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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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froge.«
     
    Der Hans isch e das alles z’friede gsi, und lit unders Bett undere. Z’ Obe chunt der Vogelgrif häi, und wiener i d’ Stube chunt, so säit er: »Frau, i schmöke ne Christ.«
     
    »Jo«, säit do d’ Frau, »s’ isch hüt äine do gsi, aber er isch wieder furt;« und mit dem het der Vogelgrif nüt me gsäit. Z’ mitzt e der Nacht, wo der Vogelgrif rächt gschnarchlet het, so längt der Hans ufe, und rißt em e Fädere usem Stehl. Do isch der Vogelgrif plötzle ufgjuckt, und säit »Frau, i schmöcke ne Christ, und s’ isch mer s’ heb me öpper am Stehl zehrt.«
     
    Do säit d’ Frau »de hesch gwüß traumet, und i ho der jo hüt scho gsäit, s’ isch e Christ do gsi, aber er isch wieder furt. De het mer allerhand Sache verzellt. Si hebe ime Schloß der Schlüssel zue nere Gäldchiste verlore, und chönnene numme finde.«
     
    »O di Nare«, säit der Vogelgrif, »de Schlüssel lit im Holzhus hinder der Thör undere Holzbig.«
     
    »Und denn het er au gsäit i me ne Schloß seig e Tochter chrank, und se wüße kais Mittel für se gsund z’ mache.«
     
    »O die Nare«, säit der Vogelgrif, »under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.«
     
    »Und denn het er au no gsäit s’ sig a me ne Ort es Wasser und e Ma derbi, der müeß all Lüt drüber träge.«
     
    »O de Nar«, säit der Vogelgrif, »täter nome emol äine z’ mitzt dri stelle, er müeßt denn käine me übere träge.«
     
    Am Morge früe isch der Vogelgrif uf gstande, und isch furt gange. Do chunt der Hans underem Bett füre, und het e schöne Fädere gha; au het er ghört was der Vogelgrif gsäit het wäge dem Schlüssel und der Tochter und dem Ma. D’ Frau vom Vogelgrif het em do alles no nemol verzellt, daß er nüt vergäße, und denn isch er wieder häi zue gange. Zerst chunt er zum Ma bim Wasser, de frogt ne gli was der Vogelgrif gsäit heb, do säit der Hans er söll ne zerst übere träge, er well em’s denn däne säge.
     
    Do träit ne der Ma übere. Woner däne gsi isch, so säit em der Hans er söllt nume änisch äine z’ mint dri stelle, er müeß denn käine me übere träge. Do het se de Ma grüsele gfreut, und säit zum Hans er well ne zum dank none mol ume und äne trage. Do säit der Hans näi, er well em die Müeh erspare, er seig sust mit em z’friede, und isch witer gange. Do chunt er zue dem Schloß, wo die Tochter chrank gsi isch, die nimmt er do uf d’ Achsle, denn se het nid chönne laufe, und träit se d’Chellerstäge ab, und nimmt das Chrotenäst under dem underste Tritt füre, und gits der Tochter i d’ Händ, und die springt em ab der Achsle abe, und vor im d’ Stäge uf, und isch ganz gsund gsi. Jetz händ der Vater und d’ Mueter e grüsliche Freud gha, und händ dem Hans Gschänke gmacht vo Gold und Silber, und was er nume het welle, das händ sem gge. Wo do der Hans is ander Schloß cho isch, isch er gli is Holzhus gange, und het hinder der Thör under der Holzbige de Schlüssel richtig gfunde, und het ne do dem Herr brocht. De het se au nid wenig gfreut, und het dem Hans zur Belohnig vill vo dem Gold gge, das e der Chiste gsi isch, und sust no aller derhand für Sache, so Chüe und Schoof und Gäiße. Wo der Hans zum Chönig cho isch mit dene Sache alle, mit dem Gäld, und dem Gold und Silber, und dene Chüene, Schoofe und Gäiße, so frogt ne der Chönig, woner au das alles übercho heb. Do säit der Hans der Vogelgrif gäb äin so vill me well. Do dänkt der Chönig er chönt das au bruche, und macht se au uf der Wäg zum Vogelgrif, aber woner zue dem Wasser cho isch, so isch er halt der erst gsi, de sid em Hans cho isch, und de Ma stellt e z’ mitzt ab, und goht furt, und der Chönig isch ertrunke. Der Hans het do d’ Tochter ghürothet, und isch König worde.
     

Der Vogel Greif
     
    E s war einmal ein König – wo der regiert und wie er geheißen hat, weiß ich nimmer –, der hatte keinen Sohn, nur eine einzige Tochter, die war immer krank, und kein Doktor konnte sie heilen. Da wurde dem König geweissagt, seine Tochter werde sich an Äpfeln gesund essen. Da ließ er durchs ganze Land bekanntmachen: Wer seiner Tochter Äpfel bringe, daß sie sich daran gesund essen könne, der bekäme sie zur Frau und würde König werden. Das hörte auch ein Bauer, der drei Söhne hatte. Da sprach er zum ältesten: »Geh auf den Speicher hinauf, nimm einen Handkorb voll von den schönsten Äpfeln mit den

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