Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
wir C’baoth immer noch vor ihm auf Jomark absetzen.«
»Das wußte ich bereits, Captain«, sagte Thrawn. »Mir ging es um etwas anderes. Wir setzen C’baoth auf Jomark ab und ziehen uns dann auf eine Position zurück, die genau auf Skywalkers Kurs liegt und mindestens zwanzig Lichtjahre von dem Planeten entfernt ist.« Pellaeon sah ihn verblüfft an. Thrawns Gesichtsausdruck flößte ihm Unbehagen ein. »Ich verstehe nicht, Sir«, sagte er vorsichtig.
Die glühenden Augen maßen ihn mit prüfenden Blicken. »Es ist ganz einfach, Captain. Ich möchte unserem großen und glorreichen Jedi-Meister die Illusion nehmen, daß er unentbehrlich ist.« Pellaeon verstand. »Wir warten also, bis Skywalker unseren Kurs kreuzt, und nehmen ihn gefangen, bevor er Jomark erreichen kann?« »Genau«, erwiderte Thrawn. »Und dann entscheiden wir, ob wir ihn C’baoth ausliefern oder« – seine Augen wurden hart – »oder ihn einfach töten.«
Pellaeon starrte ihn mit offenem Mund an. »Aber Sie haben ihn C’baoth versprochen.« »Ich habe es mir anders überlegt«, erklärte Thrawn kühl. »Skywalker hat bewiesen, wie gefährlich er ist, und mindestens einmal den Versuch durchkreuzt, ihn umzudrehen. C’baoth dürfte bei Skywalkers Schwester und ihren Zwillingen mehr Erfolg haben.« Pellaeon sah besorgt zu der Tür hinüber, durch die C’baoth die Brücke verlassen hatte; nein, die Ysalamiri auf der Brücke würden verhindern, daß er ihr Gespräch belauschte. »Vielleicht geht es ihm um die Herausforderung«, meinte er.
»Bis zur Wiedererrichtung des Imperiums werden sich ihm noch genug andere Herausforderungen stellen. Soll er seine Kräfte und Fähigkeiten dafür aufsparen.« Thrawn drehte sich zu seinen Monitoren um. »Wie dem auch sei, wenn er die Schwester hat, wird er Skywalker schon vergessen. Ich schätze, daß die Wünsche und Begierden unseres Jedi-Meisters so unberechenbar sind wie seine Launen.«
Pellaeon dachte darüber nach. Zumindest was Skywalker betraf, hatten sich C’baoths Wünsche als bemerkenswert beständig erwiesen. »Ich möchte mit allem gebotenen Respekt vorschlagen, Admiral, daß wir trotzdem alles tun sollten, um Skywalker lebend zu fangen.« Plötzlich kam ihm eine Idee. »Möglicherweise bringt sein Tod C’baoth dazu, Jomark zu verlassen und nach Wayland zurückzukehren.«
Thrawn sah ihn mit schmalen Augen an. »Ein interessanter Einwand, Captain«, murmelte er sanft. »Ein wirklich interessanter Einwand. Natürlich haben Sie recht. Wir müssen ihn unter allen Umständen von Wayland fernhalten. Zumindest, bis die Spaarti-Zylinder voll funktionsfähig sind und wir genug Ysalamiri haben.« Er lächelte dünn. »Er wird von unserem kleinen Trick wahrscheinlich nicht begeistert sein.«
»Das denke ich auch, Sir«, sagte Pellaeon.
Thrawns Lippen zuckten. »Nun gut, Captain, ich nehme Ihren Vorschlag an.« Er straffte sich. »Zeit zum Aufbruch. Bereiten Sie die Schimäre für den Sprung in die Lichtgeschwindigkeit vor.«
Pellaeon wandte sich seinen Displays zu. »Jawohl, Sir. Direkter Kurs auf den Rendezvouspunkt?«
»Wir machen einen kleinen Umweg. Steuern Sie die Flugschneise nahe dem Schildschiffdepot an und schleusen Sie einige Sonden aus, um Skywalkers Abflug zu überwachen. Im und außerhalb des Systems.« Er sah durch die Sichtluke in Richtung Nkllon. »Und wer weiß? Wo Skywalker ist, da ist auch meist der Millennium Falke nicht weit. Und dann haben wir sie alle.«
14
»Einundfünfzig«, knurrte Lando Calrissian und warf Han und Leia einen düsteren Blick zu, während er sich an den niedrigen Sesseln im Salon vorbeidrängte. »Einundfünfzig meiner besten generalüberholten Minenmaulwürfe. Einundfünfzig. Das ist fast die Hälfte meines Maschinenparks. Versteht ihr? Die Hälfte meines Maschinenparks.«
Er ließ sich in einen Sessel fallen, sprang aber sofort wieder auf und lief durch das Zimmer, daß sich sein schwarzer Umhang wie eine zahme Sturmwolke hinter ihm bauschte. Leia öffnete den Mund, um ihn zu trösten, doch Han drückte warnend ihre Hand. Offenbar hatte er Lando schon früher in diesem Zustand erlebt. Sie schluckte die Worte hinunter und sah zu, wie er wie ein gefangenes Raubtier auf und ab rannte.
Ohne Vorankündigung war alles vorbei. »Tut mir leid«, sagte er abrupt. Er blieb vor Leia stehen und nahm ihre Hand. »Ich vergesse meine Pflichten als Gastgeber, nicht wahr? Willkommen auf Nkllon.« Er hob ihre Hand, küßte sie galant und wies auf das
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