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GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen

GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen

Titel: GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Wegler
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nicht seitlich). So lernt das ängstliche Tier langsam gewisse Umweltreize zu akzeptieren, wobei die vorherigen Maßnahmen unterstützend wirken.
    Beginnen Sie nun, Ihrem Zwerg mehrmals täglich Leckerbissen (Grün- und Saftfutter, welches er besonders gern frisst) durch die vordere Käfigtür langsam und behutsam auf der flachen Hand anzubieten. Gehen Sie dabei auf Sichthöhe mit dem Tier und sprechen es freundlich an, damit das ängstliche Kaninchen sich etwas entspannt und lernt, Ihre Person und Hand als etwas Gutes zu empfinden. Damit die Übung besser klappt, sollte das Kaninchen hungrig sein, was aber nicht bedeutet, dass Heu und Wasser im Käfig fehlen dürfen. Verlieren Sie nicht die Geduld, greifen Sie nicht vorzeitig nach dem Zwerg und legen Sie – falls anfangs seine Angst vor Ihrer Hand noch zu groß ist – die kleinen Leckerbissen vor ihm ab. Ziehen Sie sich zurück und versuchen Sie es später von neuem. Es kann Wochen, aber auch Monate dauern, bis das Tier Vertrauen fasst.
Manchmal helfen auch »gute Vorbilder«. Als ich eine recht scheue Häsin bei mir aufnahm, die zuvor nur einsam in einem kleinen Stall gelebt hatte, ließ ich sie viel mit meinen zutraulichen Kaninchen zusammen im Gehege herumlaufen. Als sie mitbekam, wie die anderen sich Leckerbissen aus meiner Hand abholten, versuchte sie es eines Tages auch. Zum Schmusen, wie meine anderen, kommt die Häsin nicht herbei. Aber dafür wird mit den Artgenossen umso mehr gekuschelt. Und das ist für ein glückliches Kaninchen wichtiger.

    WUSSTEN SIE SCHON, DASS…
    ... Kaninchen auch streitlustig sein können?
    In der Natur müssen Wildkaninchen um ihre Rangordnung kämpfen, ihr Revier, ihre Futterquellen und den Nachwuchs verteidigen. Als Heimtiere verursachen oft Fehler in der Aufzucht und Haltung Aggressionen bei den Tieren. Kaninchen können sich negative Erfahrungen sehr gut merken. Berücksichtigen Sie dies im täglichen Umgang, denn im Nachhinein einem Kaninchen unerwünschte Verhaltensweisen abzugewöhnen, ist sehr schwierig.

    ELTERN-EXTRA
    Billy, der Wüterich
    Unser Zwergkaninchen Billy ist eigentlich recht umgänglich. Doch seit einigen Wochen greift er uns an, sobald wir ihm die Futterschüssel in den Stall stellen. Meine Tochter traut sich schon gar nicht mehr, ihn zu füttern. Was können wir tun?
    AGGRESSIVE KANINCHEN sollte man in der Tat nicht unterschätzen. Ich kann Ihre Tochter gut verstehen, dass sie sich nicht mehr traut, Billy die Futterschüssel in den Käfig zu stellen. Ich wurde selbst einmal Zeuge eines ähnlichen Angriffs. Das Kaninchen sprang mit angelegten Ohren blitzschnell vor, schlug dem Halter die Schüssel aus der Hand, und als der verdutzte Mann seine Hand nicht schnell genug zurückzog, zerkratzte sie ihm der kleine »Wüterich« mit seinen Vorderpfoten und biss auch noch schmerzhaft zu. Später im Auslauf dann verhielt sich das Kaninchen wieder völlig friedlich, so, als ob es kein Wässerchen trüben könnte. Es hoppelte vergnügt herum, kam herbei und ließ sich wie gewohnt streicheln.
    Warum verhält sich Billy so?
    Aggressives Verhalten kann bei Kaninchen viele Ursachen haben. Bei Ihrem Billy vermute ich eine so genannte futterbezogene Aggression. Ihr Kaninchen scheint recht dominant zu sein und verteidigt vehement seinen Futterplatz. Dies ist aus Kaninchensicht erst einmal nichts »Unnormales«, sollte aber schnellstens therapiert werden. Denn in der momentanen Situation hat Ihr Billy gelernt, dass er mit seinen Angriffen überaus großen Erfolg hat. Seine Menschen ziehen sich ängstlich zurück, und er kann in Ruhe fressen.
    Das können Sie tun
    Als Erstes muss die unerwünschte Assoziation Futterplatz = Futterverteidigung unterbrochen werden. Vermutlich haben Sie bisher den Futternapf immer an einen festen Platz im Käfig hingestellt. Bieten Sie Ihrem Kaninchen zukünftig das Futter an verschiedenen Plätzen und auch mal in anderer Form an. So können Sie zum Beispiel Grün- und Saftfutter in einer Futterkugel ins Gitterdach hängen, ebenso Zweige. Bieten Sie das Heu in einer Socke an oder stecken Sie die Futter-Pellets in eine Papierrolle (→ Fotos, > und > ). Läuft das Tier draußen herum, stellen Sie den Futternapf immer wieder mal an verschiedenen Plätzchen im Auslauf auf. Besondere Leckerbissen reichen Sie und Ihre Tochter dem Kaninchen nun auch außerhalb des Kaninchenheims aus der Hand. Ich verstecke Futter auch immer wieder in Kartons und Tunnel, sodass meine Tiere sich das Futter erarbeiten

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