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Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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Kindesbeinen an kannte.
    Grogarda war in Groheim aufgewachsen und freute sich immer wieder, dorthin zurückzukehren. Er bog in eine der Seitengassen ein. Sie zweigte von der breiten Straße, die zum Marktplatz führte, ab und ging auf ein kleines mehrstöckiges Haus zu. Die Straße war hier nicht gepflastert, viele der Nebenstraßen in Groheim waren das nicht. Dafür reichte einfach das Geld nicht, wobei auch keine Notwendigkeit bestand, wenn dort nirgendwo Waren transportiert werden mussten. Zumindest war das die Auffassung des Stadtrates. Der bestand aus den reichsten Kaufleuten und einigen Wahlmännern.
    Er klopfte an die dunkle Holztür. Einen Moment tat sich nichts, dann öffnete sie sich und Temo begrüßte Grogarda freudig.
    „Na, ist dein Vater denn schon auf?“, fragte Grogarda und Temo nickte. Er verschwand im Haus. Temo war Trojus‘ Sohn, was weithin sichtbar war. Nicht nur das Kinn hatte er vom Vater geerbt, auch das rotbraune Haar hatte er mitbekommen.
    Trojus trat in den Türrahmen und schnallte sich dabei sein Schwert auf den Rücken.
    „Morgen“, grüßte er.
    „Morgen“, erwiderte Grogarda. Sie gingen nun über die Hauptstraße hinaus zum Haus des alten Stug.
    „Mal sehen, wie‘s ihm geht. Und, alles in Ordnung zu Hause?“, fragte Trojus.
    Grogarda nickte. „Du erinnert dich, dass Telsa bei der Abfahrt schwanger war? Es ist ein Mädchen geworden. Nantie heißt sie“, erwiderte er.
    „Ja, hab‘s schon gehört, meinen Glückwunsch“, lachte Trojus.
    Während sie die Hauptstraße hinunter gingen, winkte ihnen plötzlich ein untersetzter Mann mit kurzem schwarzem Haar und einem gespalteten Bart.
    „Grogarda, da bist du ja. Ich hab schon gehört, dass du wieder da bist. War es eine erschwingliche Fahrt?“, fragte der Mann.
    „Doran. Ja, war es. Wie geht es dir? Du warst doch auch weg. Wie lief es bei dir?“, entgegnete Grogarda.
    Doran war wie Grogarda ebenfalls meist als Händler zu entfernten Städten unterwegs.
    „Gut, gut. Hör mal Grogarda, ich hab da eine Bitte. Würdest du meinen Sohn in deine Mannschaft aufnehmen?“, kam nun Doran auf den Punkt. „Für einen ist doch sicher noch Platz.“
    „Deinen Sohn? Drengir? Ist der denn schon alt genug?“, wich Grogarda aus. Doran nickte.
    „Er ist bereits siebzehn Sommer und hat mich auf meiner letzten Fahrt begleitet. Er ist zuverlässig und tüchtig und du bist ein guter Kapitän, es wäre der Sitte entsprechend“, erklärte Doran.
    Grogarda nickte langsam. „Gut, er soll morgen Abend zur Mannschaftsversammlung kommen“, stimmte Grogarda zu. Doran bezog sich bei der „Sitte“ darauf, dass es in Groheim üblich war, als Kapitän seinen Sohn nicht auf die eigenen Fahrten mitzunehmen, sondern ihn bei befreundeten Kapitänen dienen zu lassen. Er sollte nicht bevorzugt werden, sondern sich wie jeder andere verdient machen.
    Doran gab Grogarda die Hand, breit grinsend, um die Abmachung zu besiegeln. „Danke, hast was gut bei mir“, sagte er.
    „Du darfst mal raten, was. Wybren wird auch älter“, erwiderte Grogarda zwinkernd. „Wobei du mir tatsächlich helfen könntest: Unsere Shogra wurde auf der langen Reise beschädigt. Könntest du sie dir mal ansehen? Du hast doch Erfahrung mit den Dingern“, fragte Grogarda. Doran nickte.
    „Sicher, kein Problem.“
    Eine Shogra war eine Art gigantische Armbrust, die Bolzen, lang wie ein Männerarm, verschoss.
    „Morgen ist sie so gut wie neu“, mit diesen Worten verabschiedete sich Doran und ging die Straße entlang.

    Sie erreichten das seltsame Haus, in dem Stug lebte, und klopften. Stug, immer noch in seinem bärenfellartigen Gewand, öffnete ihnen. Er wirkte müde.
    „Ja?“, fragte er.
    „Wir sind hier wegen unseres Mitbringsels, des blauen Kerls. Wie geht es ihm?“, fragte Grogarda.
    „Besser, besser, ich hätte gegen Mittag nach euch schicken lassen, aber wenn ihr nun sowieso hier seid ...“, erwiderte Stug und winkte sie hinein. „Bitte, kommt.“
    Sie wurden in das Zimmer geführt, in dem der Blauhäutige inzwischen aufrecht im Bett saß und eine Kräuterbrühe aus einer Holzschale aß. Grogarda befand, dass es nach Herbstlaub roch.
    „Ihr seid meine Retter, nicht wahr?“, fragte der Blauhäutige mit einem seltsamen Akzent.
    Grogarda nickte.
    „Wir haben Euch auf Eurem sinkenden Schiff gefunden, bewusstlos. Mein Name ist Grogarda Branbar und das ist Trojus Eisrgel. Ihr befindet euch in der Hafenstadt Groheim“, erklärte Grogarda.
    Der Fremde sah ihn einen Moment

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