Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded
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Auf der digitalen Brosche am Halsabschluss seines Einteilers stand FANCIMAN, MAJOR GENE GILLARD, S.O.M.D. , aber nach dem Händeschütteln und der Begrüßung war klar, dass der Major eine maniriertere Aussprache seines Nachnamens pflegte, so etwas wie »Funsmun«.
Er zeigte zu dem Stuhl hinüber, der für Falk gedacht war, und seine Geste sollte wohl besagen: »Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause!« Er selbst nahm wieder hinter seinem Schreibtisch Platz. Beim Hinsetzen zog er die Hosenbeine seines Einteilers hoch, damit sie nicht beulten.
»Wann sind Sie eingetroffen?«, fragte er.
»Gestern Nacht«, erwiderte Falk. »Ich bin vor einem Monat mit einem Spin rad hereingekommen, habe jedoch zwanzig Tage draußen auf dem Cape zur Akklimatisierung verbracht.«
»Dann haben Sie wohl noch nicht viel von Sechsundachtzig gesehen. Sie werden entdecken, dass es ein schönes Land ist, Mr. Falk. Ein wunderschönes Land.«
»Ein Land, das es wert ist, darum zu kämpfen?«, fragte Falk. Seine Worte waren etwas flapsig gemeint. Allerdings bedachte ihn Major Fanciman mit einem angewiderten Ausdruck, als ob Falk gerade gekonnt die ersten paar Zeilen der Siedlerhymne gefurzt hätte.
»Habe ich etwas Falsches gesagt?«, fragte Falk.
Fanciman bereitete ein Lächeln vor und zündete es an, langsam und kennerisch, wie eine Corona Grande.
»Wir achten sehr genau auf unsere Worte, Mr. Falk. Das Wort, das Sie verwendet haben, besitzt eine negative Konnotation. Es läuft, ähm, dem Taktgefühl zuwider. Ich mache Ihnen da keinen Vorwurf, Gott bewahre! Sie sind ja gerade erst angekommen und hatten noch nicht die Zeit, sämtliche unserer Richtlinien zu studieren.«
»Tut mir leid«, log Falk. Während der Akklimatisierungsquarantäne hatte es nicht viel anderes zu tun gegeben. Die Richtlinien hatten mehrere Hunderttausend Worte umfasst und waren bemerkenswert informativ gewesen. Sie hatten Falk überdeutlich gezeigt, wie stark hierzulande gemauert wurde.
Major Fanciman ließ sein Lächeln weiterhin brennen und sorgte sogar beständig dafür, dass es nicht erlosch.
»Es gibt eine Botschaft, Mr. Falk«, sagte er, »und wir möchten uns gern daran halten. Wir möchten, dass sich auch alle von uns unterstützten Korrespondenten daran halten. Wir sind eine erwachsene Spezies und finden es daher inzwischen unnötig, auf so grobe Praktiken wie die bewaffnete Auseinandersetzung zurückzugreifen.«
Falk beugte sich leicht vor.
»Verstehe, Major«, sagte er, »aber ist diese ganze Situation nicht von Natur aus militärisch?«
»Zweifelsohne. Wir haben hier in Shaverton selbst fünf Brigaden liegen. Deren Rolle beschränkt sich jedoch einzig und allein darauf, für die Sicherheit zu sorgen. Die öffentliche Sicherheit.«
»Aber sagen wir es doch einfach mal so«, meinte Falk, »wenn die Öffentlichkeit unmittelbar bedroht würde, könnte ihre Rolle als Garant für die Sicherheit dazu führen, dass das SOMD den Einsatz ihrer Waffen verlangt?«
»Allerdings.«
»Und das wäre keine bewaffnete Auseinandersetzung?«
»Ich sehe, weshalb Sie so renommiert sind«, sagte Fanciman und öffnete einen Ordner auf seinem Schreibtisch. »Bohrende Fragen. Präzise. Flinker Verstand. Das gefällt mir.«
»Oh, wie schön«, meinte Falk.
»Wo wollen Sie bleiben, Sir?«, fragte der Fahrer, den Major Fanciman für Falk angefordert hatte.
»Ist mir ziemlich egal. Wo kriegt man hier einen Drink?«
»Eine Bar?«, erwiderte der Fahrer etwas stockend, als ob er eine Hinterlist in der Frage vermuten würde.
»Wo gehen Sie denn normalerweise einen trinken?«, fragte Falk.
»In der Messe. Oder manchmal auch im Cape Club.«
»Sind beide okay.« Falk lächelte. Er schloss die Fahrzeugtür und grinste den Fahrer ermutigend an.
»Sind nicht für jeden«, entgegnete der Fahrer. Ihm war offenbar nicht ganz wohl bei der Antwort.
»Schön. Ich muss auch nicht in eine Bar für jeden«, sagte Falk.
»Nein, ich meine, sind beide für den Dienst reserviert. Leute wie Sie gehen zum Embassy oder dem Holiday oder GEO.«
»Leute wie ich?«, fragte Falk.
»Presse«, antwortete der Fahrer. »Es existiert eine Liste von Clubs und Bars für die Korrespondenten, vorausgesetzt, Sie sind akkreditiert.«
Falk war akkreditiert. Das war eines der wenigen Dinge, die er ganz genau wusste. Alles Übrige lag so ziemlich im Nebel. Es war schwierig, die Tageszeit festzumachen. Sein Körper teilte ihm nichts mit. Er überlegte, dass er seit etwa fünf Jahren keinen
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