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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Zeit — und in eine neue Welt.« Er deutete auf die Hybriden und legte Mia die freie Klaue auf die Schulter. »Ohne dieses Mädchen hätte ich Seraphin niemals besiegen können. Sie hat mir das Zepter der Menschen überlassen — um euch zu retten! Gnome, Kobolde und Waldschrate standen in dieser Schlacht auf eurer Seite — und andere Wesen, die es in euren Augen bisher nicht einmal wert waren, auf euren sauberen Plätzen zu sitzen! Und die Hybriden haben für euch gekämpft — das ist ein Beweis dafür, dass es niemals in ihrer Absicht lag, die Gargoyles zu vernichten. Sie wollten einfach nur in Frieden leben — wie ihr alle!« Er holte tief Atem. »Wenn ihr sie weiter hassen wollt, grundlos und ohne Verstand — dann müsst ihr auch mich hassen, mich, euren Retter — denn ich bin einer von ihnen.«
    Keiner der Gargoyles rührte sich, als er Hybridgestalt annahm. Er legte beide Hände auf die Brüstung. »Wollt ihr mir folgen?«
    Sie schauten ihn an, als hätte er sie geschlagen, und für einen Augenblick meinte er, allein hinter einer gläsernen Wand zu stehen, auf ewig von ihnen getrennt. Da sprang ein Gargoyle aus der Menge, eilte die Basilika hinauf und landete hoheitsvoll auf der zerbrochenen Statue der OGP. Es war ein Löwe mit dichter Mähne und flammendem, steinernen Fell. Stolz hob er den Kopf. »Ich bin ein Gargoyle«, rief Mourier, denn niemand anderes war es. »Und wenn es einen gibt, dem ich mein Leben anvertraue — dann ist es der Hybrid dort oben auf dem Schwarzen Dorn. Grim, du Kind der Hölle! Ich folge dir!«
    Seine Worte brandeten gegen die umstehenden Häuser, und ehe der letzte Ton verklungen war, brachen die Gargoyles in Jubel aus. Grim sah die Begeisterung in ihren Augen, er fühlte das Steinblut, das auch in seinen Adern floss.
    »Ghrogonier«, brüllte er, und seine Stimme überschlug sich vor Freude. »Für eine neue Welt!«

Kapitel 66

    eine Angst.« Mia nahm die Hand ihrer Mutter und legte sie auf den Sattel. »Dir wird nichts passieren. Aber nimm nicht die Augenbinde ab. Das verdirbt die Überraschung.«
    Sie wandte sich um und stellte befriedigt fest, dass Josi ruhig mit verbundenen Augen auf dem Rücken des Esels saß. Vor ihr hockte Falifar, Remis hatte es sich auf der Schulter ihrer Mutter bequem gemacht. Er zwinkerte Mia aufgeregt zu.
    »Du weißt, dass ich Überraschungen nicht ausstehen kann«, sagte ihre Mutter seufzend. »Zumindest dann nicht, wenn ich mit verbundenen Augen Zug fahren muss. Und was war das überhaupt für ein wackeliger Waggon, in den du uns verfrachtet hast? Ich dachte, mein Magen dreht sich um, so ist er hin und her geschaukelt!«
    Mia musste lachen. »Das wirst du bald erfahren«, sagte sie nur. Dann kletterte sie hinter ihrer Mutter auf den Esel. »Los!«
    Mit einem Satz sprangen die Esel in die Luft, und gleichzeitig rissen Falifar und Remis den Frauen die Augenbinden ab. Josi lachte auf, und Mias Mutter stieß einen Schrei aus. Ghrogonia lag unter ihnen — die dunklen Häuser, die Ruinen, die, von Gerüsten umgeben, von Gargoyles, Hybriden und Mutanten wieder aufgebaut wurden, der Schwarze Dorn und die ganze wundervolle Stadt, die im Augenblick von unzähligen Wesen nur so wimmelte. Girlanden hingen über den Straßenzügen, leuchtende Ballons flogen über den Dächern, und auf den größeren Plätzen standen festlich geschmückte Tische mit köstlichen Speisen. Musik klang durch die Straßen, überall wurde getanzt und gelacht. Ghrogonia feierte seine Auferstehung und ein Geruch von Frühling lag in der Luft, ein Duft von Aufbruch und neuer Zeit.
    Mia wusste, dass Josi und ihre Mutter nicht dasselbe sahen wie sie. Der Zauber des Vergessens verhüllte ihnen die wahre Gestalt der Wesen, die ihnen begegneten. Doch Josi hatte Tränen in den Augen, und Mia las im Gesicht ihrer Mutter, dass auch sie Ghrogonias Wunder fühlte — ohne sie zu sehen.
    Sie legte den Kopf auf die freie Schulter ihrer Mutter. »Lucas und Jakob haben recht gehabt«, sagte sie. »Die Anderwelt — sie existiert. Noch kannst du nicht sehen, wie ihre Geschöpfe in Wahrheit aussehen — aber du kannst sehen, dass sie da sind. Und vor allem kannst du es fühlen!«
    Wie aufs Stichwort stürzte sich ihr Esel in einen rasanten Looping. Ihre Mutter schrie und krallte sich lachend in seiner Mähne fest. Sie flogen durch den neu bepflanzten Wald der Cylaster, drehten eine Runde um die Basilika, preschten in wildem Zickzack durch die kleinen Gässchen und landeten schließlich in einer

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