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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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peitschte spiralförmig durch die Luft, wobei sie ständig ihre Konsistenz veränderte: zunächst war sie ein feiner Sprühnebel, dann flüssig, dann fest.
    Das Lichtschwert war jetzt in seiner Hand und zündete mit einem eigenen scharfen Zischen. Er wußte, daß sie in wenigen Sekunden durch die Tür stürmen würden. Und wenn sie kamen…
    Er knirschte mit den Zähnen, von der Erinnerung an seinen Zweikampf gegen Boba Fett übermannt. Vom intelligenten Seil des Kopfgeldjägers gefesselt, war er nur entkommen, weil es ihm gelungen war, das Seil mit einem Blasterschuß zu kappen. Aber jetzt hatte er keinen Blaster.
    Und er war sich nicht sicher, was sein Lichtschwert gegen das Spray ausrichten konnte. Ebensogut konnte er versuchen, ein Seil zu zerschneiden, das sich ständig neu zusammensetzte.
    Oder besser gesagt: sieben solcher Seile.
    Er hörte ihre Schritte nahen, hörte, wie sie in Richtung Eingang stürmten, während die sich spiralförmig drehende Ranke ihn in sicherem Abstand hielt und verhinderte, daß sie in einen Hinterhalt gerieten. Eine einfache militärische Taktik, mit einer Präzision ausgeführt, die verriet, daß er es nicht mit Amateuren zu tun hatte.
    Er hob sein Lichtschwert und riskierte einen raschen Rundblick. Der Raum war wie alle anderen in diesem Stockwerk mit uralten Wandteppichen und anderen Relikten dekoriert – nirgendwo gab es eine sichere Deckung. Seine Blicke irrten umher, suchten nach dem zweiten Ausgang, den es aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwo geben mußte. Ohne Erfolg. Wo auch immer der Ausgang sein mochte, er war zweifellos zu weit entfernt, um ihm von Nutzen zu sein. Das Zischen der Sprays brach ab; und er fuhr gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie die Fremden in den Raum stürzten. Sie entdeckten ihn, drehten sich, hoben ihre Waffenstöcke… Und Luke griff mit der Macht hinaus, riß einen der Teppiche von der Wand und warf ihn über die Fremden.
    Es war ein Trick, wie er nur einem Jedi möglich war, und es war ein Trick, der eigentlich hätte funktionieren müssen. Alle sieben Nichtmenschen standen unter dem Teppich, als er sich senkte. Aber als er in einem faltigen Haufen auf dem Boden landete, war es allen sieben irgendwie gelungen, sich zurückzuziehen.
    Hinter dem Haufen ertönte das scharfe Zischen ihrer Waffen, und Luke duckte sich unwillkürlich, ehe er erkannte, daß die Fesselsprays nicht auf ihn gerichtet waren. Statt dessen zogen die dunstigen Ranken ein Zickzackmuster über die Wände.
    Sein erster Gedanke war, daß die Waffen beim Versuch der Fremden, dem fallenden Wandteppich zu entrinnen, versehentlich losgegangen waren. Aber einen Sekundenbruchteil später erkannte er die Wahrheit: daß sie absichtlich die anderen Wandteppiche einsponnen, damit er seinen Trick nicht wiederholen konnte. Zu spät zerrte er an dem Gobelin auf dem Boden, in der Hoffnung, sie damit zurückzutreiben, und mußte feststellen, daß er ebenfalls eingesponnen war und sich nicht bewegen ließ.
    Das Sprühen hörte auf, und ein einzelnes dunkles Auge spähte vorsichtig um den Teppichhaufen herum… und mit seltsamer Trauer wurde Luke klar, daß er keine andere Wahl mehr hatte. Es gab nur noch eine Möglichkeit, den Kampf zu beenden und Han und Leia zu retten.
    Er justierte sein Lichtschwert und entspannte sich, griff mit seinen Jedi-Sinnen nach den sieben Fremden, sah ihre Gestalten vor seinem inneren Auge. Der Fremde, der ihn beobachtete, schob seine Waffe um den Rand des Teppichhaufens…
    Luke holte aus und warf sein Lichtschwert mit aller Kraft.
    Die Klinge zuckte wie ein fremdartiges, feuriges Raubtier durch die Luft. Der Nichtmensch sah sie, wich reflexartig zurück…
    Und starb, als sich das Lichtschwert durch den Teppich bohrte und ihn in zwei Teile zerschnitt.
    Die anderen mußten in diesem Moment erkannt haben, daß auch sie so gut wie tot waren; aber sie gaben nicht auf. Mit durchdringendem Geheul griffen sie an; vier stürmten hinter der Barriere hervor, zwei sprangen hoch in die Luft, um über den Teppichberg auf ihn zu schießen.
    Es spielte keine Rolle; von der Macht gelenkt, mähte das Lichtschwert durch ihre Reihen und verschonte keinen.
    Einen Herzschlag später war alles vorbei.
    Luke atmete tief durch. Es war vorbei. Er hatte es nicht gewollt, aber es war vorbei. Jetzt konnte er nur hoffen, daß es nicht zu lange gedauert hatte. Er fing das Lichtschwert auf, stürzte an den verkrümmten Leichen der Fremden vorbei und griff erneut mit der Macht hinaus.

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