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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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ist dein«, antwortete der Teufel, »wenn du mir zwei Jahre lang die Hälfte von dem gibst, was dein Acker hervorbringt; Geld habe ich genug, aber ich trage Verlangen nach den Früchten der Erde.«
     
    Das Bäuerlein ging auf den Handel ein. »Damit aber kein Streit bei der Teilung entsteht«, sprach es, »so soll dir gehören, was über der Erde ist, und mir, was unter der Erde ist.«
     
    Dem Teufel gefiel das wohl; aber das listige Bäuerlein hatte Rüben gesät. Als nun die Zeit der Ernte kam, so erschien der Teufel und wollte seine Frucht holen; er fand aber nichts als die gelben welken Blätter, und das Bäuerlein, ganz vergnügt, grub seine Rüben aus. »Einmal hast du den Vorteil gehabt«, sprach der Teufel, »aber für das nächstemal soll das nicht gelten. Dein ist, was über der Erde wächst, und mein, was darunter ist.« – »Mir auch recht«, antwortete das Bäuerlein. Als aber die Zeit zur Aussaat kam, säte das Bäuerlein nicht wieder Rüben, sondern Weizen. Die Frucht ward reif, das Bäuerlein ging auf den Acker und schnitt die vollen Halme bis zur Erde ab. Als der Teufel kam, fand er nichts als die Stoppeln und fuhr wütend in eine Felsenschlucht hinab. »So muß man die Füchse prellen«, sprach das Bäuerlein, ging und holte sich den Schatz.
     

Die Brosamen auf dem Tisch (Schweizerdeutsch)
     
    D er Güggel het einisch zue sine Hüendlene gseit »chömmet weidli id Stuben ufe goh Brotbrösmele zämmebicke ufem Tisch: euse frau isch ußgange goh ne visite mache.«
     
    Do säge dod Hüendli »nei nei, mer chömme nit: weist dFrau balget amme mit is.«
     
    Do seit der Güggel »se weiß jo nüt dervo, chömmet er numme: se git is doch au nie nit guets.«
     
    Do säged Hüendli wider »nei nei, sisch uß und verby, mer gönd nit ufe.«
     
    Aber der Güggel het ene kei ruei glo, bis se endlig gange sind, und ufe Tisch, und do Brotbrösmeli zämme gläse hend in aller Strenge. Do chunt justement dFrau derzue, und nimmt gschwind e Stäcke und steubt se abe, und regiert gar grüseli mit ene.
     
    Und wo se do vor em hus unde gsi sind, so säge dod Hüendli zum Güggel »gse gse gse gse gse gse gsehst aber?«
     
    Do het der Güggel glachet und numme gseit »ha ha han is nit gwüsst?«, do händ se chönne goh.
     

Die Brosamen auf dem Tisch
     
    D er Gockel hat einmal zu seinen Hühnerchen gesagt: »Kommt schnell in die Stube herauf; wir wollen Brosamen zusammenpicken auf dem Tisch; unsere Frau ist ausgegangen, Visiten machen.«
     
    Da sagten die Hühnerchen: »Nein, nein, wir kommen nicht; weißt du, die Frau zankt allemal mit uns.«
     
    Da sagte der Hahn: »Sie weiß ja nichts davon, kommt ihr nur! Sie gibt uns doch auch nie was Gutes.«
     
    Da sagten die Hühnerchen wieder: »Nein, nein, es ist aus und vorbei, wir gehen nicht hinauf.«
     
    Aber der Gockel hat ihnen keine Ruhe gelassen, bis sie endlich gegangen sind und auf den Tisch und da Brosamen zusammengelesen haben in aller Geschwindigkeit. Da kommt gerade die Frau dazu und nimmt geschwind einen Stecken und jagt sie weg und geht schlimm mit ihnen um.
     
    Und wie sie dann vorm Hause unten sind, da sagen die Hühnerchen zum Gockel: »Ga-ga-ga-ga-ga-ganz, wie wir’s gesagt!«
     
    Da hat der Hahn gelacht und nur gesagt: »Ha-ha-ha-hab ich’s doch gewußt!«
     
    Und dann konnten sie gehen.
     

Das Meerhäschen
     
    E s war einmal eine Königstochter, die hatte in ihrem Schloß hoch unter der Zinne einen Saal mit zwölf Fenstern, die gingen nach allen Himmelsgegenden, und wenn sie hinaufstieg und umherschaute, so konnte sie ihr ganzes Reich übersehen.
     
    Aus dem ersten sah sie schon schärfer als andere Menschen, in dem zweiten noch besser, in dem dritten noch deutlicher und so immer weiter bis zu dem zwölften, wo sie alles sah, was über und unter der Erde war und ihr nichts verborgen bleiben konnte. Weil sie aber stolz war, sich niemand unterwerfen wollte und die Herrschaft allein behalten, so ließ sie bekanntmachen, es sollte niemand ihr Gemahl werden, der sich nicht so vor ihr verstecken könnte, daß es ihr unmöglich wäre, ihn zu finden.
     
    Wer es aber versuche und sie entdecke ihn, so werde ihm das Haupt abgeschlagen und auf einen Pfahl gesteckt. Es standen schon siebenundneunzig Pfähle mit roten Häuptern vor dem Schloß, und in langer Zeit meldete sich niemand. Die Königstochter war vergnügt und dachte: Ich werde nun für mein Lebtag frei bleiben. Da erschienen drei Brüder vor ihr und kündigten ihr an, daß sie

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