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groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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können wir nicht sagen“, stotterte Pütti. „Das ist Klassengeheimnis.“
    „Unsinn. Ihr scheint nicht zu wissen, dass Fremde im Internat nichts zu suchen haben. Und ihr wisst wohl auch nichts davon, dass in letzter Zeit manchmal Esssachen spurlos verschwinden.“
    „Eliane klaut nicht“, rief Cindy entrüstet.
    „Aha – immerhin wissen wir jetzt, dass sie Eliane heißt. Wir hatten sie nämlich an dem Tag, als ihr eure Party gefeiert habt, schon einmal gesehen. Im Wald trafen wir sie mit ihrem Vater, der ziemlich wild aussah. Und er trug einen schweren Rucksack, in dem manche von uns einen gewilderten Hasen vermuteten.“
    „Herr Fabbri wildert nicht.“
    „Fein, Pütti – Eliane Fabbri heißt sie also. Was wisst ihr sonst noch von ihr?“
    Cindy und Pütti sahen sich an. Durften sie weitererzählen? Sie hatten sich in der Klasse doch versprochen, keinem Menschen etwas zu verraten. Doch dies war höhere Gewalt. Und schließlich hatten sie ja auch Mamsell erzählt ...
    So berichteten sie abwechselnd, wie elend es der Familie Fabbri ging und wie sie ihr zu helfen versuchten.
    „Wir dürfen Eliane die übrig gebliebenen Brote vom Abendessen geben. Die Köchin weiß es. Die sind also nicht geklaut.“
    „Aber wie war das damals mit der Torte?“
    Pütti staunte. Von einer Torte wusste sie nichts. Aber Cindy lachte. „Das war an dem Tag, als eure Eltern nach Lindenhof kamen. Die Köchin hatte eine Torte gebacken und die Hausmutter hatte sie wundervoll garniert und in den kleinen Vorraum ans Fenster gestellt. Da sah Eliane, die gerade an diesem Tag ihren kleinen Affen mitgebracht hatte, um ihn Karin zu zeigen, wie der plötzlich zum Fenster sprang und ein Stück von der Torte wegriss. Die beiden Mädchen – Eliane und Karin – kriegten einen furchtbaren Schrecken. Sie holten ein Messer vom Gärtner und schnitten ein Viertel von der Torte heraus, damit niemand die Kratzspuren von dem Affen erkennen konnte.“
    Das war ja wirklich eine komische Geschichte. Darauf wäre garantiert niemand gekommen. Die drei Großen lachten schallend.
    „Was tut Herr Fabbri jetzt? Was mag in dem Rucksack gewesen sein?“
    „Er versucht, Arbeit zu bekommen. Das ist nicht leicht. Im Sommer wäre es einfacher – sagt seine Frau. Er versteht sich auf Schlosserarbeiten. Nun fragt er bei den Bauern, ob sie etwas zu richten haben. Für die Reparaturen geben sie ihm meist Esssachen. Die hat er gewiss in seinem Rucksack gehabt.“
    „Warum erzählt ihr eigentlich eurem Vater nicht von ihm und fragt, ob er ihm Arbeit verschaffen kann?“
    „Auf keinen Fall!“ Corni hatte bis dahin still zugehört. Aber bei Nannis Frage wurde sie lebendig. „Wir dürfen Vati nie mit irgendwelchen Dingen kommen, die sein Amt betreffen. Das wagt keiner von uns, nicht mal Mutti.“
    „Aber Mutti hat versprochen, bei ihren Patienten nachzufragen“, sagte Pütti. „Bis jetzt hat sie noch nichts erreicht.“
    Sie wurden durch Bert gestört, der ihnen von draußen zurief: „Wollt ihr mal auf Dickkopp reiten? Dann kommt raus!“
    Natürlich wollten sie alle auf dem Grautier sitzen. Aber Dickkopp war eben ein Dickkopf – es passte ihm durchaus nicht, was ihm da zugemutet wurde: einfach fremde Kinder herumzuschleppen. Sein Herr war Bert und der stieg denn auch siegesbewusst auf. „Ihr könnt aber auch gar nichts“, rief er den Mädchen zu und wollte stolz davonreiten.
    „Halt, halt!“, rief Nanni. „Ich habe es ja noch gar nicht versucht. Gib mir mal Dickkopp.“
    „Wenn du durchaus willst“, sagte Bert gnädig und ritt wieder zu den Mädchen. Aber dann staunten alle: Nanni streichelte Dickkopps Nacken und redete freundlich mit ihm. Da rieb das Tier plötzlich seinen Kopf an Nanni – und ließ sie ruhig aufsteigen. Kaum saß sie oben, fasste sie die Zügel und er trottete los.
    „Ist das ein komisches Gefühl“, rief Nanni, denn sie wurde tüchtig durchgeschüttelt. Doch Dickkopp machte keine Anstalten, sie etwa abzuwerfen. Sie wanderten die breiten Hauptwege entlang, bis sie wieder bei den anderen ankamen. Nanni rief: „Brrr!“ Dickkopp stand und Nanni rutschte von seinem Rücken herunter.
    Bert staunte mit offenem Mund. „Nicht zu glauben!“, rief er. „Dickkopp, wieso lässt du das Mädchen auf dir reiten? Ich bin doch dein Herr und niemand anders.“ Er war richtig eifersüchtig – auf den Esel oder auf Nanni.
    „Aber du hast uns doch eingeladen auf Dickkopp zu reiten“, sagte Corni.
    „Das schon, aber doch nur deshalb, weil er

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