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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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über dreißig Jahren ein Geschäftspartner meiner Familie. Er ist Weinhändler in Paris, ein ehrenwerter, anständiger Mann, den mein Vater mit Stolz seinen Freund nannte.«
    »Er hat auch Einfluß bei den neuen Machthabern. Ein ruhiger Mann, sicher, aber einer, auf den man in der Regierung hört. Und ich versichere Ihnen, er ist nicht überall auch nur annähernd so beliebt, wie er es hier zu sein scheint.« Seine Miene war grimmig, und wenn er nicht lächelte, wirkte er älter, als sie zunächst gedacht hatte. Dreißig war er wohl mindestens. »Ihr Bruder hat recht, wenn er seine Hoffnung auf Sie setzt. Wenn Sie eine Verteidigung für ihn zustande bringen, Briefe von Gentlemen hier aus der Gegend, die beschwören, daß er nur das ist, was Sie sagen, und nicht mehr, und wenn Sie mitkommen nach Portsmouth ...«
    »Aber ich kann Providence nicht verlassen.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Sicher weiß Obadiah das! Wenn meine Brüder auf See sind, muß ich mich um die Geschäfte meiner Familie kümmern, um den Speicher und den Laden und um alle die Leute, die bei uns beschäftigt sind. Und ich kann meine Großmutter nicht hier allein zurücklassen und für Monate nach England reisen. England, ausgerechnet! Ich war noch nie weiter als bis Point Judith!«
    »Na schön, Madam. Die Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen.« Er nahm seine Handschuhe vom Kaminsims. Der Schein des Feuers ließ sein Haar glänzen, als er sich zum Gehen bereitmachte. »Sie haben Verpflichtungen hier, ich verstehe das. Und eine Überfahrt um diese Jahreszeit ist niemals leicht.«
    »Was verstehen Sie schon?« Sie sah an dem Zug um seine Mundwinkel, daß er mit ihrer Antwort nicht glücklich war, aber warum sollte sie ihm überhaupt eine Antwort schulden? »Was wissen Sie denn von mir oder von meinem Bruder?«
    »Nur was ich sehe, Madam.« Seine Worte waren kurz, barsch, und sie hörte die Feindseligkeit, die zu verstecken er sich nicht viel Mühe gab. »Nebenbei bemerkt, es besteht immer noch die Möglichkeit, daß Ihre Reise zu nichts führen würde. Sagt der Brief Ihnen etwas über die Art seiner Erkrankung? Wie er im Kampf angeschossen wurde, als man das französische Boot kaperte?«
    »Angeschossen?« wiederholte sie mit schwacher Stimme. Nichts von alledem ergab einen Sinn. Ihr Land war nicht im Krieg.
    »Angeschossen«, sagte er noch einmal ungerührt. »Das Gefängnis ist nicht der Ort, an dem eine Schußwunde heilt, und ein Wärter ist ein schlechter Ersatz für einen Chirurgen. Ihr Bruder war in trauriger Verfassung, als ich ihn verließ, und inzwischen könnte er tot sein.«
    Mit einem Aufschrei preßte Désirée die Hand auf den Mund. Sie hatte geglaubt, in der Zeit, in der sie auf eine Nachricht von ihm wartete, sich alle Katastrophen ausgemalt zu haben, die ihrem Bruder auf See passiert sein konnten, aber an so etwas hatte sie nicht gedacht. Ihr Bruder als Gefangener der Engländer, beschuldigt der Spionage für die Franzosen, lag verwundet und krank darnieder, allein in einer schmutzigen Zelle. Wie hatte das nur passieren können?
    Jack betrachtete die Spitzen seiner polierten Stiefel. »Verzeihen Sie, Madam, ich wollte nicht grausam sein.«
    Wenn er sich nicht entschuldigt hätte, hätte sie sich beherrschen können. So sah sie ihn durch einen Schleier von Tränen an. »Warum sind Sie dann gekommen und erzählen mir solche Sachen?«
    »Im Interesse Ihres Bruders, darum«, sagte er schroff. »Ich halte das Versprechen, das ich ihm gegeben habe, und biete Ihnen die Passage auf meinem Schiff an. Schneller kommen Sie nicht nach England und zu Ihrem Bruder. Wenn Sie sich entschieden haben, können Sie mich bei Coggeshalls erreichen, aber am Dienstag werde ich die Providence verlassen.«
    »Warum tun Sie das?« fragte sie unsicher. »Sie sind Engländer. Wenn Sie glauben, daß er den Franzosen hilft, dann ist er Ihr Feind. Sie haben keinen Grund, ihm zu helfen - oder mir.«
    »Keinen Grund außer dem, daß ich ihn vor langer Zeit beim Westindienhandel kennengelernt habe und seine Art mir gefiel.« Er blickte zu ihr auf, und aus seinem Gesicht sprachen Sorge und Bedauern. »Ich ging sofort zu ihm, als ich hörte, daß er gefangengenommen worden war. An seine Schuld glaube ich ebensowenig wie Sie.«
    Er schob seine Hand in die Manteltasche, in der zuvor der Brief gewesen war. »Er sagte, wenn Sie an meinen Worten zweifeln, dann soll ich Sie an Weybosset Bridge erinnern und Ihnen das hier geben.«
    Es war in jenem heißen, staubigen

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