch einmal schlug, dann fühlte sie nichts mehr.
    Langsam drehte sich Lena um. Sie sah ihren eigenen Händen zu, die sich nicht wehrten, sondern zärtlich sein Gesicht berührten. Sie fühlte sich leicht, schwindelig, als hätte sie ihren Körper verlassen und sähe sich selbst von außen zu. Als ihre Lippen einander berührten, spürte sie nichts. Seine Zunge hatte keinen Geschmack. Sie spürte auch seine schwieligen Finger nicht, als er die Hand in ihre Hose schob.
    Im Bett war er brutaler als je zuvor, er drückte sie auf die Matratze, und ihre fehlende Gegenwehr schien ihn noch wütender zu machen. Die ganze Zeit hatte Lena das Gefühl, außerhalb ihrer Körpers zu sein, selbst als er in sie eindrang, sein Schwanz wie ein Schwert in ihr Inneres stieß. Sie nahm den Schmerz wahr, so unbewusst, wie sie ihre Atmung wahrnahm; eine physiologische Reaktion, ein reflexartiger Vorgang, durch den ihr Körper überlebte.
    Ethan war schnell fertig, Lena lag da und fühlte sich, als hätte sie ein Hund markiert. Er rollte sich auf den Rücken und keuchte befriedigt. Erst als sie sein gleichmäßiges Schnarchen hörte, kehrten Lenas Sinne langsam zurück. Der Geruch seines Schweißes. Der Geschmack seiner Zunge. Der klebrige Schleim zwischen ihren Beinen.
    Er hatte kein Kondom benutzt.
    Lena rollte sich vorsichtig zur Seite und spürte, wie die warme Flüssigkeit aus ihr herauslief. Sie starrte die Uhr an, sah zu, wie die Zeit verstrich, Minuten, Stunden. Eine Stunde, zwei. Drei Stunden waren vergangen, als sie aufstand. Sie hielt die Luft an, lauschte auf eine Veränderung in seiner Atmung, als sie vorsichtig aus dem Bett kletterte.
    Sie bewegte sich langsam, wie unter Wasser, zog die Schublade auf, nahm die Plastikbox heraus. Mit dem Rücken zu Ethan setzte sie sich auf den Boden und ließ den Deckel aufschnappen. Das Geräusch krachte in ihren Ohren wie ein Pistolenschuss. Sie atmete nicht, als Ethan sich rührte. Sie schloss die Augen, kämpfte gegen die Panik an, während sie darauf wartete, dass er sie packte, die Hände um ihren Hals legte. Dann drehte sie den Kopf und spähte über die Schulter.
    Er lag auf der Seite, den Kopf in die andere Richtung gedreht.
    Die Glock

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