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Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser

Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser

Titel: Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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kannst du dich noch erinnern?«
    »Dass ich eine Lebensversicherung unterschrieben habe«, grinste ich.
    »Nee, mal ehrlich!«
    »Wachlin hat mir vor Borns Haus aufgelauert und wir sind in die Wohnung gegangen. Sabine Wunsch war auch da. Ich bin gestolpert und mit dem Kopf gegen irgendwas gefallen, und als ich aufwachte, war Wachlin weg und wir drei waren gefesselt.«
    »Dann erzähl ich dir jetzt mal das Ende.« Jansen setzte sich aufs Bettende. »Du warst auf dem Handy nicht erreichbar und ich dachte mir schon, dass du noch mit Emma Born sprechen wolltest. Ich kenne ja meine Grappa. Brinkhoff und ich fuhren zu ihrer Wohnung, doch niemand reagierte auf unser Klingeln. Wir konnten ja nicht ahnen, dass Wachlin euch drei gefesselt hatte. Damit gab es auch erst mal keinen Grund, die Wohnungstür aufzubrechen. Wir fragten in der Gegend herum und der Wirt vom Biergarten erzählte, dass er dich und die Born gesehen habe und dass ihr beiden zusammen weggegangen seid.«
    »Noch immer kein Grund, sich Sorgen zu machen.«
    »Stimmt. Aber dann kam uns ein kleines Mädchen entgegen«, erzählte Jansen weiter, »und hielt ein Handy in der Hand. Das Ding fing an zu klingeln und ich erkannte deinen Ton. Den Soundtrack von Psycho. «
    »Du fandest ihn doch immer schrecklich«, stellte ich fest.
    »Ja, so schrecklich, dass ich ihn jederzeit erkennen würde. Ich fragte das Kind nach dem Handy. Es sagte aber nichts, reichte mir nur das Telefon und deutete zu Borns Haus. Und da wurde mir angst und bange.«
    »Wie sah die Kleine denn aus?«
    »Dunkles Haar, bleiche Haut, eigentümlich gekleidet – wie die kleine Lilo.« Jansen lächelte.
    Die Polizei hatte daraufhin das Haus gestürmt und uns gefunden. Emma Born und mir ging es den Umständen entsprechend gut, Sabine Wunsch war ins Gefängniskrankenhaus gebracht worden, wo sie psychologisch betreut wurde.
    »Und wer hat wen nun umgebracht?«
    »Brinkhoff versucht noch, Ordnung in das Chaos zu bringen«, sagte Jansen. »Fest steht, dass Wachlin nur den armen Pöppelbaum auf dem Gewissen hat und mit dem Geldkoffer der beiden Frauen auf der Flucht ist.«
    »Wie geht's dem Bluthund denn?«
    »Besser. Er kommt durch. Falls er den Schock überlebt, wenn er seine neue Frisur sieht.«
    Wir lachten.
    »Und auf welche Täter verteilen sich die anderen Opfer?«
    »Schott hat Arno Wunsch getötet, weil der ihn erpresst hat«, dröselte Jansen auf. »Emma Born wiederum hat Lilo von Berghofen und Schott mit Rizin vergiftet – das Pulver konnte im Verlag sichergestellt werden.«
    »Warum hat sie Lilo denn vergiftet?«
    »Sie wollte an die Unterlagen über den Organhandel heran und damit den Chef des Transplantationszentrums erpressen.«
    »Und welche Rolle spielt Sabine Wunsch?«
    »Sie hat nichts getan. Nur die fünf Millionen vom Nummernkonto in der Schweiz geklaut, weil Emma Born es ihr aufgetragen hatte.«
    »Und wer war die Blondine, die Schotts Leiche auf der Brücke entsorgt hat?«
    »Emma Born – mit blonder Perücke. Sie wollte die Wunsch auf diese Weise an sich binden und sich unentbehrlich machen.«
    »Wunderbar. Dann muss ja nun nur noch Wachlin mit dem Geld gefasst werden. Wer kriegt die Kohle eigentlich, wenn sie gefunden wird?«
    »Na, ich«, sagte Jansen. »Als Alleinerbe. Und ich werde alles in ein zweites Projekt stecken.«
    »Noch ein Projekt?«
    »Ich baue eine Schule und ein Krankenhaus in Moldawien. Lilo hätte es so gewollt. Und jetzt pack deine Sachen, Grappa-Baby. Es geht nach Hause.«
    Jansen fuhr mich zunächst zum Rabenhügel. Hugin hockte auf dem Walnussbaum.
    »Hallo, Bruder«, grüßte ich.
    Jansen lächelte in sich hinein. »Jetzt hast du einen Vogel und das passende Haus zu deiner Zahnlücke«, meinte er. »Ich habe Lilos Möbel schon herausschaffen lassen und einem generationenübergreifenden Wohnprojekt der Diakonie gespendet. Die Kleider bekommt die Mitternachtsmission zur Ausstattung von ausstiegswilligen osteuropäischen Zwangsprostituierten. Und du kriegst den Rabenhügel. «
    »Bist du dir wirklich sicher? Ich kann dir nicht viel für das Haus zahlen.«
    »Über das Geschäftliche reden wir später.«
    Jansen brachte mich nach der Hausbegehung in mein altes Zuhause zurück und ich machte es mir gemütlich. Ich war für zwei Wochen krankgeschrieben, die Platzwunde am Kopf hatte eine leichte Gehirnerschütterung zur Folge gehabt und ich sollte mich schonen.
    Während der nächsten Tage schmiedete ich Pläne, richtete in Gedanken den Rabenhügel ein und legte ein

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