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Gretas Entschuldigungen

Gretas Entschuldigungen

Titel: Gretas Entschuldigungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anu Stohner
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Direktor will mir die Schnur mit dem Zettel abnehmen, als Beweis. Darum ist er schnell damit abgehauen.
    Vielleicht sind die Viertklässler doch nicht so schlimm, oder jedenfalls nicht alle.
    Weißt du noch die Geschichte von meinem Vater, wo sie mal den Erstklässlern erzählt haben, ihr Lehrer wäre nachts ein böser Geist? Die stimmt vielleicht auch nicht. Ich habe Mama gefragt, und sie sagt, man darf Papa nicht alles glauben, was er erzählt. Sie sagt, bevor er Flugzeugingenieur geworden ist, wollte er Schriftsteller werden, und mein Flunkertalent hätte ich angeblich von ihm.
    Ich habe gesagt, dass ich fast nie flunkere, aber sie hat nur gelacht und gesagt, das sagen alle Flunkerliesen.
    F i n d e s t  d u ,  i c h  b i n  e i n e  F l u n k e r l i e s e ?
    Falls du wissen willst, was ich Herrn Blaschke, außer dass wir ihn vielleicht besuchen, noch geschrieben habe: nur dass wir das mit seinem Knie nicht gewollt haben. Und dass er hoffentlich bald wieder das Training von eurer Fußballmannschaft übernehmen kann, obwohl der Trainer, der ihn so lange vertritt, bestimmt auch nett ist.
    Ich habe es mir nämlich überlegt: Vielleicht ist er wirklich nett und will dich, wenn er das mit dem Nichtaufstellen sagt, ein bisschen anstacheln, damit du noch besser wirst und später mal Fußballprofi werden kannst wie Schweini oder Mesut Özil.
    In jedem Fall solltest du hingehen zum Training. Wenn er dich dann trotzdem nicht aufstellt, bist du wenigstens fit, wenn Herr Blaschke zurückkommt.
    Wir könnten ihn am Mittwochnachmittag besuchen, dann hast du am Dienstagnachmittag Zeit fürs Training. Am Dienstag ist doch Training?
    Wenn Frau Hoffmann nicht will, besuchen wir eben nur Herrn Blaschke.
    Sagst du mir wegen Mittwoch Bescheid?
    GLG
Greta

Greta schreibt eine heimliche E-Mail an Emil aus der Vierten, der selbst schuld ist, dass sie ihn für einen Erpresser gehalten hat

    Hallo Emil,
    danke für das Päckchen! Es war sehr lieb, dass du mir helfen wolltest, aber warum hast du es nicht gleich gesagt? Der Direktor hat doch ganz schön gehinkt, als er aus dem Knäuel auf dem Treppenabsatz raus war, und er musste ja noch ein Stück die Treppe hoch. Da wäre genug Zeit gewesen. Sowieso hat er erst viel später nach der Schnur mit dem Zettel gefragt.
    Es war dumm, dass du es nicht gleich gesagt hast, das musst du zugeben!
    Wenn du gleich gesagt hättest, dass du mir helfen willst, hätte ich auch den Brief an eure Klasse nicht geschrieben, den eure Lehrerin am Montag vielleicht vorliest.
    In dem Brief steht eigentlich nichts Schlimmes drin. Ich hatte nur Angst, weil in den Krimis im FernsehenBeweise Geld verlangen. Aber vielleicht liest sie den blöden Brief auch gar nicht vor, dann macht es nichts.
    Wenn eure Lehrerin den Brief doch vorliest, darfst du bitte nicht böse sein! Ich habe ihr schon geschrieben, dass du mir die Sachen zurückgegeben hast und alles nicht stimmt.
    Der Direktor weiß auch Bescheid, dass du unschuldig bist!
    Über deinen Brief habe ich mich sehr gefreut. Dass du es warst, der mir letzten Winter auf dem Schulhof die rosa Mütze zurückgegeben hat, die mir einer aus deiner Klasse runtergerissen hatte, habe ich gar nicht gemerkt. Wahrscheinlich war ich noch zu sehr aus der Puste. Ich bin dem Blödmann ja die ganze Zeit nachgerannt wegen der Mütze, und jedes Mal wenn ich ihn fast erwischt hatte, hat er sie seinem blöden Kumpel zugeschmissen.
    Der Kumpel warst du aber nicht, oder?
    Klar können wir uns nachmittags mal treffen. Wie wäre es am Dienstag?
    LG
Greta
    PS Im Eiscafé? Erkennungszeichen rosa Mütze.
    PPS Das mit der rosa Mütze war ein Witz!
    PPPS Hoffentlich stimmt die Mail-Adresse. Du hast echt eine grausige Schrift! Bei Frau Hoffmann müsstest du jeden Tag was extra schreiben.

Greta schreibt eine heimliche E-Mail an ihre beste Freundin Nina, damit die weiß, was seit Freitagmorgen alles Aufregendes passiert
     ist

    Hi Nina!
    Autsch! Stress! Hausarrest, Handy weg und Computersperre, alles bis Montagabend. Aber Papa und Mama sind im Kino, und Julia kann nicht auf mich aufpassen, weil sie sich rausgeschlichen hat zu ihrem Freund.
    (Es ist nicht mehr der von letzter Woche mit dem Totenkopfohrring. Der jetzt hat Koteletten, und sie sagt, er ist schon fünfzehn. Uaaahhh!)
    Sonst ist alles nicht so schlimm. Der größte Stress war, dass ich allen, denen auf der dummen Treppe was passiert ist, Briefe schreiben und mich entschuldigen musste. Gähn!!!
    Aber weißt du, wer heute hier war?

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