(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Trinkgeld und lief zum lang ersehnten Gefährt. Der Taxifahrer winkte mir noch kurz aufmunternd zu und verschwand.
Als ich mich ins Auto setzen wollte , fiel mir noch das Glück an meinem Schuh ein, ich entfernte es mit einem Taschentuch und warf dies in den nächsten Mülleimer. Endlich ging’s los! Die Fahrt nach Hause war unproblematisch, es war ja kaum jemand auf der Straße. Ich stellte das Auto bei mir vor der Haustür ab und lief zu Fuß zum Café Nachtigall.
Ich hatte gerade mal 20 Minuten gebraucht seit Smokeys Anruf!
Sie begrüßte die verlorene Tochter und wir frühstückten ausgiebig.
Jetzt war aber auch Schicht im Schacht!
Gegen neun Uhr fiel ich kugelrund gefressen, todmüde aber glücklich in mein Bett.
Smokey hatte mich für Freitagabend wieder „gebucht“ , und mit dem Gedanken an den süßen Tim und ein klein wenig Kribbeln im Bauch schlief ich ein.
Total verpennt!
Gegen 14 Uhr wachte ich auf, rieb mir den Schlaf aus den Augen und begann zu überlegen was ich mit dem Rest des Tages anfangen sollte. Plötzlich schoss mir das schlechte Gewissen in den Magen: Siegfried!!!
Ich hätte doch schon gestern früh bei ihm im Büro auftauchen sollen!
Oh, jammer, schon wieder was verbockt!
Ich stürmte zum Telefon und rief ihn in der Firma an.
„S&S Bioleckereien, Dose am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“ „Sarah Wentland hier, ich hätte gern Herrn Tolski gesprochen.“
„ Einen Moment bitte, ich verbinde.“
Nun mach schon, dachte ich, warum kam man nie direkt bei ihm durch?
„Hallo Sarah, auch wieder im Lande? Wo treibst du dich rum?“
Da war also Siegfried, mit gequälter Stimme sagte ich: „Hallo Siegfried, tut mir leid, ich hatte unseren Termin gestern früh total vergessen. Ich dachte, ich hätte bis Donnerstag noch so viel Zeit, und da hab ich einfach ein bisschen blau gemacht.“ „Schon gut, ist ja auch noch genug Zeit“, sagte er, „komm einfach vorbei, ich habe heute Nachmittag nicht viel zu tun. Wir können alles in Ruhe bei einer Tasse Kaffee besprechen.“
„Siegfried, da ist noch was! Ich bin gestern mit deinem Wagen in die Stadt gefahren und wurde abgeschleppt. Du kriegst da woh l demnächst eine Rechnung.“ „Die leite ich dann postwendend an dich weiter“, lachte er, „kein Drama! Bist du dann so gegen 16 Uhr hier?“
„ Selbstverständlich Herr Major, ich bin zur Stelle!“
Puh, jetzt war mir schon wieder leichter ums Herz, der gute Siegfried.
So, jetzt musste ich mir erst einmal die Nacht aus dem Gesicht waschen.
Ich hatte mich natürlich nicht abgeschminkt , bevor ich in den Schlaf gesunken war, also erstmal den Rest Kleister aus dem Gesicht waschen und dann eine heiße Dusche. Obwohl ich sagen muss, dass heiße Duschen nicht gerade meine Lebensgeister wecken, sie verleiten mich eher dazu, mich mitsamt meines Kuschelbademantels wieder ins Bett zu verkriechen. Aber Duschen musste sein!
Oh, tat das gut, stundenlang mit wachsender Begeisterung konnte ich unter dem heißen Strahl stehen. Nur um nicht zurück ins kalte Badezimmer zu müssen , tat ich grundsätzlich alles unter der Dusche, Haare waschen, Zähne putzen, Beine rasieren und was mir sonst noch einfiel. Deshalb brauchte ich auch eine halbe Stunde, bevor ich meinen Kopf aus der Duschkabine in das vernebelte Badezimmer steckte. Dann schnell in ein Handtuch rollen und mit dem Föhn die beschlagenen Scheiben wieder klar kriegen. Wunderbar, jetzt wurden die ganzen Proben rausgekramt, von Augencreme bis zum Parfüm: Erst wenn der ganze Kleinkram aufgebraucht ist gibt’s was Neues. Es sei denn, ich hatte mal einen verrückten Tag dann gebe ich massenweise Geld für Kosmetika aus, oder ich kann von den ganzen Proben gar nichts ausstehen. An diesem besagten Tag begann ich, die Proben ausgiebig auszutesten, erst eine Feuchtigkeitscreme, dann eine Antifaltencreme für die Augenpartie, dann einen Highlighter usw.
Danach sah ich nicht viel anders aus als sonst, hatte nur tonnenweise Schönheit im Gesicht. Auf jeden Fall fühlte ich mich gut, ich war ja schließlich Sieglinde Tolski, und deshalb schlüpfte ich auch gleich in den kurzen Rock und eine der neuen Blusen. Ich hatte mir die hellblaue Hemdbluse ausgesucht, zu dem schwarzen Rock sehr geschäftsmännisch! (oder -frauisch?)
Wurscht! In diesem Sinne trabte ich, mit einem großen „MIR IST ALLES EGAL“ auf der Stirn, zu Siegfried ins Büro .
Selbstverständlich fuhr ich mit dem BMW!
Ich hielt auf einem Parkplatz direkt vor der
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