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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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befanden.
    Plötzlich hörten sie vom Flur her ein lautes Zischen. Entsetzt sahen sie in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Am Ende des Gangs sprühten Funken durch die Luft. Es schien, als ob auf der anderen Seite der Tür jemand schweißte. Gleichzeitig fiel der Druck stark ab, was sie deutlich in den Ohren spürte.
    »Was geht da vor?« fragte Sheila.
    »Sie schneiden die Drucktür auf!« schrie Harlan. »Kommen Sie! Wir müssen uns beeilen! Zurück in die Krankenstation!«
    Doch sie schafften es gar nicht erst, sich in Bewegung zu setzen, denn plötzlich schwebte eine schwarze Scheibe im Labor. Sie glühte knallrot und war von einem verschwommenen Strahlenkranz umgeben.
    »Eine schwarze Scheibe!« schrie Sheila. »Wir dürfen ihr auf keinen Fall zu nahe kommen.«
    Die Scheibe schwebte auf Jonathan zu. Er duckte sich blitzschnell und rannte zu den anderen. Harlan drängte seine Freunde durch die Tür in den Laborraum nebenan. Er selber betrat als letzter den Raum und knallte die schwere, fünf Zentimeter dicke Feuertür hinter sich zu.
    »Laufen Sie!« schrie er.
    Sie hatten den zweiten Laborraum etwa zur Hälfte durchquert, als sie das gleiche Zischen vernahmen, das sie gerade in dem anderen Raum gehört hatten. Harlan drehte sich um und sah einen weiteren Funkenregen. Die Scheibe passierte mühelos die Tür. Sie rannten in den dritten Laborraum und steuerten auf die zweiflügelige Tür zu, die zur Krankenstation führte. Harlan nahm sich noch die Zeit, auch die zweite Tür zuzuschlagen. Dann folgte er den anderen. Dicht hinter sich hörte er es erneut zischen. Im letzten Augenblick fiel die Tür hinter ihm zu.
    »Wohin jetzt?« fragte Sheila.
    »In den Röntgenraum!« rief Harlan und zeigte auf eine Tür.
    »In den Raum, in dem das noch funktionierende Gerät steht.« Jonathan war als erster da. Er öffnete die abgeschirmte Tür und hielt sie den anderen auf. Sie quetschten sich alle zusammen in den engen Raum.
    »Hier sitzen wir doch in der Falle!« schrie Sheila panisch. »Warum haben Sie uns hierher gebracht?«
    »Gehen Sie hinter die Abschirmung!« sagte Harlan und drückte Sheila und Pitt die Kolben mit den Gewebekulturen in die Hand. Im nächsten Moment aktivierte er bereits den Apparat, mit dem sich der Röntgenständer in die gewünschte Stellung bringen ließ. Er richtete das Positionierlicht direkt auf die Türe. Dann huschte er zu den anderen hinter die Abschirmung.
    Während es an der Tür bereits zu zischen begann und die ersten Funken sprühten, drehte Harlan hektisch an verschiedenen Schaltern und hackte eine Nummernkombination in das Schaltfeld des Röntgengeräts. Da die Tür zum Röntgenraum von einem Bleimantel umgeben war, brauchte die Scheibe ein paar Sekunden länger als bei den Feuertüren, bis sie sich durchgebrannt hatte. Als sie die Tür passierte, war ihre knallrote Farbe ein wenig verblaßt.
    Harlan drehte an einem weiteren Schalter, mit dem die in dem Gerät erzeugte Hochspannung in die Röntgenquelle geschickt wurde. Ein elektronisches Summen war zu hören und die Deckenscheinwerfer verdunkelten sich.
    »Ich versuche es jetzt mit den stärksten Röntgenstrahlen, die das Gerät erzeugen kann«, erklärte er.
    Als die Scheibe von den Röntgenstrahlen getroffen wurde, verwandelte sich das rötliche Glühen augenblicklich in ein grelles Weiß. Der Strahlenkranz weitete sich schnell aus und verschluckte die Scheibe vollständig. Im nächsten Moment zischte es ohrenbetäubend, als ob eine gigantische Zündvorrichtung in Gang gesetzt worden wäre. Dann brach der Lärm schlagartig ab. Im selben Augenblick verformte sich ein Großteil des Inventars. Es war, als ob der Röntgenapparat, der Tisch, die Instrumententafel, ein Teil der Tür und die Beleuchtungskörper von der Scheibe angesogen worden wären. Auch Harlan, Sheila, Pitt, Cassy und Jonathan hatten die plötzliche Implosion gespürt und sich instinktiv an allem festgeklammert, das sich in ihrer Reichweite befand. Beißender Rauch hing im Raum.
    Die fünf waren so verdattert, daß zunächst keiner was sagte.
    »Alles okay?« fragte Harlan schließlich.
    »Meine Uhr ist explodiert«, erwiderte Sheila.
    »Die Wanduhr auch«, stellte Harlan fest und zeigte auf die Stelle, an der sie gehangen hatte. Das Glas war zersplittert, die Zeiger waren verschwunden. »Das war ein schwarzes Loch im Miniaturformat.«
    Ein lautes Krachen aus dem Labor holte sie aus ihrer Erstarrung.
    »Sie müssen es geschafft haben, die Luftschleuse zu

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