Große Liebe Desiree
Planung, aber schicken Sie Ihren Zweiten - das ist Connor, oder? Überlassen Sie ihm seinen Teil des Ruhms, und halten Sie sich den Kopf frei.«
»Mit allem Respekt, Sir, ich bringe die Männer selber hin.« Jack verbeugte sich kurz und lächelte ein Lebewohl, die neuen Befehle hatte er unter dem Arm. Die Panthère auszustechen war bestenfalls gefährlich, schlimmstenfalls konnte es die Gefangennahme oder den sicheren Tod bedeuten. Nicht, daß ihn das besonders kümmerte. Warum sollte es, wenn er nichts zu verlieren hatte?
Zwei Tage später war Jack mit den Vorbereitungen für die bevorstehende Mission beschäftigt. Er stand wartend in Portsmouth auf der Werft, während seine Männer die letzten Ausrüstungsgegenstände, die er angefordert hatte, im Beiboot der Aurora verstauten.
»Du fährst jetzt los?« fragte jemand neben ihm, und als Jack sich umwandte, erblickte er Jeremiah Sparhawk.
Jack nickte. Er wollte nicht mehr über die Mission sagen, die geheim bleiben sollte.
»Ich habe gehört, du planst einen vergnüglichen kleinen Ausflug zu den Franzosen«, sagte Jeremiah. »Ich hörte, der Admiral verlangt speziell nach dir, damit du hinter einer gewissen schwarzen Katze herjagst, die deinen königlichen Löwen ein bißchen zu fest in den Schwanz gebissen hat.«
Jack seufzte und nickte wieder. So viel zur Geheimhaltung in einer Marinestadt wie Portsmouth. »Wir laufen heute abend mit der Flut aus. Ich denke nicht, daß wir lange fort sein werden. Nicht länger als höchstens eine Woche.«
Jeremiah kniff die grünen Augen zusammen, und Jack fühlte sich schmerzlich an Désirée erinnert. »Du wirst nicht da sein, wenn deine Zeit bei mir abläuft.«
»Das ist wahr.« Jack betrachtete den anderen Mann und überlegte. »Die Franzosen sind jetzt auch eure Feinde. Du kannst mitkommen. Ich freue mich immer über Freiwillige an Bord der Aurora, sogar über Yankees, und Désirée behauptete, du würdest wie ein Teufel kämpfen.«
Jeremiah lächelte, und Jack spürte wieder diese Feindseligkeit, die von ihm ausging. »Ist es dir lieber, wenn ich ein paar jammernde Franzosen verdresche, als wenn ich deine hübsche Uniform schmutzig mache?«
»So ähnlich ist es.« Er sah über Jeremiahs Schulter hinweg, verwirrt über die Ähnlichkeit zwischen Bruder und Schwester. »Vielleicht ist sie wieder da, wenn wir zurückkommen.«
»Du solltest beten, daß sie es ist.« Jeremiah klopfte Jack auf die Schulter. »Und ich fahre mit dir. Ich will nicht, daß du so leicht davonkommst. Ich glaube immer noch, den glücklichen Ausdruck auf dem Gesicht meiner Schwester zu sehen, wenn du sie am Ende doch noch heiratest.«
»In Ordnung«, sagte Jack leise und dachte daran, was er dafür geben würde, wenn er überhaupt irgendeinen Ausdruck auf Désirées Gesicht sehen könnte. »In Ordnung.«
19. KAPITEL
Ihr Herz klopfte heftig. Désirée rappelte sich auf, als sie hörte, wie ein Schlüssel im Türschloß gedreht wurde. Die eine Mahlzeit, die sie jeden Tag erhielt, war ihr schon vor langer Zeit gebracht worden, und sie hatte auch schon ihre Stunde an Deck verbracht. Es gab keinen Grund, warum jetzt irgend jemand zu ihr kommen sollte.
Außer natürlich, das Lösegeld wäre bereit, und gegen jede Vernunft begann sie wieder zu hoffen. Vielleicht hatte Jack entschieden, daß sie es wert sei, gerettet zu werden, und sie wäre endlich frei, dieses schreckliches Schiff zu verlassen. Vielleicht...
»Bonjour, mademoiselle«., sagte Kapitän Boucher und trat ein. Im Lichtschein der Laterne sah Désirée, daß er seine Ausgehuniform trug. Die Goldtressen und Epauletten funkelten auf dem hellen Blau, sein Hemd war beinahe sauber, und ausnahmsweise war er frisch rasiert.
»Guten Abend, Kapitän Boucher«, erwiderte sie unbehaglich. Er war bisher noch nie zu ihr gekommen, und daß er es jetzt tat, schien ihr kein gutes Zeichen zu sein.
»Es ist ein schöner Abend, nicht wahr?« Er lächelte nervös und fuhr mit seinen Fingern an dem hohen Kragen entlang. Désirée fiel ein, was Mary Clegg gesagt hatte: Es gab keine Gentlemen mehr in der französischen Marine. Ganz gewiß hatte Boucher nichts von Jacks Selbstbewußtsein und Eleganz. »Ein schöner Frühlingsabend, um an Land zu gehen, mademoiselle ! Dies ist unser letzter Abend in Boulogne, wissen Sie, und ich bin bei einem befreundeten Offizier, der hier stationiert ist, zum Dinner eingeladen.«
Désirées zarte Hoffnung sank. Sie würden morgen absegeln. Es hatte kein Lösegeld gegeben,
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