Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
nach Cassy zu schauen. Sie schlief immer noch tief und fest.
    Dann ging er wieder zu der Luftschleuse, in der Sheila stand. »Passiert etwas?«
    »Bis jetzt noch nicht«, erwiderte sie. »Er hat sich hingelegt und zieht mir Fratzen. Er benimmt sich wie ein Zwölfjähriger.«
    Pitt überlegte, wie er sich wohl selbst verhalten würde, wenn er an Harlans Stelle in dem Raum läge. Er wäre bestimmt nicht imstande, in einer solchen Situation ruhig zu bleiben und auch noch herumzualbern.
     
    »Warten Sie!« rief Vince aufgeregt. »Drehen Sie um! Ich möchte noch mal die Stelle sehen, die wir gerade überflogen haben.«
    Der Pilot flog eine weite Linkskurve. Vince sah durch das Fernrohr. Das Gebiet unter ihnen sah nicht anders aus als die Landschaft, über der sie nun schon seit einer Stunde herumirrten. Es hatte sich als außerordentlich schwierig erwiesen, den Reifenspuren aus der Luft zu folgen. Sie hatten sich mehrmals verflogen.
    »Da unten ist irgend etwas«, sagte Vince.
    »Was?« fuhr Beau ihn unwirsch an. Seine Laune war zusehends schlechter geworden. Er war überzeugt gewesen, daß es ein Kinderspiel sein würde, Cassy in der Wüste zu finden. Doch nun schien die Aktion in einem Fiasko zu enden.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Vince. »Aber ich glaube, wir sollten es uns aus der Nähe ansehen. Ich würde empfehlen, noch einmal runterzugehen.«
    »Landen Sie!« raunzte Beau den Piloten an. Der Hubschrauber ging tiefer und verursachte einen heftigen Sandsturm. Als die Sicht allmählich wieder klarer wurde, sahen sie sofort, was Vince’ Aufmerksamkeit erregt hatte. Mitten in der Wüste stand ein mit einer Tarnplane überdeckter Transporter. Die Plane war durch den Wind der Rotorblätter verrutscht.
    »Endlich etwas Positives.« Beau sprang aus dem Hubschrauber und ging mit großen Schritten auf den Wagen zu. Er packte die Plane, riß sie herunter und öffnete die Beifahrertür.
    »Sie war hier drin«, stellte er fest und nahm dann die Umgebung ins Visier.
    »Beau!« rief der Pilot. Er war in der Nähe des Hubschraubers geblieben. »Das Institut hat gerade eine weitere Funkmeldung durchgegeben. Sie haben erfahren, daß die Ankunft voraussichtlich in fünf Erdstunden stattfindet, und wollen Sie daran erinnern, daß das Gateway noch nicht funktionstüchtig ist. Was soll ich ihnen antworten?«
    Beau faßte sich an den Kopf, preßte seine langen Finger gegen die Schläfen und atmete langsam aus. Sein Kopf dröhnte, als würde ihm gleich der Schädel platzen. Ohne auf den Piloten zu achten, brüllte er Vince zu, daß Cassy ganz in der Nähe sei.
    »Ich spüre es. Aber seltsamerweise nur ganz schwach.« Vince und Robert erforschten bereits die Umgebung und entfernten sich immer weiter von dem Wagen. Plötzlich blieb Vince stehen und bückte sich. Dann richtete er sich wieder auf und rief Beau zu, daß er kommen solle. Beau ging zu den beiden Männern.
    Vince zeigte auf den Boden. »Das ist eine getarnte Einstiegsluke. Sie ist von innen abgeschlossen.«
    Beau schob seine schlangenartigen Finger unter den Rand der Luke und drückte den Deckel nach oben. Er drückte immer stärker, bis das Schloß zerbrach und die Klappe in die Luft flog. Vince und Beau beugten sich über die Öffnung und starrten in den erleuchteten Flur hinunter. Dann sahen sie sich an.
    »Sie ist da unten«, stellte Beau fest.
    »Ich weiß«, bestätigte Vince.
     
    »Ach du Scheiße!« schrie Jonathan, während ihm vor Schreck beinahe die Augen aus dem Kopf traten. Dann schrie er aus Leibeskräften.
    »Pitt! Sheila! Kommen Sie!« Pitt war auf der Krankenstation und ließ die Spritze mit dem Antikörper fallen, die er gerade für Cassy aufgezogen hatte. Er rannte auf den Flur, der zum Labor führte. Von dort war Jonathans Stimme gekommen. Pitt hatte keine Ahnung, was passiert war, aber Jonathan hatte ziemlich verzweifelt geklungen. Sheila eilte ebenfalls herbei.
    Jonathan saß vor dem Computer. Seine Augen klebten am Bildschirm, sein Gesicht war so bleich wie eine Billardkugel aus Elfenbein.
    »Was ist los?« fragte Pitt, als er neben ihm stand. Jonathan zeigte stumm auf den Bildschirm. Im nächsten Augenblick schlug er sich die Hand vor den Mund, um einen Entsetzensschrei zu ersticken.
    »Was ist denn los?« fragte Sheila, als sie bei den beiden eintraf.
    »Da ist ein Monster!« brachte Jonathan hervor. Sheila vergaß vor Schreck weiterzuatmen, als sie sah, was sich auf dem Bildschirm tat.
    »Das ist Beau!« stammelte Pitt entsetzt. »Cassy hat mir

Weitere Kostenlose Bücher