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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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deinem Hals und die merkwürdigen Kratzspuren auf deiner Brust wundern. Vielleicht wirst du noch eine Weile an diesen seltsamen Abend zurückdenken. Aber dann ... Grim seufzte leise. Dann würde der Mensch ihn vergessen.
    Grim hingegen vergaß niemals. Denn er war ein Gargoyle, ein Schattenflügler der Nacht, in den Festen des Feuers geschmiedet und als glühender Klumpen auf die Erde geworfen, um zu schützen, was sein war: die Ewigkeit des steinernen Blutes.
    Doch Grim war müde. Dabei hatte die Nacht gerade erst begonnen.

Kapitel 2

    hr Scheißbullen, was fällt euch ein, das ist Freiheitsberaubung, ihr könnt mich ...« Die Tür fiel mit leisem Klicken ins Schloss und schnitt das Gebrüll des Betrunkenen ab, der gerade von zwei Polizisten über den Flur geführt wurde.
    Mia verschränkte die Arme vor der Brust. Seit geschlagenen fünfzehn Minuten hockte sie nun mit diesem Wurstgesicht von einem Polizisten in seinem Büro und wartete darauf, dass er aufhörte zu telefonieren. Er hatte bisher noch kein Wort mit ihr gesprochen, stattdessen klappte er ununterbrochen sein Stempelkissen auf und zu — klick-klack, klick-klack — und warf ihr missbilligende Blicke zu. Offensichtlich hatte sie ihn in seinem Beamtenkoma gestört. Dabei konnte sie sich auch Angenehmeres vorstellen, als mitten in der Nacht in einem Polizeirevier herumzusitzen, auf einem quietschenden Plastikstuhl, weit weg von jeder Art von Tisch oder Tür. Unauffällig sah sie auf die Uhr. Sie hatte nicht mehr viel Zeit. Sie musste hier verschwinden, am besten sofort, aber der Polizist ließ sie nicht aus den Augen. Es fehlte nur noch, dass er das Zimmer abdunkelte und ihr eine Lampe ins Gesicht hielt, als wäre sie eine Schwerverbrecherin. Dabei hatte sie gar nichts getan, nun ja ... fast nichts.
    Mit einem Seufzen legte der Polizist den Hörer auf die Gabel, streckte beide Arme von sich, als hätte er sich ziemlich lange nicht mehr bewegt (was in der Tat so war), und beugte sich über einen Zettel auf seinem Schreibtisch.
    »So, so«, machte er, während er beide Augenbrauen hochzog. »Interessant.«
    Mia konnte sich mindestens fünfzig Dinge vorstellen, die garantiert interessanter waren als das, was da auf dem winzigen Zettel stand, aber sie verzichtete darauf, ihrem Gegenüber das mitzuteilen.
    »Einbruch also«, stellte der Polizist fest. Er wedelte mit dem Zettel durch die Luft und sah Mia zum ersten Mal direkt an. Er hatte farblose Augen, in denen sich unverhohlen Schadenfreude spiegelte.
    Mia erwiderte seinen Blick regungslos und sagte leise, aber bestimmt: »Nein.«
    Der Polizist lächelte, als hätte er genau diese Reaktion erwartet. »Wie nennt man unerlaubtes Betreten eines Friedhofsgeländes denn in deiner Welt? Was hattest du da überhaupt vor? Eine kleine schwarze Messe abhalten?«
    Mia stieß die Luft aus. »Nein, ich wollte Foucaults Schädel ausgraben und im Internet verkaufen.«
    Für einen Moment lief ein Zucken über das Gesicht des Polizisten. Dann beschloss er offensichtlich, sich nicht provozieren zu lassen, stieß langsam die Luft aus und fuhr fort: »Also, was hattest du auf dem Friedhof zu suchen?«
    Mia lächelte unschuldig. »Ich bin eingeschlafen, kurz vor der Schließung, tja ...«
    Der Polizist lachte auf, kurz und hart. »Eingeschlafen, natürlich. Wir haben Ende Oktober, aber Madame schläft erst einmal eine Runde auf dem Friedhof. Dumm nur, dass ich dir kein Wort glaube.«
    Mia schwieg. Dumm war hier nur eins, und zwar das Auftauchen der Sicherheitsheinis mit ihren verdammten Tölen. Normalerweise kontrollierten sie den Friedhof kurz nach der Schließung und verschwanden dann wieder. Danach gab es nur noch die Nachtwächter, und die konnte man problemlos an der Nase herumführen. Aber ausgerechnet heute mussten die Kontrolleure sich mit den Nachtwächtern verquatschen, und so war Mia bei ihrer verspäteten Runde von ihnen entdeckt worden — zum ersten Mal seit fünf Jahren. Ihr Gesicht verdunkelte sich, was der Polizist offensichtlich seinen eigenen Worten zuschrieb. Zufrieden nickte er.
    »Ein Einbruch ist kein Kavaliersdelikt«, dozierte er. »Das kann empfindliche Strafen nach sich ziehen, da kommt was auf dich zu, das kann ich dir versprechen. Vor allem, wenn etwas beschädigt wurde. Das mit den schwarzen Messen ist nicht aus der Luft gegriffen, verstehst du? Wir hatten solche Fälle, lange ist das noch nicht her. Aber du behauptest, damit nichts zu tun zu haben?«
    Mia seufzte. »Doch, na klar. Schwarze

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