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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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musste mich in der Straße geirrt haben.
    Also stiefelte ich weiter, er musste in der nächsten Straße stehen!
    Laune wieder raufschrauben und los.
    Leider, leider war auch hier nichts zu entdecken. Das kratzte jetzt doch an meiner guten Stimmung. Geklaut! Oh Gott!! Panik, Polizei!!
    Ich bahnte mir meinen Weg im Laufschritt durch die Straßen zur nächsten Polizeistation. Pustend kam ich auf der Wache an. Mein vor kurzem aufgelegtes Make-up begann sich auch schon wieder zu verabschieden.
    Ein Polizist, grummelnd, weil ich ihn beim Dösen gestört hatte, kam hinterm Tresen hervor.
    „ Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?“, fragte er mit genervtem Unterton. „Mein Auto, mein Auto ist gestohlen worden!“, jammerte ich.
    „ Ich hatte es einige Straßen vom WildCats entfernt abgestellt, das war gegen 22 Uhr, und als ich eben wiederkam, war es weg!“
    Sein Blick veränderte sich ein wenig, er legte den Kopf schief und meinte: „Dann nennen Sie mir doch mal das Kennzeichen.“
    Kennzeichen, Kennzeichen? In meinem wirren Hirn ging es drunter und drüber, wie war das noch? Siegfried hatte immer ein ST im Kennzeichen und der Rest, ich glaub 92. Ja, hörte sich gut an. Ich sagte ihm das Kennzeichen und er begann zu schmunzeln.
    „ Da kann es sich nur um einen dunkelblauen BMW handeln“, sagte er. Und als er mein verblüfftes Gesicht sah, fügte er hinzu: „Und als alter Wahrsager kann ich Ihnen sogar mitteilen, wo sich das Fahrzeug gerade befindet!“ Ich guckte ihn verdattert an.
    „ Auf dem großen Parkplatz in der Kanalstraße, es wurde abgeschleppt. Sie können es dort abholen, die Rechnung bekommen Sie zugeschickt! Schönen Tag noch!“, sagte er, drehte sich um und setzte sich an seinen Schreibtisch.
    „ Schönen Tag noch!“, erwiderte ich und trollte mich davon.
    Okay, jetzt kam ich mir wieder ziemlich blöd vor. Wie kam ich jetzt in die Kanalstraße? Taxi, also doch.
    Beim nächsten Taxistand angekommen musste ich feststellen, dass hier kein Taxi zu finden war. Es war leider auch keines in Sicht. Um diese Uhrzeit war sowieso kein Auto auf der Straße und Telefonzellen für Münzgeld gab’s keine mehr. Himmel, warum hatte ich mir auch keine Telefonkarte angeschafft.
    Laufen, laufen, ich hatte so richtig Bock jetzt bis zur Kanalstraße zu latschen. Das waren mindestens zwei Kilometer, und das auf diesen Schuhen.
    Mir wurde langsam kalt, der Wind war diese Nacht nicht gerade nett , und das dünne Mäntelchen über meinem blauen Fummel flatterte um meine Beine. Fehlte nur noch eine große Pfütze, und ich wäre mit Sicherheit darin gelandet. Da es aber seit Montag nicht mehr geregnet hatte, musste ich mir darum keine Sorgen machen.
    Dafür hatte ich Glück , und der nächste Hundehaufen war meiner.
    Super, der war wohl noch frisch.
    Und ärgern!
    Es hätte so ein schöner Abend sein können, aber bei mir lief eben nie alles perfekt.
    Nun stellte sich die Frage nicht mehr, wer zuerst bei dem Café ankam. Wahrscheinlich saß Smokey schon bei einer großen Tasse Milchkaffe e und wartete auf mich.
    Wenn ich sie wenigstens erreichen könnte!
    Aua! Mann, was war ich blöd! In meinem Handtäschchen regte sich was, und ich war so sicher gewesen, mein Handy zu Hause gelassen zu haben.
    Vibrationsalarm! Also stopp, erstmal Handy aus der Tasche wühlen.
    Ich machte die Klappe auf und hatte Smokey am Apparat.
    „Wo bleibst du?“, grummelte die Stimme am anderen Ende.
    „ Ich hab mal wieder in die Scheiße getreten (im wahrsten Sinne des Wortes)! Mein Auto wurde abgeschleppt. Ich beeil mich, in spätestens einer halben Stunde bin ich da! Willst du noch warten oder treffen wir uns ein anderes Mal?“
    „ Keine Panik, wir lassen uns den Abend nicht vermiesen! Ich warte auf dich“, sagte sie und legte auf.
    Na gut, so weit war es jetzt ja auch nicht mehr, vielleicht noch eineinhalb Kilometer. Stöhn!
    Aber was war das!? Da hinten leuchtete etwas, könnte es vielleicht ein Taxi sein?
    Tatsache, 100 Meter weiter stand ein einsames Taxi an der Straße, als hätte es nur auf mich gewartet. Wunderbar, ich beschleunigte meinen Schritt und war überglücklich, als ich einsteigen konnte und dem Fahrer mein Ziel nennen durfte. Der hatte sich wohl eine längere Tour erhofft, er sagte nur: „Doch so weit!“
    Er f uhr los, und ich war in zwei Minuten bei meinem BMW.
    „ Da ist wohl jemand abgeschleppt worden“, grinste der Taxifahrer, als ich ausstieg.
    „ Kann ja nicht immer Glück haben“, sagte ich, gab ein gutes

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