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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Gehirns, wo es wie eine Biene in einem Rhododendronbusch hin und her summte. Tot.

Zwei
     
     
    Trübe Nebelschwaden waberten über den Zimmerboden und drängten gegen die Wände. Durchsichtige Zungen schraubten sich in die Höhe und bildeten allmählich eine Säule, auf der sich ein glühend weißes Tor bildete. Mein Blick verschleierte sich – ähnlich wie bei einer Bildstörung im Fernsehen. Mir wurde schwindelig.
    Ein tosender Sturm stieß das Tor auf und ein Gewimmel von undeutlichen Formen und sich bewegendem Licht erfüllte den Raum. Ich fiel in dem dichten, eiskalten Nebel auf die Knie und rang nach Luft, die nach Verwesung stank. Ein gieriger Nebel wallte immer näher, murmelte, flüsterte, fasste nach mir …
    Mit rasendem Puls wachte ich auf.
    Zitternd vor Anspannung schlich ich mich vorsichtig durch die ganze Wohnung, öffnete alle Schrank- und Zimmertüren und wartete, ob der Nebel mich erneut in Besitz nehmen würde. Mein Frettchen beobachtete mich neugierig aus seinem sicheren Käfig heraus. Ich fand nichts. Da ich zu schnell aufgesprungen war, flimmerte es vor meinen Augen, sodass ich für einen Moment kaum etwas erkennen konnte. Also legte ich mich wieder ins Bett, aber der Schlaf wollte und wollte nicht kommen.
    Nach einer Weile sah ich ein, dass es keinen Sinn hatte, und fing mit meiner morgendlichen Routine an. Die Sonne ging gerade auf und kämpfte sich durch den Nebel, der wie fast jeden Tag um diese Zeit über Seattle lag. Nach einem kurzen Blick aus dem Fenster entschloss ich mich, meinen Sprint durch den gruseligen Frühnebel zur Abwechslung einmal ausfallen zu lassen.
    Ich duschte, um mich dann meinem Spiegelbild zu stellen. Mir war wie immer mulmig zumute, als ich den Spiegel mit einem Handtuch vom feuchten Dampf befreite. Trotz der Anstrengungen der Wellness-Wichtel sah ich noch immer ziemlich mitgenommen aus. Der Gesamteindruck wurde durch die Schlaffalten und die morgendliche Aufgedunsenheit meines Gesichts auch nicht gerade besser.
    Chaos, mein Frettchen, plagte mich wie immer beim Anziehen. Es zerknitterte mein Beeindrucken-wir-den-Klienten-Kostüm, stahl meine Schuhe, versteckte Strümpfe und Schmuck und tanzte wild und vor Wut japsend herum, wenn ich mir die Sachen zurückholte. Nach einer Weile steckte ich es wieder in den Käfig. Es blitzte mich empört an, als ich die Pistole in mein Halfter steckte, das an meinem Rücken befestigt war. Schließlich schlüpfte ich in die Kostümjacke, die beinahe perfekt zu meinem Rock passte. Ich wollte nicht noch einmal so eine unangenehme Überraschung erleben.
    Es war noch nicht einmal sieben Uhr, als ich, bereits mit einem Kaffee in der Hand, die Tür zu meinem Büro aufschloss. Ich fing sofort an, alte Aufträge durchzuarbeiten, einige Rechnungen zu schreiben und andere zu begleichen und mich auf mein Meeting um neun Uhr vorzubereiten.
    Am ersten Tag nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatte ich von zu Hause aus meinen Anrufbeantworter im Büro abgehört. Die meisten Nachrichten hatten entweder etwas mit alten Fällen zu tun oder es handelte sich um irgendwelche Spinner. Zwei Anrufer hörten sich jedoch so an, als ob es von ihnen einen Auftrag geben könnte.
    Beim Ersten hatte es sich um einen Mann mit ausländischem Akzent gehandelt, wobei die Telefon Verbindung sehr schlecht gewesen war: »Miss Blaine, hier spricht Grigori Sergeyev. Ich bin auf Sie aufmerksam geworden und möchte Ihre Dienste in Anspruch nehmen, um ein Erbstück meiner Familie zurück zu erlangen. Ich werde mich wieder melden, da ich im Augenblick schwer zu erreichen bin.«
    Ich hatte mir alles notiert, wartete aber noch darauf, dass er tatsächlich ein zweites Mal anrief.
    Die andere vielversprechende Nachricht war von einer Frau hinterlassen worden. Sie klang souverän und sprach ein wenig wie eine Tochter aus gutem Hause: »Miss Blaine, mein Name ist Colleen Shadley. Mein Sohn wird vermisst. Die Polizei war herablassend aber wenig hilfreich. Sie haben mir vorgeschlagen, dass ich die Dienste eines Privatdetektivs in Anspruch nehmen sollte. Sie wurden mir von Nan Grover empfohlen. Rufen Sie bitte schnellstmöglich zurück.«
    Ich hatte sie sofort kontaktiert und mich einverstanden erklärt, mich ihrer Sache anzunehmen. Etwas später als neun wäre mir zwar lieber gewesen, aber sie hatte sowohl Zeit als auch Ort unseres Treffens festgelegt. Zum Glück gab es Kaffee! Um halb neun fuhr ich den Computer herunter und schloss das Büro ab.
    Der Frühnebel hing immer

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