GU Lass dich nicht vergiften
Eigenschaften wie DMPS, leitet aber im Vergleich nur etwa ein Zehntel an Giftstoffen aus. Oral verabreicht nimmt der Körper sogar nur noch 20 Prozent des Wirkstoffs auf. Sie erhalten DMSA in Ampullen- und Kapselform auf Rezept in der Apotheke (auch Heilpraktiker dürfen es verschreiben).
Einnahme und Dosierung
In der Regel spritzt der Arzt oder Heilpraktiker ein- bis siebenmal pro Woche 1–4 200-mg-Ampullen DMSA in die Vene, unter die Haut oder in den Muskel. Bei der oralen Zufuhr haben sich Dosierungen von 250 bis 1000 mg bewährt. Je nach Krankheitsart und Schwere sind 10 bis 100 DMSA-Gaben üblich.
TIOPRONIN
Dieses Mittel ist in Deutschland zur Ausleitung von Quecksilber, insbesondere von organischem Quecksilber, zugelassen. Organisches Quecksilber wird von Bakterien aus anorganischem Quecksilber (zum Beispiel Quecksilberdampf oder -salze) gebildet. Es ist eine Verbindung von Quecksilber mit Kohlenstoffatomen und findet sich auch in Fisch oder im Speichel sowie im Stuhl von Menschen mit Amalgamfüllungen.
Eigene erste Messreihen an Patienten ergaben jedoch, dass Tiopronin Quecksilber schwächer ausleitet als DMPS. Es kann zudem im Gegensatz zu diesem keine Schadstoffe aus dem Gehirn oder Rückenmark lösen. Wie DMPS oder DMSA hilft es jedoch auch bei Lebererkrankungen und schützt vor Strahlenschäden.
Einnahme und Dosierung
Tiopronin kann einzeln oder kombiniert mit DMPS gegeben werden. Allerdings steht nur eine orale Form zur Verfügung, die allergieverdächtiges Titandioxid enthält.
Empfehlenswert ist eine Anwendungsdauer von ein bis drei Monaten. Während dieser Zeit nimmt man alle fünf Tage ungefähr 30 Minuten vor einer Mahlzeit 200–1000 mg Tiopronin mit einem Glas Wasser zu sich.
NATRIUMTHIOSULFAT
Dieses rezeptpflichtige Mittel ist relativ preiswert (fünf Ampullen kosten ca. 20 Euro) und hat eine akzeptable Bindungsfähigkeit zu Quecksilber, ist jedoch weniger effektiv als DMPS. Sie können Natriumthiosulfat auch zum Spülen des Mundes während und direkt nach einer Amalgamentfernung verwenden (10–20 ml), um im Mundraum verbliebenes und versehentlich geschlucktes Amalgam zu binden. Bei Metallgeschmack während einer Entgiftungstherapie, hilft eine Mundspülung mit Natriumthiosulfat ebenfalls.
WICHTIG
Vorsicht bei Amalgamfüllungen
Wenn Sie noch Amalgamfüllungen im Mund haben beziehungsweise noch Amalgamreste unter Kronen und im Kiefer vorhanden sind, sollten Chelatbildner nicht zum Einsatz kommen. Der Grund: Sie erscheinen auch im Speichel und reagieren dann mit der Oberfläche von Amalgamfüllungen.
Auch Entzündungen des Kieferknochens sollten erst beseitigt werden. Zum einen können in ihnen Quecksilberreste vorhanden sein, zum anderen blockieren Entzündungen die Entgiftung.
Da Chelatbildner zudem Spurenelemente, wie Zink, Mangan, Molybdän, Chrom, Kupfer und Eisen, ausleiten, sollten diese Vitalstoffe in den Therapiepausen – je nach Schwere der Krankheit zwischen 1 und 30 Tage – wieder aufgefüllt werden.
Einnahme und Dosierung
Spülen Sie den Mund direkt nach der Amalgamentfernung mit dem Inhalt einer Ampulle und schlucken Sie anschließend eine weitere Ampulle. Intravenös werden 7 g pro Tag verabreicht.
EDTA
Die Wirkung der klassischen intravenösen Therapie mit Ethylendiamintetraacetat (EDTA) beruht auf der Ausleitung von Nickel, Kupfer und Blei, die nachgewiesenermaßen Arterien verkrampfen und die Herzmuskelzellen schädigen können. Daher wird das Mittel auch zur Behandlung von Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose und Herzinfarkt eingesetzt. Es gibt Hinweise dafür, dass EDTA auch Verkalkungen der Arterien beseitigen kann.
Da EDTA Quecksilber nicht ausleiten kann beziehungsweise dessen Giftigkeit sogar noch erhöht, sollte man es nicht sofort nach einer Amalgamentfernung einsetzen oder nur in Kombination mit DMPS oder DMSA. Wenn sichergestellt ist, dass nur noch wenig bis kein Quecksilber im Körper abgelagert ist, kann es allein verabreicht werden.
Sie können EDTA auch oral einnehmen. Weil nur liposomales EDTA im Verdauungstrakt resorbierbar ist, wird es dazu in Lezithin (Phospholipide) »verpackt«. So gelangt es über den Darm in die Blutbahn und kann bis ins Gehirn vordringen. Positiver Nebeneffekt: Durch das Lezithin werden die Zellwände regeneriert. Ein weiterer Vorteil: Durch die besondere Darreichungsform nimmt der Körper die Wirkstoffe zeitverzögert auf und Giftstoffe werden über einen langen Zeitraum von bis zu 48 Stunden
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